21.01.2015 10:23:36
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MÄRKTE EUROPA/Anleger werden vor EZB-Entscheidung vorsichtiger
Von Manuel Priego Thimmel
Nach den Aufschlägen der vergangenen Tage legen Europas Börsen im frühen Handel am Mittwoch eine Verschnaufpause ein. Die Spekulation um kommende Staatsanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) hält die Rally zwar übergeordnet am Leben, andererseits mehren sich auch die Stimmen, dass die Märkte auf die Bekanntgabe der Beschlüsse zunächst einmal negativ reagieren könnten, getreu dem Motto "Buy the rumour, sell the fact". Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 10.214 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,3 Prozent leichter bei 3.236 Zählern.
Mit einem Kaufprogramm für Staatsanleihen wird am Markt mittlerweile fest gerechnet. "Die Frage ist, wie groß es wird. Unterhalb von 600 Milliarden Euro dürften Gewinnmitnahmen an den Märkten einsetzen, oberhalb von 700 Milliarden dürfte es positiv aufgenommen werden", so ein Teilnehmer. Da neben dem Volumen auch die Ausgestaltung des Kaufprogramms offen ist, ist das Überraschungspotenzial groß, während die Erwartungen die Märkte bereits deutlich nach oben getrieben haben.
Neben der Frage, welche Papiere gekauft werden, ist unklar, nach welchem Kapitalschlüssel Anleihen der einzelnen Eurozone-Ländern erworben werden. Spannend ist auch, inwieweit die nationalen Notenbanken auf eigenes Risiko ihre Länderanleihen kaufen bzw. bis zu welchem Grad die Risiken vergemeinschaftet werden.
UBS-Analyst Michael Riesner glaubt, dass der DAX bis in die kommende Woche hinein weiter "überschießen" könnte, möglicherweise sogar Richtung 11.000 Punkte. Für die Wochen danach rechnet er dann aber mit einer starken Korrektur, ausgehend von den US-Märkten.
Das Gold profitiert unterdessen ebenfalls weiter von der Aussicht auf eine neue Liquiditätsflut. Der Preis der Feinunze hat zwischenzeitlich die 1.300er Marke geknackt und ist so teuer wie seit fünf Monaten nicht mehr. Aktuell liegt der Preis bei 1.302 Dollar nachdem 1.280 im Tief am Dienstag. Der Euro, der bereits seit einigen Wochen wegen der erwarteten Ausweitung der geldpolitischen Lockerung in der Eurozone an Wert verliert, liegt wenig verändert bei knapp 1,1560 Dollar.
Am stärksten sind die Kursverluste in Zürich. Der SMI verliert 1,3 Prozent. "Sollten die Details zu den Anleihekäufen den Euro stark belasten, dann steigt der Aufwertungsdruck auf den Franken", sagt ein Händler. Es sei fraglich, ob die Schweizer Nationalbank in diesem Fall weiter versuchen werde, den Franken zum Euro an der Parität zu halten. Ein aufwertender Franken wiederum wäre "Gift" für die schweizerischen Aktien.
Unterschiedliche Impulse gibt es unterdessen an den Börsen für den europäischen Technologiesektor: Vorsichtige Prognosen von IBM und AMD für das laufende Quartal einerseits, gute Geschäftszahlen von ASML in Europa andererseits. ASML gewinnen 4,3 Prozent, während ARM um 0,9 Prozent zulegen und Infineon 0,8 Prozent an Wert einbüßen.
Unabhängig davon sieht die Societe Generale mit Blick auf die anstehenden Anleihekäufe der EZB und einen in der Folge möglicherweise fallenden Euro im europäischen Technologiesektor einige potenziell Profiteure. Alcatel-Lucent, Nokia und STMicroelectronics zählten dazu. Alle drei legen leicht zu.
Alstom profitieren von einem soliden Auftragseingang und gewinnen 4 Prozent. "Im dritten Quartal gab es keine ganz großen Einzelaufträge. Dafür hat sich Alstom mit Orders von 1,6 Milliarden Euro gut geschlagen", sagt ein Händler.
Aufwärts um gut 1,4 Prozent geht es mit dem Kurs von Aixtron. Hintergrund sind gute Zahlen und nachbörsliche Kursgewinne des US-Konkurrenten Cree. "Der bereinigte Gewinn hat die Konsensschätzung klar übertroffen", sagt ein Händler.
Im DAX verlieren FMC nach einer Herunterstufung durch Barclays über 2,7 Prozent. HeidelbergCement verlieren nach einer Herunterstufung auf "Underperform" durch BNP Paribas 2,6 Prozent. Im TecDax stehen United Internet und freenet stärker unter Druck, belastet von Verkaufsempfehlungen der Citigroup.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1570 +0,1% 1,1555 1,1566 EUR/JPY 136,25 -0,7% 137,15 136,93 EUR/CHF 1,0080 -0,3% 1,0106 1,0119 USD/JPY 117,77 -0,8% 118,69 118,41 GBP/USD 1,5163 +0,1% 1,5149 1,5178 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.comDJG/mpt/gos
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January 21, 2015 03:52 ET (08:52 GMT)
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