iKonzern zieht Bilanz 03.11.2023 21:02:00

Apple mit rückläufigem Umsatz - Apple-Aktie in Rot

Apple mit rückläufigem Umsatz - Apple-Aktie in Rot

Apple erzielte im abgeschlossenen vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2023 einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,46 US-Dollar. Damit übertraf der Konzern aus Cupertino die Erwartungen der Analysten, die einen Quartalsgewinn von 1,39 US-Dollar je Aktie prognostiziert hatten. Im Vorjahreszeitraum stand bei Apple ein EPS von 1,29 US-Dollar in den Büchern.

Den Quartalsumsatz gab Apple mit 89,5 Milliarden US-Dollar an - im Vorjahresquartal hatte er noch bei 90,15 Milliarden US-Dollar gelegen. Die Expertenschätzungen hatten sich hier auf 89,34 Milliarden US-Dollar belaufen.

Für das gesamte Gechäftsjahr 2023 meldete der Tech-Riese unter Leitung von Tim Cook ein EPS von 6,13 US-Dollar sowie einen Umsatz in Höhe von 383,29 Milliarden US-Dollar. Im vorangegangenen Fiskaljahr hatte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 6,11 US-Dollar und einen Umsatz von 394,33 Milliarden US-Dollar eingefahren. Analysten hatten Apple für das gesamte Geschäftsjahr 2023 ein EPS von 6,06 US-Dollar sowie einen Umsatz von 383,09 Milliarden US-Dollar zugetraut.

Apple erwartet keine großen Sprünge im anstehenden Weihnachtsgeschäft. Der iPhone-Konzern sagte für das laufende Geschäftsquartal einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres vorher - und enttäuschte damit die Wachstumserwartungen einiger Investoren. Zugleich rechnet der Konzern mit weiteren Zuwächsen beim iPhone - seinem wichtigsten Produkt.

Im Ende September abgeschlossenen Geschäftsquartal fuhr Apple dank der iPhone-Nachfrage knapp 23 Milliarden Dollar Gewinn ein. Im September kam das neue iPhone 15 in den Handel, das vor allem eine Rolle für das Weihnachtsgeschäft spielen wird.

Das iPhone-Geschäft wuchs im Jahresvergleich um 2,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Das lag im Rahmen der Erwartungen der Investoren. Das iPhone brachte nicht nur knapp die Hälfte der Konzernerlöse ein, es gibt Apple später auch die Gelegenheit, Abonnements etwa für mehr Speicherplatz oder Musik-Streaming zu verkaufen.

Im Dienste-Geschäft, in dem unter anderem Abo-Erlöse und Einnahmen aus dem App-Store zusammenlaufen, sprang der Umsatz um gut 16 Prozent auf 22,3 Milliarden Dollar hoch.

Der Umsatz mit Mac-Computern fiel dagegen um gut ein Drittel auf 7,6 Milliarden Dollar. Apple verwies darauf, dass im Vorjahresquartal die aufgestaute Nachfrage nach vorherigen Produktionsengpässen die Verkäufe hochgetrieben habe. Außerdem sei damals eine neue Generation des populären Macbook Air auf den Markt gekommen. Apple setzt nun auf neue Macbook-Pro-Modelle mit leistungsstärkeren Chips, um das Geschäft anzukurbeln.

Die Erwartungen der Analysten verfehlte Apple mit dem Umsatz im China-Segment, in das der Konzern das Geschäft in Taiwan und Hongkong einrechnet. Die Erlöse dort sanken um 2,5 Prozent auf rund 15,1 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte der von US-Sanktionen schwer getroffene Konkurrent Huawei dort wieder Erfolg mit einem neuen Smartphone gehabt. Zudem steht die Frage im Raum, wie die Spannungen zwischen Peking und Washington das Geschäft des Konzerns beeinflussen könnten. Die Aktie gab im nachbörslichen US-Handel um gut drei Prozent nach.

Insgesamt sank der Quartalsumsatz um rund ein Prozent auf 89,5 Milliarden Dollar. Den Gewinn steigerte Apple zugleich von 20,7 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 22,96 Milliarden Dollar (21,6 Mrd Euro). Das Geschäftsquartal lief eine Woche länger als vor einem Jahr. Dafür wird das nun laufende Geschäftsquartal eine Woche kürzer als im Vergleichszeitraum 2022. Finanzchef Luca Maestri nannte das als einen der Gründe dafür, dass der Umsatz auf Vorjahresniveau bleiben werde.

Andererseits würde eine Wiederholung der damaligen Ergebnisse auch ordentlich die Apple-Kassen füllen: Der Konzern machte knapp 30 Milliarden Dollar Gewinn bei gut 117 Milliarden Dollar Umsatz.

So reagieren die Analysten und Aktionäre

Eine zurückhaltende Prognose für das Weihnachtsgeschäft brockt Apple am Freitag Kursverluste ein. Im Handel an der US-Technologiebörse NASDAQ sanken die Aktien letztlich um 0,52 Prozent auf 176,65 US-Dollar.

Insbesondere an den beiden vergangenen Tagen hatten sich die Apple-Papiere mit dem Markt sichtbar erholt. Doch offenbar hatten die Anleger zu viel Vorschuss-Lorbeeren verteilt. Denn der iPhone-Hersteller sagte für das laufende Geschäftsquartal einen Umsatz lediglich auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums voraus und enttäuschte damit die Wachstumserwartungen einiger Investoren.

Analystin Sophie Lund-Yates von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown sprach von einem Alarmruf für die Nachfrage vor Weihnachten, was als Hinweis auf eine nachlassende Konsumbereitschaft der Verbraucher gewertet werden könnte.

Michael Ng von der US-Investmentbank Goldman Sachs wies indes darauf hin, dass die schwache Umsatzprognose vor allem Timing-Effekten etwa für die später anstehende Markteinführung neuer iPad-Modelle geschuldet sei. Dagegen lägen die Gewinn- und Margenziele für das Weihnachtsquartal über den Erwartungen.

Samik Chatterjee von der Bank JPMorgan lobte, Apple habe die Erwartungen weitgehend erfüllt und erneut die Widerstandskraft seines Produktportfolios in einem schwierigen Umfeld bewiesen.

Im abgelaufenen Quartal waren die Konzernerlöse von Apple auch wegen eines Einbruchs mit Mac-Computern und einer enttäuschenden Entwicklung in China zurückgegangen. Dagegen hatte der Gewinn zugelegt.

Was die längerfristige Kursentwicklung angeht, können sich die Apple-Aktionäre kaum beklagen: Auf Basis des Schlusskurses vom Donnerstag steht bei den Titeln seit Jahresbeginn ein Plus von knapp 37 Prozent zu Buche - damit zählt Apple zu den besten Werten im US-Leitindex Dow Jones 30 Industrial.

Und auch im technologielastigen NASDAQ 100 reicht das immerhin für ein marktkonformes Plus. Trotz der Kursverluste bleibt Apple mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2,7 Billionen Dollar das wertvollste börsennotierte Unternehmen, knapp vor dem Software-Riesen Microsoft. Der bringt es auf 2,6 Billionen Dollar.

Redaktion finanzen.at / CUPERTINO (dpa-AFX)

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