08.06.2021 14:30:00

Wasserstoff: Unverzichtbar zur Erreichung der Klimaziele?

Kolumne

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In Zeiten von Nachhaltigkeit ist der Bedarf an neuen, kohlenstoffarmen Energiequellen groß. Aus diesem Grund rückt die Wasserstofftechnologie vermehrt in den Fokus. Entsprechend umfangreich sind die Investitionen der Bundesregierung und der Europäischen Union, mit denen diese Zukunftstechnologie gefördert wird. Wie erst kürzlich bekannt wurde, subventionieren diese 62 ausgewählte Wasserstoff-Projekte. Auch im Bereich der klimafreundlichen Mobilität könnte grüner Wasserstoff in Zukunft eine große Rolle spielen.


Bundesregierung treibt Wasserstofftechnologie voran

Kaum eine Technologie ist aktuell so gefragt wie die Wasserstofftechnologie, denn mit den beschlossenen Zielen der Pariser Klimakonferenz haben sich 195 Länder darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, bedarf es drastische Maßnahmen, mit denen es gelingen soll, die energiebedingten Kohlendioxidemissionen (CO2) massiv zu senken. Das aktuelle Energiesystem muss sich folglich grundlegend ändern. Somit steigt die Nachfrage nach erneuerbaren und vor allem kohlenstoffarmen Energiequellen wie der Wasserstofftechnologie. Um diese weiter voranzutreiben, kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kürzlich die Unterstützung zahlreicher Projekte im Bereich Wasserstoff an, welche im Rahmen der europäischen Wasserstoff-Allianz mit mehreren Milliarden staatlich gefördert werden sollen. Die aus Deutschland stammenden 62 Projekte werden insgesamt mit fast EUR 9 Mrd. unterstützt, wovon EUR 4,4 Mrd. vom Bundeswirtschaftsministerium, EUR 4,4 Mrd. vom Verkehrsministerium und das restliche Fördergeld von den Bundesländern zur Verfügung gestellt werden. Die gesamte europäische Initiative umfasste Investitionen in Höhe von EUR 33 Mrd.. Bundeswirtschaftsminister Altmaier begrüßt dies und sprach von einem Projekt, das es in dieser Größenordnung im industriepolitischen und klimapolitischen Bereich noch nicht gegeben hat. Die 62 Projekte wurden aus über 230 Wasserstoff-Projekten ausgewählt und bilden die gesamte Wettschöpfungskette von der Wasserstofferzeugung über den Transport bis hin zur Anwendung in der Industrie ab. Unter den ausgewählten Projekten sind unter anderem Erzeugungsanlagen, welche zusammengenommen ca. 40 Prozent des nationalen Wasserstoffstrategie-Ziels von fünf Gigawatt bis 2030 umfassen.


Interesse an grünem Wasserstoff steigt

Der Unternehmer Andrew Forrest, welcher als einer der reichsten Australier gilt, möchte mit seinem Unternehmen Fortescue Metals Group im großen Stil in die Produktion von grünem Wasserstoff einsteigen. Unter anderem könnten deutsche Unternehmen von seiner Investitionsbereitschaft profitieren. Forrest arbeitet seit Jahren an diesem Projekt, mit dem Ziel bis zum Ende des Jahrzehnts jährlich mindestens 15 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff liefern zu können. Das ambitionierte Vorhaben stößt bei den Vertretern des Bundesverbands deutscher Industrie (BDI) auf großes Interesse, denn mit der Produktion von 0,5 Mio. Tonnen komme man nicht weit. Teil des Projektes sollen laut Forrest mehrere deutsche Unternehmen sein, wovon insbesondere die hiesige Wirtschaft profitieren könnte. Ebenso kommt der Bundesregierung der Vorstoß des Australiers entgegen, denn auch sie favorisieren Produktion von grünem Wasserstoff, welcher ausschließlich durch Strom aus erneuerbaren Quellen mittels Elektrolyse gewonnen wird.


Löst Wasserstoff das Mobilitätsproblem?

