11.07.2013 12:07:33

Aktien Frankfurt: Bernanke hält Dax im Aufwind - Praktiker brechen um 67% ein

    FRANKFURT (dpa-AFX) - US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat den Dax (DAX) am Donnerstag im Aufwind gehalten. Er sorgte mit der erneuten Zusicherung "sehr expansiver Geldpolitik für absehbare Zeit" bei den Anlegern für weiter gute Laune. Bis zum Mittag kletterte der deutsche Leitindex um 1,13 Prozent auf 8.157,85 Punkte. In vier Gewinntagen liegt er damit seit dem vergangenen Freitag mit viereinhalb Prozent im Plus. Der MDAX (MDAX) stieg am Donnerstag um 0,59 Prozent auf 14.021,47 Punkte, während der TecDax (TecDAX) um 1,08 Prozent auf 982,12 Punkte zulegte. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) zog nach einem Tag Verschnaufpause um 0,89 Prozent an auf 2.683,40 Punkte.

    Bernanke machte mit seinen Aussagen die leichte Verunsicherung vergessen, für die zuvor das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbanker gesorgt hatte. Es zeigte, dass einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses einen baldigen Ausstieg aus der Geldschwemme als durchaus gerechtfertigt ansehen. Viele wollen allerdings erst weitere Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt sehen. Analysten von Barclays hielten die Euphorie mit Blick auf die Bernanke-Äußerungen jedoch für übertrieben - sie dürften nichts daran ändern, dass die Fed ihre Anleihekäufe im Laufe des Jahres einschränken werde. Die Anleger ließen sich in ihrer Kauflaune aber nicht beirren, auch nicht von einer eher schwachen Nachfrage bei einer Anleiheauktion im Krisenland Italien.

LANXESS HOLT AN DAX-SPITZE WEITER AUF - PRAKTIKER MINUS 67%

    Im Dax gab es mit der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) und Henkel (Henkel vz) nur zwei Verlierer. Die Papiere der Fluggesellschaft hielt der weiter nach oben galoppierenden Ölpreis im Zaum. An der Spitze erholten sich derweil Lanxess (LANXESS) um weitere 4,39 Prozent. Die Spezialchemietitel waren in den vergangenen dreißig Tagen gemeinsam mit Commerzbank-Anteilen (Commerzbank) die schwächsten im Leitindex und holten nun weiter auf.

    Die Aktien von Praktiker ragten im sehr freundlichen Markt mit einem Kurseinbruch von 67,57 Prozent umso deutlicher heraus. Die Baumarktkette steht vor dem Aus, nachdem Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung gescheitert sind. Einzelne Gläubigergruppen hätten nicht zugestimmt, hieß es vom Unternehmen. Damit ist die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Für Börsianer sind die Sorgen vor der Zahlungsunfähigkeit zwar nicht neu, nun scheine das Ende aber Realität zu sein.

SÜDZUCKER NACH ZAHLEN SCHWACH

    Nach Zahlen waren die Aktien von Südzucker (Suedzucker) im MDax schwach: Sie sackten zuletzt um 3,89 Prozent an das Indexende. Europas größter Zuckerproduzent konnte zwar im ersten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertreffen, die Anleger straften aber den deutlichen Gewinnrückgang dennoch ab.

    Erfolgreich verlief im zweiten Anlauf der Börsengang von Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE). Nachdem die Wohnungsgesellschaft den Preis der Aktie deutlich auf 16,50 Euro herabgesetzt hatte, starten die Papiere mit 17,10 Euro in den Handel und wurden zuletzt gar bei 17,30 Euro gehandelt. Insgesamt waren nun mit knapp 35 Millionen Aktien auch deutlich weniger Papiere angeboten worden als ursprünglich geplant - sie gingen zudem ausschließlich an große Investoren, Kleinanleger schauten in die Röhre./ag/rum

    ---Von Alexander Gibson, dpa-AFX---

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Aktien in diesem Artikel

Commerzbank 15,38 0,49% Commerzbank
Henkel KGaA Vz. 83,48 -1,21% Henkel KGaA Vz.
LANXESS AG 23,38 -1,93% LANXESS AG
Lufthansa AG 6,20 -3,42% Lufthansa AG
Südzucker AG (Suedzucker AG) 10,58 -1,03% Südzucker AG (Suedzucker AG)
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 29,05 -2,45% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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