Aktien Frankfurt Ausblick: Schwächer - US-Budgetverhandlungen stocken

    Alle Augen blicken auf den US-Haushaltsstreit, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Die Chancen auf eine rechtzeitige Einigung zur Umschiffung der zum Jahresende drohenden "Fiskalklippe" sind in der Nacht abrupt gesunken. Das hat die Stimmung an den nun schwachen asiatischen Börsen eingetrübt und sorgt für eine schlechte Vorgabe.

S&P SENKT ERNEUT KREDITWÜRDIGKEIT ZYPERNS

    Zudem rückt die europäische Schuldenkrise einmal mehr stärker ins Blickfeld, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut um zwei Stufen gesenkt hatte. Im Fokus steht auch der große Verfall an den Terminmärkten, der so genannte "Hexensabbat". An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.

    Unter den Einzelwerten verbuchten die Aktien der Commerzbank im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) einen Abschlag von 2,11 Prozent und zählten damit zu den größten Verlierern unter den Dax-Werten. Das Institut hat vorerst keine Pläne zur Rückzahlung der Staatshilfe. "Wir werden die stille Einlage des Bundes verzinsen, daher gibt es auch keinen Druck, sie zurückzuzahlen", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing der "Süddeutschen Zeitung"

ADIDAS UND PUMA NACH NIKE-ZAHLEN IM BLICK

    Zudem sollten Anleger die Papiere der Sportartikelhersteller beobachten, nachdem der US-Wettbewerber Nike im zweiten Geschäftsquartal auf Wachstumskurs geblieben war und mit seinem Zahlenwerk die Markterwartungen übertroffen hatte. Daraufhin gaben die Adidas-Titel (adidas) bei L&S nur um unterdurchschnittliche 0,07 Prozent nach.

    Die Anteilsscheine von Puma (PUMA SE) aber sanken bei L&S um deutlichere 0,61 Prozent. Ein Gericht entschied, dass die Herzogenauracher ihrem früheren spanischen Distributeur und Lizenznehmer Estudio 2000 einmalig 42,2 Millionen Euro zahlen sollen und dafür die spanischen Markenrechte zurückerhalten. Ein Händler wies jedoch darauf hin, dass ein Schiedsgericht 2010 noch eine Summe bis zu 98 Millionen Euro festgesetzt habe. Insofern wertete er die Meldung eher positiv für Puma.

SMA SOLAR SCHNELLEN BEI L&S HOCH

    Die im TecDax (TecDAX) gelisteten Papiere von SMA Solar (SMA Solar Technology) aber schnellten bei L&S um 5,12 Prozent in die Höhe. Der hessische Solartechnikhersteller, der unter der Krise in der Solarbranche leidet, will mit einer Beteiligung den Markt in China erschließen./la/ag