26.07.2016 12:51:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich vom Tagestief - Banken schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Handelsstart im Minus ziehen die Indizes bis zum Dienstagmittag an. Der Dax verliert aktuell noch 5 Punkte auf 10.194 Punkte, nach einem Tagestief bei 10.150 Punkten. Händler berichten von einer gestiegenen Risikobereitschaft, nachdem der Yen-Anstieg erst einmal gestoppt habe. Der Dollar scheint bei 104 Yen zunächst einen Boden gefunden zu haben. Ansonsten hat die Berichtssaison die Einzelwerte fest im Griff. Die Aktie der Commerzbank bricht ein, nachdem die Kernkapitalquote überraschend fiel. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent nach auf 2.962 Punkte.

   In den Fokus der Börse treten nun die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Bank of Japan. Die US-Notenbank dürfte nach Einschätzung von Franck Dixmier, Globaler Anleihenchef der Allianz GI, am Mittwochabend die Zinssätze unverändert lassen. Allerdings erwartet er, dass die US-Notenbank in ihrer Stellungnahme eine Fortsetzung des Zinserhöhungskurses in Aussicht stellen wird. Am Donnerstag und Freitag tagt die Bank of Japan, an den Finanzmärkten erhofft man sich einmal mehr zusätzliche geldpolitische Maßnahmen für die japanische Konjunktur.

Sorge um Eigenkapital drückt auf Commerzbank-Kurs Aktien der Commerzbank halten mit einem Abschlag von 5,8 Prozent die rote Laterne im DAX. Die Bank hat am Vorabend erste Eckdaten zum zweiten Quartal veröffentlicht. Händler bemängeln vor allem die Ausstattung der Bank mit Eigenkapital. Die Kernkapitalquote der Bank fiel wegen einer Neubewertung der risikogewichteten Aktiva und der Pensionsverpflichtungen. Während sie Ende März noch bei 12,0 Prozent lag, fiel sie überraschend auf 11,5.

   "Bei der Deutschen Bank ist es die Sorge, dass bei den Zahlen am Mittwoch ähnlich wie bei der Commerzbank ein Rückgang der Kernkapitalquote vermeldet werden muss", so ein Händler. Denn die von der Commerzbank genannten Risiko-Faktoren wie das Niedrigzinsumfeld gälten hier genauso. "Die Kapitallücke bei der Deutschen Bank liegt bei rund 9 Milliarden Euro", sagt der Händler. Die Angst sei da, sie werde sich aufgrund der ungleich höheren Pensionslasten als bei der Commerzbank ebenfalls ausweiten. Die Aktie der Deutschen Bank verliert 4,3 Prozent.

BP verzeichnet dritten Quartalsverlust in Folge BP büßen in London 2,8 Prozent ein. Der operative Gewinn des Ölkonzerns liegt im zweiten Quartal um fast ein Viertel unter der Konsensschätzung von Analysten. Der niedrige Ölpreis und die noch immer massiven Kosten im Zusammenhang mit der Explosion auf der Plattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 belasten den Konzern.

   BT Group verteuern sich um 4,6 Prozent. Der britische Telekomregulierer Ofcom hat gefordert, dass der Konzern das Netzwerkgeschäft zu einem eigenständigen Unternehmen unter eigener Führung macht. Eine vollständige Trennung von dem Netzwerkgeschäft fordert der Regulierer jedoch nicht. Dies wäre aus Sicht von Investoren ein extremer Schritt gewesen und vermutlich auch kostspielig geworden, daher die positive Kursreaktion der BT Group.

Mediaset brechen ein Aktien des TV-Konzern Mediaset brechen in Mailand um knapp 11 Prozent ein. Die französische Vivendi will nicht länger am geplanten vollständigen Kauf der Pay-TV-Sparte von Mediaset festhalten. Vivendi wolle den schon unterzeichneten Vertrag modifizieren und nun nur noch 20 Prozent an dem Unternehmen halten.

   Bei den deutschen Nebenwerten sind MTU Aero Engines gesucht. Der Hersteller von Flugzeugmotoren hat gute Quartalszahlen und Jahresziele veröffentlicht. Die Aktie steigt um 5,8 Prozent. Der Kurs der Bayer-Tochter Covestro notiert dagegen nach Quartalszahlen des Chemikalienherstellers leicht im Plus.

   Mit Norma und Rheinmetall steigen die Kurse zweier Automobilzulieferer um 2,5 bzw. 3,8 Prozent. Als Grund machen Marktteilnehmer überraschend gute Geschäftszahlen des französischen Zulieferers Faurecia aus. Deren Kurs zieht in Paris um 4,3 Prozent an. Der europäische Autosektor ist mit einem Plus von 0,8 Prozent aktuell größter Gewinner.

   Papiere des Kleinstcomputerherstellers Kontron brechen um 10,2 Prozent ein. Das Unternehmen wechselt zwei Vorstände aus und hat am Vorabend schwache Ergebnisse veröffentlicht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.962,04 -0,38 -11,18 -9,35 Stoxx-50 2.872,36 -0,16 -4,66 -7,35 DAX 10.193,57 -0,05 -4,67 -5,11 MDAX 20.924,83 0,22 45,88 0,72 TecDAX 1.685,93 0,13 2,18 -7,91 SDAX 9.134,57 0,00 0,08 0,40 FTSE 6.719,24 0,14 9,11 7,64 CAC 4.370,69 -0,39 -17,31 -5,74

Bund-Future 166,81 18 7,57

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.19 Uhr Mo, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1015 +0,02% 1,1013 1,0978 +1,4% EUR/JPY 114,8415 -0,12% 114,9815 116,48 -21,0% EUR/CHF 1,0846 -0,01% 1,0847 1,0840 -0,3% EUR/GBP 0,8395 +0,35% 0,8402 1,1955 +14,0% USD/JPY 104,26 -0,12% 104,39 106,13 -11,2% GBP/USD 1,3119 +0,08% 1,3109 1,3121 -11,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,78 43,13 -0,8% -0,35 +0,9% Brent/ICE 44,56 44,72 -0,4% -0,16 +4,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.321,90 1.315,38 +0,5% +6,52 +24,6% Silber (Spot) 19,69 19,50 +1,0% +0,19 +42,5% Platin (Spot) 1.089,05 1.085,50 +0,3% +3,55 +22,2% Kupfer-Future 2,21 2,22 -0,5% -0,01 +2,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   July 26, 2016 06:21 ET (10:21 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 21 AM EDT 07-26-16

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Commerzbank 17,97 1,41% Commerzbank
Covestro AG 56,32 0,18% Covestro AG
Deutsche Bank AG 18,96 1,35% Deutsche Bank AG
Forvia 9,32 -0,98% Forvia
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