09.03.2014 14:41:33
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CEBIT: Macher des "Merkel-Phone" wollen mit Vodafone in den Massenmarkt
Die Partner sehen zunächst vor allem Unternehmen als Zielgruppe. Der Preis werde bei etwa zwölf Euro im Monat pro Gerät liegen, sagte Vodafone-Manager Philipp Lacor. Als ersten Schritt werde es eine Anwendung für das Google-System (Google) Android geben und danach für andere Plattformen, sagte Quelle der dpa.
Technisch wird dabei das Gespräch in verschlüsselten Daten statt über die üblichen Telefon-Netze übertragen. "Wir versuchen, die Technologie in die gewohnten Abläufe einzubinden und so gut es geht den Weg über eine separate App zu vermeiden", sagte der Secusmart-Chef. Der Dienst sei in das offenere Android-System aber leichter zu integrieren als bei Apple. Auch Metadaten wie die Nummer des Anrufers sind vor einem illegalen Abgreifen geschützt, die Behörden hätten gemäß der rechtlichen Vorgaben aber nach wie vor Zugriff auf die vorgeschriebenen Informationen.
Vodafone stelle steigendes Interesse an sicherer Telefonie im Geschäftskunden-Umfeld fest, sagte Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum der dpa. "Das ist im vergangenen Jahr durch die NSA-Debatte und das Problem der Wirtschaftsspionage noch verstärkt worden." Deutschland habe viele Unternehmen, in denen schützenswerte Technologien besonders wichtig seien. Der Schutz von Sprachtelefonie sei bisher aber mit hohen Kosten verbunden gewesen: "Da gab es bisher nur die Panzerwagen-Lösung wie das sichere Telefon von Frau Merkel."
Schulte-Bockum deutete an, dass Vodafone bei einem Erfolg in Deutschland auch an einer internationalen Vermarktung des Angebots interessiert wäre. Bereits in der ersten Stufe wird der Dienst auch von ausländischen Gesellschaften teilnehmender deutscher Unternehmen genutzt werden können. Auch wenn eine Firma SIM-Karten eines anderen Mobilfunk-Anbieters im Einsatz hat, können diese Geräte eingebunden werden.
Secusmart und Vodafone bauen auf das erhöhte Sicherheitsbewusstsein nach dem NSA-Skandal. Im vergangenen Herbst sorgten Enthüllungen für Aufsehen, wonach ein Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel jahrelang vom US-Geheimdienst abgehört worden sein soll. Die Verschlüsselung des betagten, aber für Sprachtelefonie noch viel genutzten Mobilfunk-Standards GSM gilt als brüchig.
Secusmart war im vergangenen Jahr im Tandem mit dem Geräte-Hersteller Blackberry als ein Lieferant abhörsicherer Smartphones für Bundesbehörden ausgesucht worden. Bei diesem Auftrag ist der Secusmart-Dienst für verschlüsselte Telefonate an die Handys des angeschlagenen Smartphone-Pioniers gebunden. Der zweite Lieferant des Bundes ist die Deutsche Telekom mit einem abgesicherten Telefon auf Basis von Samsungs Galaxy S3. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dpa-Informationen ein Gerät von Blackberry und Secusmart bekommen./so/DP/edh
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