27.12.2018 18:03:45
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MÄRKTE EUROPA/Abverkauf schickt Börsen auf Jahrestief
FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa ging es am Donnerstag kräftiger nach unten. Der Verkaufsdruck nahm am Nachmittag noch einmal zu, als die Wall Street deutlich schwächer in den Handel startete. Es scheint so, als seien nur die Bären zwischen den Jahren ins Büro gekommen, um zu verkaufen. Die Bullen, die Käufer, haben sich die Tage wohl frei genommen. Sowohl der DAX wie auch der Euro-Stoxx-50 notierten im späten Handel auf neuen Jahrestiefs, die Performance für 2018 wird immer düsterer.
Der DAX gab um 2,4 Prozent auf 10.382 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 verlor 1,2 Prozent auf 2.937 Punkte. Er handelte gegenüber dem DAX stabiler, weil an einigen europäischen Börsen bereits an Heiligabend Verluste eingefahren wurden.
Die Gewinner der aktuellen Risikoaversion der Investoren sind die sicheren Häfen wie Bundesanleihen oder Gold. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren lag bei 0,23 Prozent. Die Feinunze Gold kostete 1.275 Dollar, dies war ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vortag.
Umfeld für Aktien weiter schwierig
Fundamental bleibt das Umfeld für Aktien schwierig. In China sind die Industriegewinne im November erstmalig seit drei Jahren gefallen. Ein Ende des lähmenden Haushaltsstreits in den USA zeichnet sich zudem nicht ab, während die Unsicherheiten rund um den Brexit unverändert groß sind. Auch ein Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China ist weiterhin nicht in Sicht. Anfang Januar soll eine US-Handelsdelegation für Verhandlungen nach China reisen.
Die enttäuschenden chinesischen Absatzzahlen belasteten die Branche der Automobilhersteller und der Zulieferer, der Sub-Index verlor 3,0 Prozent. Bis zum 21. Dezember sind nach Aussage der Analysten von Evercore ISI dort die Verkäufe um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Absatzrückgang für den gesamten Dezember auf bis zu 20 Prozent belaufen wird. Damit würde der Rückgang im vierten Quartal 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. BMW gaben um 2,9 Prozent nach und Daimler um 3,3 Prozent, während es für die VW-Aktie gleich um 4,1 Prozent nach unten ging.
Avelumab-Rückschlag belastet
Merck KGaA verloren 4,5 Prozent, nachdem das Unternehmen und der US-Partner Pfizer einen Rückschlag in einer klinischen Studie der Phase III beim Mittel Avelumab erlitten haben. Die Studie wird deshalb beendet. Ziel war die Entwicklung einer Immuntherapie zur Behandlung von Eierstock-Krebs.
Für den französischen Baukonzern Vinci ging es in einem schwierigen Gesamtmarkt um 0,2 Prozent nach oben. Der Konzern hat bekannt gegeben, 50,01 Prozent am Flughafen Gatwick für 2,9 Milliarden Pfund zu erwerben. Vinci ist einer der weltweit größten Infrastrukturbetreiber und hat bereits eine Reihe von Flughäfen außerhalb Frankreichs in seinem Portfolio. In der vergangenen Woche fielen zahlreiche Flüge in Gatwick nach der Sichtung von Drohnen aus. Gatwick ist nach Heathrow der zweitwichtigste Flughafen Großbritanniens. Die Möglichkeit eines harten Brexit mit seinen diversen Unwägbarkeiten auch für den Flugverkehr scheint die Franzosen nicht abzuschrecken.
Mögliche Senkung der Schaeffler-Ziele wohl schon eingepreist
Keinen gesonderten Belastungsfaktor sah man im Handel wegen einer möglichen Senkung der Finanzziele bis 2020 durch Schaeffler. "Es wird schwieriger, unter den neuen Rahmenbedingungen die Mittelfristziele bis 2020 zu erreichen", sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Tageszeitung Die Welt. Angesichts einer Halbierung der Aktie seit Jahresbeginn dürfte viel Negatives in dem Titel bereits eingepreist sein, hieß es dazu im Handel. Die Aktie verlor 1,4 Prozent.
Für die Aktie von SLM Solutions ging es um 11,8 Prozent nach unten. Nach Angaben aus dem Handel sollen die Analysten von HSBC die Titel auf "Hold" von zuvor "Buy" nach unten genommen haben.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 2.937,36 -36,42 -1,2% -16,2%
. Stoxx-50 2.696,36 -50,02 -1,8% -15,2%
. Stoxx-600 329,58 -5,66 -1,7% -15,3%
Frankfurt XETRA-DAX 10.381,51 -252,31 -2,4% -19,6%
London FTSE-100 London 6.584,68 -101,31 -1,5% -13,0%
Paris CAC-40 Paris 4.598,61 -27,77 -0,6% -13,4%
Amsterdam AEX Amsterdam 476,03 -2,30 -0,5% -12,6%
Athen ATHEX-20 Athen 1.569,83 -26,12 -1,6% -24,6%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.164,98 -45,09 -1,4% -20,4%
Budapest BUX Budapest 39.006,52 -572,11 -1,4% -0,9%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.640,65 -49,18 -1,3% -7,1%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 114.116,61 +150,10 +0,1% -19,1%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 878,70 -14,40 -1,6% -14,2%
Lissabon PSI 20 Lissabon 4.640,14 -52,69 -1,1% -14,9%
Madrid IBEX-35 Madrid 8.363,90 -116,70 -1,4% -16,7%
Mailand FTSE-MIB Mailand 18.064,62 -332,57 -1,8% -15,8%
Moskau RTS Moskau 1.056,61 +3,44 +0,3% -8,5%
Oslo OBX Oslo 726,33 -19,60 -2,6% -2,2%
Prag PX Prag 977,91 -5,44 -0,6% -9,3%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.384,53 -23,75 -1,7% -12,2%
Warschau WIG-20 Warschau 2.251,38 -8,39 -0,4% -8,5%
Wien ATX Wien 2.681,25 -32,86 -1,2% -20,5%
Zürich SMI Zuerich 8.195,64 -221,65 -2,6% -12,6%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,23 -0,02 -0,20
US-Zehnjahresrendite 2,75 -0,05 0,34
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Fr, 18:30 % YTD
EUR/USD 1,1408 +0,46% 1,1377 1,1394 -5,1%
EUR/JPY 126,39 -0,02% 126,25 126,74 -6,6%
EUR/CHF 1,1304 -0,03% 1,1295 1,1306 -3,5%
EUR/GBP 0,9031 +0,53% 0,8990 0,8999 +1,6%
USD/JPY 110,79 -0,47% 110,97 111,26 -1,7%
GBP/USD 1,2632 -0,07% 1,2655 1,2659 -6,5%
Bitcoin
BTC/USD 3.751,37 -1,49% 3.738,13 3.975,14 -73,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 44,98 46,22 -2,7% -1,24 -21,6%
Brent/ICE 52,88 54,47 -2,9% -1,59 -16,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.275,27 1.266,96 +0,7% +8,31 -2,1%
Silber (Spot) 15,22 15,03 +1,3% +0,19 -10,1%
Platin (Spot) 790,35 797,50 -0,9% -7,15 -15,0%
Kupfer-Future 2,67 2,70 -1,1% -0,03 -20,4%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 27, 2018 12:04 ET (17:04 GMT)
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