Jahresziele bestätigt |
09.08.2024 15:10:00
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JENOPTIK-Aktie profitiert: Umsatz und Gewinn ziehen an
In den drei Monaten bis Ende Juni stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 56,9 Millionen Euro, wie JENOPTIK mitteilte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 24,8 Millionen Euro nach 20,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz des Unternehmens kletterte um 5,1 Prozent auf 284,7 Millionen Euro. Dabei profitierten die Thüringer vor allem von besseren Geschäften mit der Halbleiterindustrie, aber es lief auch mit den nichtphotonischen Portfoliounternehmen besser.
Nach Einschätzung von Analyst Henrik Paganetty von dem Analysehaus Jefferies hat der Technologiekonzern stark abgeschnitten. Der Auftragstrend erhole sich früher als erwartet. Mit einem Volumen von rund 282 Millionen Euro konnte JENOPTIK im zweiten Quartal mehr Aufträge ergattern als vor einem Jahr. So erhielt das Unternehmen mehr Bestellungen im Geschäftsfeld Smart Mobility, zu dem Messsysteme zur Geschwindigkeitsüberwachung gehören. Etwas schwächer fiel hingegen die Nachfrage im Bereich optische Test- und Messlösungen sowie einigen Life-Sciences- und Medizintechnik-Anwendungen aus.
2024 rechnet der JENOPTIK-Vorstand um Unternehmenschef Stefan Traeger wegen guter Geschäfte mit der Halbleiterindustrie erneut mit Wachstum. Angesichts des Auftragsbestandes soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Davon sollen 19,5 bis 20,0 Prozent als operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben. Darin enthalten sei eine erwartete Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden. Im Vorjahr hatte die Marge 19,7 Prozent betragen.
Beim Kapitalmarkttag im Dezember hatte die JENOPTIK-Spitze ihr mittelfristiges Margenziel angehoben. 2025 sollen vom Umsatz 21 bis 22 Prozent als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Zuvor hatte der Konzern noch eine operative Marge von rund 20 Prozent angepeilt. Das Umsatzziel blieb mit rund 1,2 Milliarden Euro unverändert.
Das aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangene Unternehmen treibt seinen Umbau zur Photonik seit einigen Jahren voran. Der Konzern fokussiert sich auf bestimmte Wachstumsmärkte, zu denen er Halbleiter und Elektronik sowie Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility zählt.
JENOPTIK hatte sich 2022 von seiner Militärtechniksparte Vincorion getrennt. Sie ging an die Private-Equity-Gesellschaft Star Capital. Im Gegenzug stärkte sich die Gruppe durch mehrere Übernahmen: Hinzu kam unter anderem Trioptics, ein Anbieter optischer Messsysteme. Der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Auf der Verkaufsliste steht noch der Automatisierungsspezialist Prodomax. JENOPTIK will ihn abstoßen. Die Beteiligung wird im Segment der nichtphotonischen Portfoliounternehmen geführt, zu denen auch Hommel-Etamic gehört, ein Anbieter von Industriemesstechnik. Diese Tochter soll mittlerweile Teil der Gruppe bleiben. Zuvor hatte JENOPTIK sich auch hier die Optionen offen gehalten, dass die Weiterentwicklung von Hommel-Etamic außerhalb des Konzerns erfolgen könnte.
Jenoptik setzt Erholung kräftig fort - Auftragslage überzeugt
Die Aktien von JENOPTIK haben nach ermutigenden Quartalszahlen am Freitag ihre jüngste Kurserholung beschleunigt. Am frühen Nachmittag stiegen die Papiere des Technologiekonzerns via XETRA um 8,8 Prozent auf 27,22 Euro und waren damit Spitzenreiter im MDAX. Der Index der mittelgroßen Werte gewann zuletzt 0,64 Prozent.
Anfang der Woche hatte Jenoptik im Zuge der Verwerfungen am Gesamtmarkt mit 23,44 Euro noch den tiefsten Stand seit November erreicht. Hiervon hat sich der Kurs nun schon wieder um rund ein Sechstel erholt.
Auch charttechnisch hat sich das Bild deutlich aufgehellt. Nach dem Kurssprung zum Wochenschluss notiert Jenoptik mittlerweile über allen relevanten Durchschnittslinien, welche die kurz- und langfristigen Trends beschreiben.
Jenoptik hatte im zweiten Quartal dank einer höheren Nachfrage in Europa mehr verdient und schnitt besser ab als von Experten erwartet.
Nach fünf rückläufigen Quartalen habe der Auftragseingang beim Technologiekonzern im Jahresvergleich wieder angezogen, schrieb Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank. Auch Umsatz und operativer Gewinn hätten die Erwartungen übertroffen. Aus Sicht von Jefferies-Analyst Henrik Paganetty erhole sich der Auftragstrend damit früher als gedacht, Jenoptik habe stark abgeschnitten.
Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank hob außerdem die operative Gewinnmarge hervor, die etwas über der Erwartung liege. Jenoptik biete attraktive Wachstumschancen.
Mit einem Kursziel von 39 Euro traut Warburg-Analyst Malte Schaumann der Jenoptik-Aktie noch mehr als 40 Prozent weiteres Aufwärtspotenzial zu. Im laufenden Jahr steht das Papier trotz der jüngsten Erholung aber noch gut vier Prozent im Minus.
JENA / FRANKFURT (dpa-AFX)
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