13.05.2020 16:05:00
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ProSiebenSat.1 stellt sich neu auf
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Nachdem das Private-Equity Unternehmen Kohlberg Kravis Roberts (KKR) bereits Anteile am Springer Konzern erworben hat, baut es nun seine Beteiligungen in der deutschen Medienlandschaft aus. Wie gestern bekannt gegeben wurde erwarb der US-Investor 5,21% der Anteile an der TV-Sendergruppe aus Bayern. Dies ist mittlerweile der zweite Einstieg des Finanzinvestors bei der ProSiebenSat.1 Media SE. Bereits im Zeitraum zwischen den Jahren 2004 bis 2006 war KKR als Großaktionär des Unternehmens in Erscheinung getreten. Sein zweites Engagement bezeichnet der US-Investor als "finanzielles Investment", welches man auf eine massive Unterbewertung des Medienkonzerns am Kapitalmarkt zurückführe. „Wir sehen das Investment von KKR als Bestätigung unserer Strategie und heißen es willkommen“, sagte eine ProSiebenSat1-Sprecherin. Neben KKR sind auch der italienische Mediaset-Konzern und die Czech Media Invest an der ProSiebenSat.1 Media SE beteiligt.
Ausbau des Entertainment Angebots als Zukunftsstrategie
Inmitten der Corona-Krise, welche das Geschäft von ProSiebenSat.1 stark beeinflusst, vollzog der Medienkonzern einen Führungswechsel. Max Conze, der das Unternehmen zwei Jahre leitete, musste die Konsequenzen aus den anhaltenden Streitigkeiten mit seinen Managern und Aktionären ziehen und Ende März seinen Posten räumen. An seine Stelle ist der bisherige Finanzvorstand Rainer Beaujean getreten. Dieser will das Unternehmen nicht nur sicher durch die aktuelle Krise führen, sondern langfristig strategisch positionieren. „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Kosten-, Liquiditäts- und Cashflow-Management, um unser Geschäft zu schützen und eine Grundlage für unsere Zukunft zu schaffen. Priorität hat unser Entertainment-Geschäft, das wollen wir mit voller Geschwindigkeit umsetzen, sobald sich die Situation beruhigt hat“, sagte der Manager. Dabei wolle man sich vor allem auf die TV-Sender Pro7, Sat 1 und Kabel 1 sowie auf die Streamingplattform Joyn fokusieren.
Bündelung von Sendern, Plattformen und Vermarktung
Um das Entertainmentgeschäft neu aufzustellen wurden TV Sender und Plattformen in der neu gegründeten SevenOne-Entertainment Group gebündelt. Zudem sollen auch das Produktionsunternehmen Studio71 und der Audio-Streamingdienst FYEO teil der neuen Sparte werden. Diese neue Struktur soll vor allem die Produktion und Verwertung eigener Inhalte vorantreiben. Da man zukünftig nicht mehr als reines TV-Medienunternehmen wahrgenommen werden will, sei dieser Schritt notwendig um Plattformübergreifend zu agieren. Des Weiteren soll der Geschäftsanteil der Eigenproduktionen erhöht werden um die Attraktivität für potentielle Produktionspartner zu steigern. Hierbei soll vor allem die Vermarktung der Eigenproduktionen von der Verzahnung klassischer TV-Inhalte mit dem digitalen Angebot profitieren.
Nucom-Geschäft stabil
Die Nucom Group, ebenfalls ein Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Media SE, betreibt digitale Start-Ups und ist gleichzeitig größter Werbekunde des Medienkonzerns. Bekannte Marken wie Jochen Schweizer, Verivox oder Parship gehören zum Portfolio der Nucom Group und buchen regelmäßig Werbeblöcke bei den TV-Sendern des Mutterkonzerns. Obwohl die Anzahl dieser Buchungen aufgrund der anhaltenden Krise deutlich rückläufig ist, erweist sich das Geschäft der Sparte als vergleichsweise stabil. Der Umsatz der Nucom Group konnte im ersten Quartal um 15 % gesteigert werden. Nach wie vor sieht man die Sparte als eine tragende Säule des Konzerns. Gleichzeitig will man die Abgabe von Beteiligungen nicht gänzlich ausschließen. Veräußerungen sind nach eigenen Angaben des Unternehmens schon immer Bestandteil der eigenen Strategie gewesen. Allerdings sei ein solches Szenario nur bei entsprechender Profitaussicht denkbar. Angesichts der weltweiten Wirtschaftsflaute sollte dies aber kaum realisierbar sein. Daher dürfte auch ein Geschäft in der Größenordnung des Verkaufs des Online-Reisehändlers Etraveli, welcher eine halbe Milliarde Euro in die Kassen der ProSiebenSat.1 Media SE spülte, derzeit nicht zu erwarten sein.
Die Aktie im Überblick
Die Aktie der ProSiebenSat.1 Media SE wird aktuell bei EUR 11,075 (13.05.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei EUR 16,02 (29.05.2019) und das Jahrestief bei EUR 5,71 (18.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 11 Analysten die Aktie auf BUY, 7 auf HOLD und 3 Analysten setzt sie auf SELL.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf eine simulierte frühere Wertentwicklung beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
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