Erholungskurs 24.01.2024 22:17:00

Jack Ma schiebt Alibaba-Aktie an: Alibaba-Gründer kauft erstmals seit Jahren wieder Aktien - Hoffnung auf Rettungspaket

Jack Ma schiebt Alibaba-Aktie an: Alibaba-Gründer kauft erstmals seit Jahren wieder Aktien - Hoffnung auf Rettungspaket

• Alibaba-Aktie seit Monaten auf Talfahrt
• Ex-Chef Jack Ma sorgt mit Aktienkauf für Kurssprung
• Grundsätzliche Probleme bleiben

Rund 40 Prozent hat die Aktie des chinesischen Einzelhandelsriesen Alibaba innerhalb eines Jahres an der US-Börse NYSE an Wert verloren. Am Dienstag gab es aber einen unverhofften Kurssprung: Der Anteilsschein zog um 7,85 Prozent auf 74,02 US-Dollar an und konnte damit eine Gegenbewegung einleiten. Am Mittwoch ging es im US-Handel für das Papier um weitere 1,59 Prozent aufwärts auf 75,20 US-Dollar. Auch an der Heimatbörse in Hongkong avancierten Alibaba-Titel zu den größten Gewinnern - am Mittwoch ging es dort letztlich um 7,32 Prozent nach oben auf 72,60 Hongkong Dollar.

China mit milliardenschwerem Rettungspaket

Dabei profitierte der Einzelhandelskonzern in Hongkong insbesondere von Spekulationen um ein Börsenrettungspaket von Seiten der chinesischen Regierung. Damit wolle Peking eine Stabilisierung des schwachen Aktienmarktes erreichen, hieß es bei Bloomberg. Konkret soll ein Stabilisierungsfonds von rund zwei Billionen Yuan geplant sein. Das Geld soll zum Aktienkauf an der Börse in China vorgesehen sein. Weitere Maßnahmen zur Stützung des Aktienmarktes würden geprüft, hieß es weiter.

Von möglichen Aktienkurs-stützenden Maßnahmen würde neben den zuletzt stark gebeutelten Immobilientiteln auch Alibaba profitieren, was die jüngsten Aufschläge auf den Aktienkurs erklärt.

Jack Ma mit weiteren Stützkäufen

Doch auch Alibaba-Firmengründer Jack Ma hat dazu beigetragen, dass sich das Sentiment um Alibaba-Aktien weiter aufgehellt hat. Der ehemalige Chef des Unternehmens, der im eigenen Land in Ungnade gefallen war, nachdem er sich mit der politischen Führung in China überworfen hatte, weil er die heimische Finanzbranche und insbesondere die chinesischen Regulatoren scharf kritisiert hatte, hat offenbar in großem Stil Alibaba-Aktien erworben.

Der "New York Times" zufolge erwarb Ma im vergangenen Quartal Alibaba-Titel im Gesamtwert von 50 Millionen US-Dollar, wie es unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Person heißt. Zeitgleich soll Alibaba-Chairman Joseph Tsai, der als enger Vertrauter von Jack Ma gilt, erstmals seit 2017 wieder ein großes Aktienpaket erworben haben: Der Wert wird auf 150 Millionen US-Dollar beziffert.

Die Aktienkäufe gelten am Markt als vertrauensbildende Maßnahme, denn Alibaba hatte in den vergangenen Monaten massiv an Marktanteilen verloren und seine Führungsebene umbauen müssen. Dass Jack Ma sich nach der Kritik an der chinesischen Finanzelite weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog und sein Amt an der Konzernspitze aufgab, belastete zusätzlich.

Willer Chen, Analyst bei Forsyth Barr Asia Ltd., sieht ein finanzielles Engagement von Ma bei Alibaba durchaus positiv: "Angesichts von Jack Mas Image könnte dies [der Aktienkauf] ikonisch sein und kurzfristig das Marktvertrauen stärken. Und es ist der erste Kauf von Ma seit acht Jahren", zitiert Bloomberg den Experten. Am eigentlichen operativen Problem von Alibaba ändert dies aber vorerst nichts: "Aber für Alibaba ist die wichtigste Frage immer noch, wie das Unternehmen mit PDD konkurrieren und sein Wachstum wiedererlangen kann", so Willer Chen weiter.

Redaktion finanzen.at

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