12.07.2016 10:38:49

MÄRKTE EUROPA/Aktienkurse steigen weiter - Anziehendes Pfund stützt

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen knüpfen am Dienstag im frühen Geschäft an die Kursaufschläge der Vortage an. Händler sprechen von einem weiter freundlichen Umfeld, so dass vorbörslich noch erwartete kleine Gewinnmitnahmen zunächst ausgeblieben sind. Die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die Zentralbanken sorgt genauso wie die rasche Ablösung von Premierminister David Cameron durch die bisherige Innenministerin Theresa May für Zuversicht. Zudem ist mit den Geschäftszahlen von Alcoa und Daimler ein guter Auftakt in die Berichtssaison gelungen.

   Der Dax gewinnt 0,5 Prozent auf 9.879 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 2.900 nach oben. Anleihen geben angesichts der positiveren Stimmung nach. Sie hatten zuletzt noch stark von ihrem Ruf als sicherer Hafen profitiert.

   Ein Treffen am Montag zwischen dem früheren US-Notenbankpräsident Ben Bernanke und dem Gouverneur der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda, heizt Spekulationen über den Einsatz von Helikoptergeld an, denn Bernanke hat dieses Instrument in der Vergangenheit als legitime geldpolitische Option ins Spiel gebracht. Im konkreten Fall würde das bedeuten, dass die japanische Notenbank Staatsanleihen direkt am Primärmarkt erwirbt, um Regierungsausgaben oder Steuererleichterungen zu finanzieren. Der Yen wertet vor diesem Hintergrund weiter ab - für den Dollar geht es auf 103,27 nach oben, verglichen mit Ständen knapp über 100 zu Wochenbeginn.

   Zugleich erholt sich das Pfund weiter. Mit 1,3131 Dollar hat es die Widerstandsmarke 1,30 deutlich hinter sich gelassen. Die Commerzbank warnt indes vor Euphorie. Nach wie vor sei der Weg zum Brexit nämlich unklar, denn auch die kommende Premierministerin May werde dem Markt und damit dem Pfund kaum deutlich mehr Sicherheit geben. Der wirtschaftliche Abschwung nach dem Brexit-Votum dürfte kaum zu vermeiden sein. "Kurzfristig könnte höchstens die Bank of England dem Pfund Aufwind geben, sollte sie entgegen den Markterwartungen am Donnerstag noch stillhalten", so Analystin Antje Praefcke.

Daimler-Aktie zieht deutlich an Auch von Unternehmensseite gibt es derzeit kein Störfeuer. Der Auftakt der Berichtssaison in den USA - wie üblich durch Alcoa - ist gut gelungen. Für die Alcoa-Aktie ging es nachbörslich 3,7 Prozent nach oben.

   Sehr gut kommen im europäischen Handel vorläufige Quartalszahlen von Daimler an. "Die Steigerung ist schon beeindruckend", so ein Aktienhändler zu der Entwicklung des Van-Geschäfts bei den Stuttgartern. Und Arndt Ellinghorst, Analyst bei Evercore ISI, hebt hervor, dass Daimler beim operativen Ergebnis die Markterwartung wie auch seine Schätzung deutlich übertroffen habe, vor allem dank einer hohen Marge ausgerechnet für das Lkw-Geschäft, für das Daimler im Mai noch den Ergebnisausblick gesenkt habe. "Für uns hat Mercedes das beste Gewinnmomentum in der Branche", zeigt sich auch Daniel Schwarz, Analyst bei Mainfirst, angetan. Für die Daimler-Aktie geht es um 4,3 Prozent nach oben, in ihrem Sog steigen VW um 2,3 und BMW um 3,5 Prozent.

   Im Blick stehen weiter die italienischen Banken mit ihren riesigen notleidenden Krediten und Unstimmigkeiten zwischen Italien und der EU, wie den Geldhäusern geholfen werden kann. Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Italien dazu, sein kleinteiliges Bankensystem möglichst rasch aufzuräumen. Andernfalls verschärften sich die Probleme nur weiter. Die Forderungen des IWF nach einem straffen Konsolidierungsprozess inklusive Bankenschließungen stoßen in Rom aber auf wenig Gegenliebe.

Italienische Bankenaktien steigen Unterdessen kommt ein positiver Impuls von der Unicredit. Sie will ihre Beteiligung an dem Online-Broker Fineco um 10 Prozent senken. Damit könnte ein Erlös von rund 345 Millionen Euro erzielt werden. In Folge würde nach Aussage von Unicredit-CEO Jean-Pierre Mustier die Kapitalbasis der Bank um 7 bis 8 Basispunkte gestärkt. Für das Unicredit-Papier geht es 7,3 Prozent nach oben. Auch andere italienische Bankentitel steigen: Für Intesa Sanpaolo geht es 3,3 Prozent nach oben, Banca Monte dei Paschi di Siena gewinnen 0,4 Prozent. Europaweit legt der Bankenindex um 1,3 Prozent zu, nur übertroffen von den Autoaktien mit einem Plus von 2,8 Prozent.

   Fraport geben leicht um 0,1 Prozent nach. Rückläufige Passagierzahlen im Juni nehmen keinen großen Einfluss auf die Fraport-Aktie, heißt es. "Nach den Lufthansa-Zahlen wurde bereits auf ein Minus bei Fraport gesetzt", so ein Händler.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.906,16 0,72 20,84 -11,06 Stoxx-50 2.833,08 0,06 1,57 -8,62 DAX 9.897,55 0,65 64,14 -7,87 MDAX 20.274,38 0,50 101,13 -2,41 TecDAX 1.633,14 -0,20 -3,20 -10,79 SDAX 8.916,76 0,48 42,80 -2,00 FTSE 6.678,66 -0,06 -4,20 6,99 CAC 4.293,61 0,68 29,08 -7,41

Bund-Future 167,04 -44 7,72

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:40 Mo, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1117 +0,33% 1,1081 1,1044 +2,4% EUR/JPY 114,5244 -0,06% 114,5895 113,33 -21,9% EUR/CHF 1,0900 +0,05% 1,0894 1,0865 +0,2% EUR/GBP 0,8467 -0,51% 0,8473 1,1776 +15,0% USD/JPY 103,03 -0,40% 103,45 102,61 -12,2% GBP/USD 1,3133 +0,41% 1,3080 1,3010 -11,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,03 44,76 +0,6% 0,27 +7,5% Brent/ICE 46,65 46,25 +0,9% 0,40 +9,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.356,75 1.355,43 +0,1% +1,32 +27,9% Silber (Spot) 20,49 20,29 +1,0% +0,20 +48,3% Platin (Spot) 1.103,50 1.100,50 +0,3% +3,00 +23,8% Kupfer-Future 2,18 2,15 +1,3% +0,03 +1,2% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   July 12, 2016 04:08 ET (08:08 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 08 AM EDT 07-12-16

Analysen zu Intesa Sanpaolo S.p.A.mehr Analysen

13.12.24 Intesa Sanpaolo Overweight Barclays Capital
06.12.24 Intesa Sanpaolo Overweight JP Morgan Chase & Co.
12.11.24 Intesa Sanpaolo Buy UBS AG
08.11.24 Intesa Sanpaolo Buy Goldman Sachs Group Inc.
06.11.24 Intesa Sanpaolo Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 77,80 -2,56% BMW AG
Fraport AG 53,15 -0,37% Fraport AG
Intesa Sanpaolo S.p.A. 3,95 0,48% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 54,67 -3,00% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Volkswagen (VW) St. 88,40 -1,50% Volkswagen (VW) St.