20.04.2021 14:30:00

Unaufhaltsame Plattform-Unternehmen

Kolumne

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Apple, Amazon, Alphabet oder Microsoft gehören zu den Börsensuperstars. Die US-Technologieriesen beherrschen ihre jeweiligen Märkte zu einem großen Teil, weil sie das Plattform-Konzept besonders gut verstehen und umsetzen.


Selbst Warren Buffett wird zum Fan

Als erstes Unternehmen überhaupt hatte Apple die Schallmauer von USD 2 Billionen beim Börsenwert durchbrochen. Zu den wenigen Konzernen, die die Marke von USD 1 Billion knacken konnten, gehören Amazon, die Google-Muttergesellschaft Alphabet oder Microsoft. Sie sind absolute Börsenstars. Diese Konzerne haben viele Gemeinsamkeiten. Bei ihnen handelt es sich nicht nur um US-Technologiekonzerne. Sie gehören auch zu der Gruppe der sogenannten Plattform-Unternehmen. Das Plattform-Konzept ist sehr zentralistisch. Um einen Kern entwickeln sich sehr viele komplexe Gebilde. Es entstehen verschiedene Dienstleistungen und Produkte. Ein Beispiel für eine sehr erfolgreiche Plattform der vergangenen Jahre ist das iPhone von Apple. Rund um das iPhone werden weitere Hardwareprodukte wie Kopfhörer verkauft. Diese Produkte müssen nicht von Apple kommen, sondern können von anderen Entwicklern stammen.

Die Drittanbieter bedienen sich nur der Plattform iPhone. Inzwischen will der Konzern mit dem Apfel im Logo jedoch nicht nur für Hardwareprodukte stehen. Entsprechend wichtig für den zukünftigen Unternehmenserfolg ist eine weitere Apple-Plattform. Aufgrund der enormen Verbreitung von Apple-Geräten wie iPhones, der Apple Watch oder iPads bieten das iOS-Betriebssystem und der Apple App Store Softwareentwicklern die Möglichkeit, sehr viele Endkunden zu erreichen. Auf diese Weise konnte Apple in den vergangenen Jahren sein Geschäft mit Dienstleistungen enorm ausbauen und die Abhängigkeit von den reinen Smartphoneverkäufen verringern. In Zukunft dürfte das digitale Ökosystem rund um Videospiele, Musik, Filme oder Fitnesskurse weiter an Bedeutung gewinnen. Der Erfolg Apples ist selbst Warren Buffett nicht verborgen geblieben. Apple hat dazu beigetragen, dass die Investorenlegende seine Scheu vor Investments in Technologieunternehmen abgelegt hat.


Monopolstellung vorprogrammiert?

Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway investierte nicht nur in Apple, Buffett und sein Unternehmen wurden auch mit einer Beteiligung an Amazon glücklich. Genauso wie Apple ist auch Amazon ein sehr erfolgreiches Plattform-Unternehmen. Der E-Commerce-Riese betreibt heute die erfolgreichste Transaktionsplattform im Internet. Im Zuge der Corona-Krise hat diese sogar noch an Bedeutung gewonnen. Schließlich bestellen die Menschen häufiger Waren online, wenn sie Lockdownbedingt zu Hause bleiben müssen. Ein weiteres Beispiel für eine Plattform ist Microsofts Betriebssystem Windows. Dieses ermöglicht es Softwareentwicklern andere Software-Produkte und Dienstleistungen rund um Windows anzubieten. Ein Grund, warum Waren Buffett Gefallen an Apple und Amazon findet ist der Umstand, dass besonders erfolgreiche Plattform-Unternehmen dazu neigen, ihre Märkte zu dominieren und starke Marken herauszubilden. Auf diese Weise schaffen sie es besonders gut, sich gegen Konkurrenten zu schützen.

Warren Buffett hat sogar den Begriff des Burggrabens (englisch: moat) für monopolartige Unternehmen geprägt. Diese können Kunden in ihrem Ökosystem besonders gut halten. Wer ein iPhone besitzt, wird heutzutage oft auch ein iPad oder Mac von Apple besitzen, unter anderem, da sich diese Geräte einfach bedienen lassen und der Wechsel des Geräts bei der Nutzung der Apple-Services ohne Probleme erfolgt. Im Fall von Amazon ist es zum Beispiel das Prime-Angebot, das Kunden im Amazon-Universum hält. Diese werden am Anfang vielleicht nur die schnelle und kostenlose Paketlieferung in Anspruch nehmen. Später kommen das Streaming von Filmen oder Musik hinzu. Auf diese Weise weiten Plattform-Unternehmen ihr Angebot stetig aus und erobern auch ganz neue Märkte. So ist es auch zu erklären, dass Amazon trotz seiner enormen Größe weiterhin hohe Umsatzwachstumsraten vorzuweisen hat. Zuletzt war besonders der Vorstoß in den Bereich Cloud Computing von Erfolg gekrönt.


Im Fokus der Weltpolitik

Die erfolgreichsten Plattform-Unternehmen kommen aus den USA. Allerdings haben in den vergangenen Jahren Konzerne aus China stark aufgeholt. Auch weil sie den Plattform-Gedanken von Beginn an noch stärker im Fokus haben und eine breite Palette von Dienstleistungen anbieten. Alibaba ist vor allem als Amazon-Pendant mit seinen Online-Handelsplätzen in China groß geworden. Zudem wächst der Konzern stark im Bereich Cloud Computing. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020 / 21 (Ende Dezember) erreichte Alibaba in diesem Bereich einen wichtigen Meilenstein. Das Cloud-Geschäft konnte erstmals auf einer bereinigten EBITA-Basis profitabel arbeiten.

Tencent beschäftigt sich wiederum mit Online-Videospielen, Video-Plattformen, Internetwerbung, Bezahlsystemen oder Messenger-Diensten wie WeChat. Es ist noch nicht sicher, wie die dominierenden Technologie- und Plattform-Unternehmen aus China und den USA in Zukunft gegenseitig konkurrieren werden. Die Geopolitik und der chinesisch-amerikanische Handelsstreit spielen in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle. Derzeit versuchen die USA und China eine Art Firewall um ihr Internet aufzubauen. Im Fall der US-Regierung wurde dies anhand des Vorgehens gegen Unternehmen wie Huawei, die beliebte Video-App TikTok oder den Messenger-Dienst WeChat deutlich.


Fazit

Unabhängig davon, ob in China, den USA oder im Rest der Welt, Plattform-Unternehmen haben sich im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung zu marktbeherrschenden Riesen entwickelt, die in ihren jeweiligen Segmenten kaum Konkurrenz fürchten müssen.
 

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