21.07.2020 11:05:00
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US-Banken übertreffen Erwartungen
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Bereits im ersten Quartal haben Amerikas größte Banken Rückstellungen für die Corona-Pandemie gebildet, da sie ein Szenario wie im Jahr 2008 befürchteten. Doch eine gute Diversifikation und die Politik der FED haben dem großen Teil der Investmentbanken dazu verholfen, das zweite Quartal mit einem überaus positiven Ergebnis zu beschließen. Dennoch gibt man sich seitens der Banken skeptisch.
Zwiespältige Erwartungshaltung im Vorfeld
Mit Spannung wurde seit Anfang dieser Woche die Veröffentlichung der Quartalszahlen der größten amerikanischen Banken erwartet. Im Vorfeld existierten verschiedenste Mutmaßungen über die Folgen des Coronavirus-Shutdowns auf das Geschäft der Geldhäuser. „Die Ergebnisse des zweiten Quartals werden chaotisch“, schrieb ein Jefferies-Analyst in Erwartung der Zahlen der Monate April bis Juni. Bereits im ersten Quartal haben die Banken hohe Rückstellung gebildet, um für Kreditausfälle, bedingt durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, gewappnet zu sein. Analagestrategen rechneten sogar mit einem Gewinnrückgang von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Als einen der Hauptgründe nannten viele die deutlich ausgeweitete Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite. „Der Lockdown dürfte bei zahlreichen Kreditnehmern – Privat- wie Geschäftskunden – Spuren in den Vermögensverhältnissen hinterlassen haben, weshalb einige Kunden Schwierigkeiten bekommen sollten, ihre Bankkredite zu tilgen“, erklärte der Chefanlagestratege der Deutsche Bank Ulrich Stephan. Außerdem belasten sinkenden Zinsmargen, als Folge des niedrigen Zinsniveaus, die Ergebnisse der Institute.
Auf der anderen Seite erwarteten Analysten gute Ergebnisse aus den Bereichen Investmentbanking und Handel. Von Banken, die in diesen Bereichen besonders stark aufgestellt sind, wurden positive Ergebnisse erwartet. Zum einen sollen volatilere Märkte die Provisionen aus dem Handelsgeschäft steigern und zum anderen mussten im zweiten Quartal viele Unternehmen Anleihen begeben und Aktien am Markt platzieren, um sich für die Corona-Krise zu wappnen, was dem Geschäft der Investmentbanken Auftrieb verleihen sollte.
Starke Ausrichtung auf Finanzmärkte und Spendierlaune der FED helfen
Als Goldman Sachs am Dienstag dieser Woche die Quartalszahlen vorstellte, übertrafen diese sogar die Erwartungen der Analysten. Mit einem Gewinn von USD 2,42 Mrd. hat man die zweithöchsten Quartalseinnahmen der Firmengeschichte erzielt. Auch JP Morgan Chase und die Citigroup haben trotz gesunkener Gewinne die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen. JPMorgan konnte sogar die höchsten Quartalseinnahmen in der Geschichte der Bank verzeichnen. Wie im Vorfeld bereits erwartet, konnten vor allem die Banken mit starker Ausrichtung auf das Investmentbanking besonders gute Ergebnisse erzielen. Angefacht von den Liquiditätsspenden der amerikanischen Zentralbank FED konnten sie von den steigenden Finanzmärkten profitieren. Durch die volatilen Marktbedingungen war der Handel äußerst lebhaft. Zudem sorgten eine Vielzahl an Unternehmensfinanzierungen für Beschäftigung bei den Investmentbanken. In Kombination trugen beide Faktoren wesentlich zu den guten Ergebnissen des zweiten Quartals bei.
Ebenfalls wie erwartet machten alle Banken im Kreditgeschäft mit Unternehmen Verluste. Bei Goldman Sachs ist das Unternehmensgeschäft verhältnismäßig klein und verursachte daher nur insignifikante Verluste. JPMorgan hatte bereits im ersten Quartal USD 10 Mrd. zurückgestellt, um für Verluste aus diesem Geschäftszweig abgesichert zu sein. Dennoch stand im zweiten Quartal ein Gewinn von USD 4,69 Mrd. zu Buche. Zudem kommt den US-Banken in diesem Zusammenhang der frühzeitige Rückzug aus dem europäischen Kreditgeschäft zugute. „America-first“ galt die Devise, da auf dem Heimatmarkt eine größere Nachfrage nach Krediten bestand und man in Europa eine Welle von Kreditausfällen fürchtete. Außerdem übte die amerikanische Politik Druck auf die Banken aus, in der Krise vermehrt nationale Unternehmen zu unterstützen. Der Rückzug aus Europa stellt eine Kehrtwende in der Strategie der amerikanischen Institute dar. Diese hatten seit der Finanzkrise ihr Geschäft in Europa sukzessive ausgebaut und schließlich die Marktführerschaft erlangt. Nichtsdestotrotz gibt man sich nur vorsichtig optimistisch was die kurz- bis mittelfristige Prognose angeht. „Trotz einiger neuer positiver makroökonomischer Daten und eines signifikanten Eingreifens der Regierung haben wir es immer noch mit Unsicherheiten zu tun, was den zukünftigen Weg der Wirtschaft angeht“, sagte der JPMorgan-Vorstandsvorsitzende Jamie Dimon zu der Veröffentlichung der Zahlen. Seine Bank sei jedoch dank einer starken Bilanz gut vorbereitet, „ein Hafen im Sturm zu bleiben“.
Die Aktien im Überblick
Die Aktie der Goldman Sachs Inc. wird aktuell bei USD 212,90 gehandelt (17.07.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei USD 250,46 (17.01.2020) und das Jahrestief bei USD 130,85 (19.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 16 Analysten die Aktie auf BUY, 10 auf HOLD und kein Analyst setzte sie auf SELL.
Die Aktie derJPMorgan Chase Group wird aktuell bei USD 99,24 gehandelt (17.07.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei USD 141,10 (02.01.2020) und das Jahrestief bei USD 76,91 (19.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 16 Analysten die Aktie auf BUY, 12auf HOLD und 1 Analyst setzte sie auf SELL.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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