06.04.2021 10:10:00
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Immobilienkonzerne rüsten sich für die Zukunft
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Die besonders in den Metropolen stark steigenden Mieten sind oft ein Reizthema in der öffentlichen Wahrnehmung. Profiteure dieses, seit Jahren anhaltenden Trends der wachsenden Mieten, sind insbesondere die beiden Wohnimmobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen. Selbst im vergangenen Krisenjahr gelang es dem Immobilienkonzern Vonovia, seinen Gewinn zu steigern. Langfristig plant der DAX-Konzern weiter zu expandieren; dafür wurden in der Vergangenheit bereits richtungsweisende Akquisitionen getätigt. Das zweite große Schwergewicht auf dem hiesigen Immobilienmarkt, die Deutsche Wohnen, muss hingegen aufgrund des beschlossenen Mietendeckels Einbußen hinnehmen.
Vonovia macht trotz Krisenjahr Gewinne
Für Vonovia, den größten Immobilienkonzern in Deutschland, laufen die Geschäfte auch während der Pandemie glänzend. Auch wenn das DAX-Mitglied im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen weitaus weniger im medialen Fokus steht und zuweilen eher als konservatives Investment gilt, zeigt der Wohnimmobilienkonzern gerade in der Krise seine Stärke. Dies ist insbesondere auf den Wohnimmobilien-Ansatz zurückzuführen, da Vonovia somit von den steigenden Mieten profitieren konnte und weniger von den Mietausfällen bzw. dem Leerstand im gewerblichen Bereich betroffen war. Gerade die seit Jahren ansteigenden Mieten verhelfen Vonovia zum Erfolg und trotz der Krise stiegen auch in 2020 die Mieten auf dem deutschen Wohnungsmarkt um 3,3 Prozent. Somit ist die Performance von Vonovia auch in der COVID-19 Pandemie beständig geblieben. Der operative Gewinn stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent auf EUR 1,35 Mrd. an. Der Wohnimmobilienkonzern aus Bochum konnte daher auch in der Krise die Dividende gegenüber dem vorherigen Jahr um EUR 0,12 erhöhen. Der üppige Gewinnzuwachs lag auch an den Kürzungen der Kosten im Bereich Modernisierung, Neubau und Instandhaltung, denn aufgrund der Pandemie und den einhergehenden Sicherheitsvorkehrungen investierte Vonovia im vergangenen Jahr rund EUR 1,9 Mrd. weniger als geplant. Der Wert des Immobilienportfolios legte dennoch wegen des Anstiegs der Mieten zu. Für das laufende Jahr plant das Bochumer Unternehmen, das operative Ergebnis auf EUR 1,465 Mrd. sowie den Umsatz auf EUR 5,1 Mrd. zu steigern. Zudem sollen bis zu EUR 1,6 Mrd. in Modernisierung der Immobilien und den Neubau investiert werden.
Des Weiteren plant Vonovia, weiter durch Übernahmen im In- und zuletzt auch im Ausland zu wachsen. Bereits Ende 2019 wurde die Mehrheit des schwedischen Immobilienunternehmens Hembla AB übernommen. Zusammen mit dem ein Jahr zuvor erworbenen Unternehmen Victoria Park ist Vonovia nun mit rund 38.000 Wohneinheiten der größte Vermieter Schwedens. Im Sommer 2020 folgte der nächste Schritt der Expansion, denn der Wohnimmobilienkonzern beteiligte sich mit 2,6 Prozent am niederländischen Immobilieninvestor Vesteda Residential Fund. Vonovia will damit neben Deutschland und Schweden auch das Geschäft auf die Niederlande auszuweiten.
Deutsche Wohnen setzt auf Klimastrategie
Die Deutsche Wohnen ist einer der größten Profiteure des stark wachsenden Immobilienmarktes. Das Unternehmen, welches über rund 160.000 Gewerbe- und Wohneinheiten mit einem geschätzten Gesamtwert von etwa EUR 26,2 Mrd. verfügt, konnte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von rund EUR 1,5 Mrd. erzielen. Demnach konnte das Unternehmen aus Berlin den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp EUR 500 Mio. steigern. Trotz der positiven Zahlen hinterließ das im Februar des vergangenen Jahres durch den Berliner Senat verabschiedete Mietendeckel-Gesetz deutliche Spuren. Das Gesetz betrifft die Mieten von rund 1,5 Mio. Wohnungen im Raum Berlin. Demnach dürfen diese von 2022 bis zum Jahr 2025 um maximal 1,3 Prozent jährlich angehoben werden. Als Folge dessen musste das Unternehmen einen Rückgang der Mieten von rund 4,1 Prozent hinnehmen, was einer Durchschnittsmiete von etwa EUR 6,70 pro Quadratmeter entspricht. Nichts desto trotz möchte die Deutsche Wohnen in der Zukunft weiter expandieren. Das Hauptaugenmerk soll hierbei vor allem auf dem kommunizierten Klimaziel liegen. Demnach möchte das Unternehmen bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Laut CEO Michael Zahn kann gerade der Gebäudesektor positiv zur Klimawende beitragen, da dieser einen bedeutenden Teil der CO2-Emissionen verursacht. Aufgrund mehrerer in der Vergangenheit getätigter Investitionen in Bereiche wie Haustechnik und Gebäudehüllen ist der Konzern bereits heute einer der klimaneutralsten Akteure in seiner Branche. Des Weiteren hat das Unternehmen vor kurzem die Emission von zwei grünen Unternehmensanleihen am Kapitalmarkt publiziert. Die Unternehmensanleihen, welche sich auf insgesamt EUR 1 Mrd. belaufen, haben eine Laufzeit von rund 15 Jahren. Der daraus resultierende Nettoemissionserlös soll zum einen in den Erwerb und die Finanzierung von klimaneutralen Gebäuden und Wohnungen investiert werden und zum anderen die klimaneutralere Sanierung des eigenen Bestandes vorantreiben.
Die Aktien im Überblick
Die Aktie der Vonovia SE wird aktuell bei EUR 56,52 (01.04.2021) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei EUR 62,22 (02.09.2020) und das Jahrestief bei EUR 43,67 (23.04.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 20 Analysten die Aktie auf BUY, 5 auf HOLD und ein Analyst setzt sie auf SELL.
Die Aktie der Deutsche Wohnen SE wird aktuell bei EUR 40,53 (01.04.2021) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei EUR 46,31 (05.11.2020) und das Jahrestief bei EUR 34,50 (02.04.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 17 Analysten die Aktie auf BUY, 7 auf HOLD und 3 Analysten setzt sie auf SELL.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
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