Hot Stock der Wall Street: United Technologies

von Tim Schäfer, Euro am Sonntag

Die Helikopter-Tochter Sikorsky Aircraft hat Vorstandschef Gregory Hayes 2015 für neun Milliarden Dollar an Lockheed Martin verkauft. Das Geld nutzte er, um Aktien von United Technologies im gleichen Umfang zurückzukaufen. Er halte die Bewertung des eigenen Konzerns für derart niedrig, dass ihm keine andere Wahl bleibe, begründete er den Schritt.

Geblieben sind dem Konzern zwei bekannte Töchter: Otis, die Fahr- und Rollstühle herstellt, sowie Pratt & Whitney, die Triebwerke für Flugzeuge baut. Heiz- und Kühlanlagen für Gebäude runden das Sortiment ab. Mehrere Male musste Hayes die Gewinnerwartungen dämpfen, in der Luftfahrtbranche ist die Lage mau. Der niedrige Ölpreis führte dazu, dass Airlines wenig Anreiz haben, in verbrauchsärmere Triebwerke zu investieren. Zudem fehlt der Schwung bei Otis. Im ersten Quartal stagnierte daher der Konzernumsatz.

Das Blatt kann sich natürlich wenden. Wegen der Flaute ist die Aktie mit einem Gewinnvielfachen von circa 15 günstig bewertet, die Dividendenrendite solide.

United Technologies

Branche: Industrie
Firmensitz: Hartford (Connecticut, USA)
Börsenwert: 85,0 Mrd. $

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.