Noch heute ist der Verkehr zu mehr als 95 Prozent von fossilen Energien abhängig. Daher möchte Verkehrsminister Andreas Scheuer die klimafreundliche Mobilität dringend vorantreiben. “Wir machen Deutschland zum Wasserstoff-Land“, betonte der CSU-Politiker. Denn gerade Wasserstoff könnte ein entscheidender Faktor bei der Verkehrswende sein. Batterieelektrische Fahrzeuge können für Pkw und Lkw im urbanen und vor allem regionalen Verkehr eine Alternative zum Diesel darstellen. Allerdings eignet sich diese Antriebstechnik weniger für Langstreckenfahrten im Fernverkehr, denn für mehrere Tonnen schwere Fahrzeuge ist der E-Antrieb aktuell keine geeignete Option. Der Akku wäre aufgrund der Größe zu schwer, die Ladezeiten zu lang und die Ladeinfrastruktur nicht ausreichend aufgebaut. Will man ein Schwerfahrzeug in einer akzeptablen Zeit mit Strom für hunderte Kilometer „betanken“, dann braucht es dazu gewaltige Energiemengen. Kaum eine Ladestation kann hierfür mehrere hundert Megawatt Leistung gleichzeitig bereitstellen. Obwohl sich erst kürzlich eine Reihe von Klimaexperten gegen eine Konzentration auf Wasserstoff als Energieträger aussprach, wobei diese vor allem die geringe Effizienz und die begrenzte Verfügbarkeit des Elements kritisierten, spricht sich das Fraunhofer-Institut klar für die Wasserstofftechnologie aus. Die Fraunhofer-Gesellschaft, eine der größten Wissenschaftsorganisationen Deutschlands, will dagegen weiter neben der Elektrobatterietechnik auch auf Wasserstoff setzen. Hierfür soll die Forschung des Instituts an insgesamt fünf Standorten bis Ende 2022 massiv ausgebaut werden. "Wasserstoff ist ein Schlüssel für die gesamtgesellschaftlich geforderte Energiewende", erklärte der Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. Vor allem grüner Wasserstoff, welcher durch Elektrolyse hergestellt wird, habe in Zukunft insbesondere in der Stahl- und Chemieindustrie, im Flugverkehr, als auch im Individualverkehr enormes Potenzial. Knackpunkt bei der Herstellung von grünem Wasserstoff sind speziell die enormen Kosten, da eine Megawattstunde per Elektrolyse erzeugten Wasserstoffs aktuell rund EUR 1.000 kostet. Dies Kosten müssen auf unter EUR 200 gedrosselt werden, wofür eine verbesserte industrielle Fertigung sowie weitere Innovationen auf diesem Gebiet von Nöten sind.


Mit einer Transaktion in Wasserstoff-Aktien investieren

Handelt es sich bei Wasserstoff um den Energieträger der Zukunft? Man weiss es nicht. Doch eines ist sicher: Brennstoffzellen und Wasserstoff sind aus dem Energiemix der Zukunft nicht mehr wegzudenken – und das Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaf ist groß.

Die Euphorie über das Potenzial von Wasserstoff könnte auch Anleger packen. Denn nimmt der Trend um Wasserstoff und Brennstoffzellen bald Fahrt auf, dann dürften auch die Aktien der im Bereich führenden Unternehmen beflügelt werden. Doch ist die Selektion der «richtigen» Wasserstoffaktie sicherlich nicht ganz einfach – und das Halten von einzelnen oftmals stark schwankenden Titeln im Portfolio ist vielen Anlegern häufig zu riskant. Vontobel hat genau zu diesem Zweck den Solactive Hydrogen Top Selection Index ins Leben gerufen. Der Index umfasst 15 Unternehmen, die im Bereich von Wasserstoff führend sind. Bei Auflegung gehören folgende Unternehmen dem Index an:



Der Hydrogen Top Selection Index ist ein Index der Solactive AG und wird von dieser berechnet und verteilt. Anleger partizipieren mittels eines Partizipationszertifikats nahezu eins zu eins an potenziellen Kursgewinnen, jedoch auch an möglichen Verlusten des Index. Die Nachfolgende Grafik zeigt, wie die Auswahl der Unternehmen erfolgt.




Weshalb sich ein Investment frühzeitig lohnen könnte

Rekapitulieren wir: Sind Anleger davon überzeugt, dass sich die Technologie rund um Wasserstoff und Brennstoffzellen bewähren dürfte, dann könnte ein Partizipationszertifikat auf den Solactive Hydrogen Top Selection Index eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen. Die Technologie befindet sich noch in relativ frühem Stadium – doch sie hat die «Power», den Energiesektor und die Wirtschaft grundlegend zu beeinflussen. Sich früh genug zu positionieren und dann einzusteigen, wenn der Trend Fahrt aufnehmen könnte, könnte sich für Anleger auszahlen.

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