08.03.2022 10:45:00
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Den Zahlen Bedeutung schenken
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Die Berichtsperiode bringt eine regelrechte Zahlenflut mit sich. Die erste Berichtsaison des Jahres fängt Ende Januar an und dauert bis Ende Februar. Unternehmen veröffentlichen ihre Ergebnisse zum vergangenen Quartal und teilweise auch zum gesamten Geschäftsjahr. Marktteilnehmer wie Analysten, institutionelle Investoren und Privatanleger beobachten diese Ergebnisse aufmerksam, um die aktuelle und zukünftige Entwicklung des Unternehmens einzuschätzen.
Die Unternehmen liefern neben den Zahlen für die vergangenen Perioden meistens auch einen Ausblick für das anstehende Geschäftsjahr. Bei der Analyse von Ergebnissen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr können die Unternehmenszahlen mit den Prognosen verglichen werden. Mit dem Ausblick informiert ein Unternehmen über die Perspektiven und schafft somit eine gewisse Erwartung zur Geschäftsentwicklung, an welche sich Marktteilnehmer orientieren können.
Neben den Impulsen aus den Ergebnissen, kann auch das makroökonomische Umfeld auf die Aktienkurse einwirken. Seit letztem Jahr ist die Inflation angestiegen, was Unternehmen mit steigenden Kosten konfrontiert. Außerdem steigen die Zinsen von Staatsanleihen in vielen Ländern, die aufgrund des Einflusses auf die Unternehmensbewertung den heutigen Wert der zukünftigen Unternehmenserträge reduzieren. Zudem hat die US-Notenbank signalisiert, die Leitzinsen in der nahen Zukunft zu erhöhen.
Schweiz
Um einen groben Überblick der wichtigen Sektoren zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf die Struktur des Schweizer Leitindex. Der größte Schweizer Index SMI® (Swiss Market Index®) wird von vier Sektoren dominiert (Stand 31.12.2021): Gesundheitsbereich (41 Prozent), Konsumgüter (24 Prozent), Finanzen (17 Prozent) und Industrie (14 Prozent). Im Gesundheitsbereich sind die beiden Pharmakonzerne Roche und Novartis vertreten. Während der Konzernumsatz von Novartis im Gesamtjahr leicht unter den Analystenschätzungen lag, hat Roche die Schätzungen leicht übertroffen. Novartis verfügt über zusätzliche finanzielle Mittel, da die Beteiligung an Roche für ungefähr 19 Milliarden Schweizer Franken verkauft wurde.
Im Sektor Konsumgüter konnte Nestlé höhere Kosten durch höhere Preise weitergeben. Zu spüren bekam dies der Konzern an der Bruttomarge, welche um 1,3 Prozent auf 47,8 Prozent zurückging. Allerdings konnte Nestlé ein organisches Wachstum von 7,5 Prozent verzeichnen. Zudem hat Nestlé die Beteiligung an L’Oréal gesenkt und konnte somit 9,3 Milliarden Franken einnehmen. Weiterhin hält das Unternehmen einen Anteil von 20,1 Prozent an L’Oréal.
Im Finanzsektor befinden sich Banken wie die UBS und Credit Suisse sowie Versicherer wie Zurich Insurance. Auf der Bankenseite konnte die UBS den höchsten Reingewinn in der Höhe von fast 7 Milliarden Schweizer Franken seit der Finanzkrise vorweisen. Aktionäre werden in der Form einer erhöhten Dividende und einem groß angelegten Aktienrückkaufprogramm von knapp 4,5 Milliarden belohnt. Die Credit Suisse konnte mit der Konkurrenz nicht mithalten und schloss das vergangene Jahr mit einem Verlust ab. Bei den Versicherungen konnte die Zurich Insurance die Schätzungen übertreffen, der Reingewinn lag bei 4,8 Milliarden Schweizer Franken, eine Erhöhung von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aus diesem Grund schlägt der Konzern eine Dividendenerhöhung um 10 Prozent vor.
Als Vertretung für den Industriesektor haben ABB, SGS, Geberit und Sika erste Zahlen geliefert. ABB konnte im letzten Jahr ein zweistelliges Wachstum der Auftragseingänge verzeichnen, der bereinigte Umsatz erhöhte sich um 8 Prozent. Zusätzliche finanzielle Mittel resultierten aus dem Verkauf eines Geschäftsbereichs, welches einen Buchgewinn von knapp 2 Milliarden Schweizer Franken beisteuerte. Der Warenprüfkonzern SGS konnte ein organisches Wachstum von fast 9 Prozent vorweisen, wobei sich die operative Marge um 0,4 Prozent auf 16,5 Prozent erhöht hat. Geberit konnte ein währungsbereinigtes Nettoumsatzwachstum von fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vorweisen, das höchste Wachstum seit dem Börsengang vor über 20 Jahren. Der Bauchemiekonzern Sika konnte auf Stufe Umsatz und Reingewinn Rekordwerte vermelden, während den Aktionären eine Dividendenerhöhung von 16 Prozent in Aussicht gestellt wird.
Grundsätzlich haben die letzten Quartals- und Jahresergebnisse von Schweizer Unternehmen für keine unerwarteten Überraschungen gesorgt. Für viele Konzerne war das Jahr 2021 von einer allgemeinen Erholung geprägt, nachdem der Pandemiebeginn im Jahr 2020 Unsicherheiten und ein Wirtschaftsrückgang hervorrief. Aus dem Finanzsektor konnten die UBS und Zurich Insurance die höchsten Gewinne seit längerer Zeit vorlegen. Der Konsumgüter Konzern Nestlé konnte den Einfluss von höheren Kosten eindämmen und konnte ein hohes einstelliges organischen Wachstum verzeichnen. Im Industriesektor konnten alle Konzerne Wachstum verzeichnen, dabei konnte Sika neue Rekordergebnisse mit Umsatz und Gewinn präsentieren.
Blick auf die USA
Der S&P 500® Index umfasst Aktien der größten börsennotierten US-Unternehmen. Ungefähr 84 Prozent der Konzerne in diesem Index haben bisher ihre Ergebnisse für das vierte Quartal offengelegt. Eine Mehrheit (78 Prozent) konnte die Gewinnprognosen für das letzte Quartal übertreffen. Jeder fünfte Konzern wies Gewinne unter den Prognosen aus, während ungefähr 3 Prozent der Unternehmen die Prognosen trafen. Auf der Umsatzseite können ähnliche Beobachtungen bezüglich der Verteilung gemacht werden.
Der S&P 500® setzt sich aus 11 Sektoren zusammen. Die anhand der Marktkapitalisierung wichtigsten Sektoren sind Technologie, Finanzen, Konsumgüter und der Gesundheitssektor. Das Gewinnwachstum des Index lag im letzten Quartal bei fast 32 Prozent. Das höchste Wachstum konnte der Energiesektor verzeichnen. Dies aufgrund einer tiefen Vorjahresbasis und die Tendenz steigender Energiepreisen im vergangenen Jahr. Auch der Grundstoffsektor konnte überdurchschnittliches Wachstum vorweisen, welches von steigenden Rohstoffpreisen gestützt wurde. Von den größten Sektoren des Index konnten nur Unternehmen im Konsumgüterbereich das durchschnittliche Gewinnwachstum übertreffen.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko / Preisänderungsrisiko: Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
Wichtige Hinweise:
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