Unkrautvernichter |
14.10.2022 16:12:00
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Bayer-Aktie tiefer: EU-Kommissionsausschuss widerspricht formal Verlängerung für Einsatz von Glyphosat - PCB-Prozess soll angefochten werden
Glyphosat ist derzeit bis zum 15. Dezember in der EU zugelassen. Das Pestizid steht unter anderem in der Kritik, Krebs zu verursachen, Hersteller Bayer weist das vehement zurück. Deutschland selbst will ab Anfang 2024 Glyphosateinsatz nicht mehr zulassen.
Das Agrarministerium begründete seine Haltung damit, dass man der EU-Kommission nicht im Weg stehen wolle, eine rechtssichere Bewertung von Glyphosat vorzunehmen. Somit soll sichergestellt werden, dass eine endgültige Entscheidung über eine weitere Zulassung des Mittels vor Gerichten Bestand habe. Andererseits habe man mit der Enthaltung zeigen wollen, dass man die derzeitige Verzögerung kritisch sieht. Den Angaben zufolge kam es dazu, weil zahlreiche Kommentare von verschiedenen Interessensträgern eingegangen waren, die noch ausgewertet werden müssen.
Greenpeace kritisierte das Landwirtschaftsministerium für die Enthaltung. "Schade, dass Deutschland nicht eindeutig gegen eine Verlängerung der Zulassung auf EU-Ebene gestimmt hat", sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. Dies wäre auch für andere EU-Länder ein wichtiges Zeichen gewesen. Es gebe bessere Möglichkeiten, Ackerunkräuter in Schach zu halten, als über den Unkrautvernichter.
Bayer will Urteil in PCB-Prozess in den USA anfechten
Bayer will ein Urteil aus einem US-Prozess um die bis vor 45 Jahren von der heutigen Konzerntochter Monsanto produzierte Chemikalie PCB anfechten. Der Konzern kündigte an, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen, in dem 13 Klägern von einer Jury Schadensersatz in Höhe von insgesamt 275 Millionen US-Dollar zugesprochen wurde. Bayer sprach von Verfahrensfehlern und einem Mangel an Beweisen.Die in dem Prozess vorgelegten Beweise untermauern Bayer zufolge nicht die Schlussfolgerung, dass die Kläger beim Sky Valley Education Center einer zu hohen Konzentration von PCB ausgesetzt waren oder dass diese verantwortlich gewesen sei für ihre gesundheitlichen Probleme.
Es ist der fünfte Fall im Zusammenhang mit PCB, der von der Schule in Monroe nahe Seattle im US-Bundesstaat Washington ausgeht. Die Kläger behaupten, einer zu hohen Konzentration der Chemikalie ausgesetzt gewesen zu sein. Diese war in Leuchten enthalten, die in der Schule Ende der 1960er Jahre eingebaut wurden.
Laut Bayer hat Monsanto die Produktion von PCB 1977 gestoppt. Die Chemikalie wurde 1979 in den USA verboten.
Via XETRA notieren die Bayer-Papiere zeitweise 0,55 Prozent tiefer bei 49,52 Euro.BRÜSSEL / NEW YORK (dpa-AFX / Dow Jones)
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