01.12.2020 09:30:00
|
Infineon wächst trotz Corona
Werbung
Die deutsche Automobilindustrie leidet unter dem Elektrifizierungstrend. Besonders hart trifft es jene Zulieferer, welche sich bisher auf den Verbrennungsmotor spezialisiert hatten. Im Gegensatz zu diesen klassischen Zulieferern profitiert die Halbleiterbranche jedoch vom Trend zum Elektroauto. Das Umsatzwachstum der Branche steigt auch in Zeiten von Corona kontinuierlich an. Infineon, als größter Produzent von Autochips, profitiert besonders. US-Sanktionen für den chinesischen Markt bergen allerdings auch Risiken.
Elektroautos gelten nicht mehr als Exoten
Auf den Straßen sind Elektroautos wie Teslas Model 3, VWs ID.3 oder der Renault ZOE längst keine Rarität mehr. So sprach Infineons CEO Reinhard Ploss neulich davon, dass Elektroautos nicht mehr als unbequeme Exoten gelten, sondern längst akzeptiert werden. Mit zunehmenden Verkäufen der Elektroautos steigen auch die Umsätze in der Halbleiterbranche und der Bedarf an Halbleitern in den Fahrzeugen wächst stetig. Neben dem Mehrbedarf an Computerchips bei Elektroautos gegenüber Verbrennerautos werden auch für diverse Assistenzsysteme, zum Beispiel für das autonome Fahren, vermehrt elektronische Bauteile verwendet. Gemäß des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) werde die durchschnittliche Chipnutzung je Fahrzeug vom derzeitigen Wert von USD 560 in den kommenden vier Jahren auf USD 710 ansteigen. So kommt es, dass die Automobilzuliefersparte von Infineon bereits über 40 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht und mehr als die Hälfte zum Wachstum des Unternehmens beiträgt. So beliefert Infineon auch Volkswagen und dessen Modelle ID.3 und ID.4, mit welchen der Wolfsburger Konzern Teslas Vormachtstellung im Bereich der Elektromobilität attackieren möchte.
Infineons Wachstumstreiber
Infineon hat durch die Übernahme des kalifornischen Konkurrenten Cypress im Frühling dieses Jahres den bisherigen Marktführer NXP überholt und profitiert nun am stärksten vom Elektrifizierungstrend der Automobilindustrie, welcher auch in den kommenden Jahren anhalten sollte. So wurde zuletzt die Prämie der Bundesregierung auf E-Autos von bis zu EUR 9000, welche eigentlich Ende 2021 auslaufen sollte, bis Ende 2025 verlängert. Ebenfalls dürfte Infineon von den Plänen der britischen Regierung profitieren, welche ab der kommenden Dekade den Verkauf von Benzinern und Dieselfahrzeugen vollkommen verbieten möchte. Doch die Wende in der Automobilindustrie sieht Infineon nicht als einzigen Wachstumstreiber. Vielmehr sorge die digitale Transformation in einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte für Wachstum beim oberbayrischen DAX-Mitglied, wie dessen Vorstandsvorsitzender Reinhard Ploss jüngst verkünden ließ.
US-Sanktionen beeinträchtigen Infineons Chinageschäft
Doch während Infineon derzeit vom Aufschwung der E-Autobranche profitiert, bleibt dem Unternehmen der Zugang zum wichtigsten Absatzmarkt für Halbleitererzeugnisse in China verschlossen. Der Grund hierfür sind die im Rahmen des schwelenden Handelskonflikts verhängten Sanktionen der aktuellen US-Regierung. Deshalb dürfen Großabnehmer wie Huawei, als drittgrößter Kunde der Halbleiterindustrie, von Infineon und anderen westlichen Erzeugern nicht mehr beliefert werden. Rund fünf Prozent ihres Gesamtumsatzes erzielte die Branche in der Vergangenheit durch Huawei. Lediglich Apple und Samsung haben eine noch höhere Nachfrage. Sich über die US-Sanktionen hinweg zu setzen ist allerdings auch keine Option für die leidtragenden Hersteller, da deren Abhängigkeit vom US-Markt gleichermaßen groß ist. Zudem teilen die Chiphersteller nach eigenen Angaben viele Bedenken der US-Regierung, wobei sich deren Bedenken hauptsächlich auf den Schutz des geistigen Eigentums beziehen. Des Weiteren beklagt unter anderen auch Infineon-Chef Reinhard Ploss die verzerrte Wettbewerbssituation. Vor allem die staatliche Subvention heimischer Hersteller nannte er als deutlichen Nachteil für sein Unternehmen.
Die Aktie im Überblick
Die Aktie der Infineon Technologies AG wird aktuell bei EUR 28,11 gehandelt (24.11.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei EUR 28,11 (24.11.2020) und das Jahrestief bei EUR 10,68 (18.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 20 Analysten die Aktie auf BUY, zwölf auf HOLD und zwei Analysten setzen sie auf SELL.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf eine simulierte frühere Wertentwicklung beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf künftige Wertentwicklung beziehen. Derartige Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die steuerliche Behandlung von Wertpapieren beziehen. Diese hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein.
Impressum:
Bank Vontobel Europe AG
Niederlassung Frankfurt am Main
Bockenheimer Landstrasse 24
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 00 800 93 00 93 00
Fax: +49 (0)69 69 59 96-3202
E-mail: zertifikate.de@vontobel.com
Gesellschaftssitz:
Bank Vontobel Europe AG
Alter Hof 5
DE-80331 München
Aufsichtsrat: Dr. Thomas Heinzl (Vorsitz)
Vorstand: Thomas Fischer, Andreas Heinrichs
Eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht München unter HRB 133419
USt.-IdNr. DE 264 319 108
Zuständige Aufsichtsbehörde:
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Sektor Bankenaufsicht
Graurheindorfer Straße 108
53117 Bonn
Sektor Wertpapieraufsicht/Asset-Management
Marie-Curie-Str. 24 – 28
60439 Frankfurt am Main
Vontobel ist eine international ausgerichtete Schweizer Privatbank und gehört zu den führenden Emittenten von Zertifikaten und Optionsscheinen in der Schweiz und in Europa. Langjährige Erfahrung und eine vertiefte Expertise kennzeichnen erstklassige Lösungen und einen erstklassigen Service.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Wenn Sie mehr über das Thema Zertifikate erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!