24.03.2020 12:25:00
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Amazon mit Nachfragezuwachs angesichts COVID-19 Ausbreitung
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Zunehmende Isolierung und soziale Distanzierung befeuern Nachfrage im Online-Handel
In vielen Ländern wurden angesichts der zunehmenden Ausbreitung von COVID-19 Maßnahmen zur Isolierung und sozialen Distanzierung ergriffen. Ländergrenzen werden für Ein- und Ausreisende geschlossen, Arbeitnehmer sind weitestgehend angehalten worden von zu Hause aus zu arbeiten, Ausgangsperren werden verhängt und Bildungseinrichtungen, Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden geschlossen. Dort, wo sich noch frei bewegt werden darf, werden öffentliche und überfüllte Orte gemieden. Viele Menschen bleiben folglich zu Hause und bestellen ihre Waren online, wo sie sie sich nach Hause liefern lassen können.
Die Coronakrise als Chance für Amazon
Amazon könnte davon profitieren, dass viele Menschen nun zu Hause bleiben. Ein erkennbarer Nachfrageanstieg veranlasste Amazon am 13.03.2020 dazu Stellen für weitere 100.000 Mitarbeiter alleine in den USA auszuschreiben. Gesucht seien vor allem Auslieferungsfahrer und Lagermitarbeiter für die eigenen Fulfillment-Zentren, um die Nachfrage zu bewältigen. Zudem gab der Online-Händler bekannt, bis Ende April einen Großteil der Löhne seiner Mitarbeiter in den USA um zwei Dollar zu erhöhen. Mitarbeiter auf Stundenbasis in Großbritannien und Europa würden eine ähnliche Lohnerhöhung bekommen, hieß es. Dafür will der Konzern mehr als 350 Millionen Dollar aufwenden. In den USA haben die Mitarbeiter derzeit einen Stundenlohn von 15 Dollar und mehr.
Ähnlich wie in Supermärkten sind auch bei Amazon mittlerweile einzelne Produkte oder Marken nicht lieferbar. Ebenfalls kommt es aktuell bei Lieferungen teilweise zu Verzögerungen. Amazon sei sich der Bedeutung der Lage bewusst. Daher traf der Konzern kurzfristig die Entscheidung, Haushaltswaren, medizinisches Zubehör und andere stark nachgefragte Produkte in Fulfillment-Zentren vorübergehend zu priorisieren, damit diese Produkte schneller erhalten, aufgefüllt und an Kunden versendet werden könnten. Dies ging aus Ankündigungen am Dienstag hervor.
Für Amazon könnte die Coronakrise eine Chance sein, die Marktposition als Plattformbetreiber und Online-Händler auszuweiten sowie einen nicht unerheblichen Teil der Erlöse, die durch die Schließung der Geschäfte in den Städten wegbricht, aufzufangen. Die Maßnahmen dieser Woche zeigen zumindest, dass Amazon diese Chance ergreifen möchte. Einen wichtigen Teil könnte dazu der eigene Logistikdienst sein, der Amazon einen Ruf als schnellen und zuverlässigen Lieferanten verschafft hat. Mit der Einführung des 1-Day-Shipping hat Amazon Maßstäbe gesetzt und die Weichen für langfristig hohes Wachstum gestellt. Dem Aktionär zufolge, seien seit der Einführung des 1-Day-Shipping die Zuwachsraten in diesem Segment im Online-Handel auf Rekordniveau gestiegen, was den Bruttowarenwert betrifft. Bis Ende 2020 könnten demnach 50 Prozent aller Käufe nach diesem Prinzip erfolgen während es im Q1 2019 noch Null Prozent waren.
Neben dem Unterhaltungsangebot in Form von Musik- und Videostreamingdiensten, die zumindest kurzfristig einen Nachfrageanstieg durch die Coronakrise verzeichnen dürften, hat auch die Ausweitung des 1-Day-Shipping auf mehr Online-Käufer zudem einen beträchtlichen Anstieg der Amazon-Prime-Abonnements hervorgerufen. Mehr als 150 Millionen Menschen zahlen inzwischen 119 Dollar pro Jahr für Versand und andere Extras, gegenüber 100 Millionen vor zwei Jahren. Mehr Abonnenten bedeuten höhere Umsätze in mehreren Geschäftsbereichen. Die Mitglieder von Prime verschaffen dem Unternehmen eine wiederkehrende jährliche Einnahmequelle von fast 18 Milliarden Dollar, aber sie neigen auch dazu, mehr auszugeben. Dieser Effekt trug dazu bei, dass die Online-Einzelhandelsumsätze im letzten Quartal des Jahres 2019 um ein Fünftel auf 46 Milliarden Dollar gesteigert werden konnten. Dieses Engagement kurbelt auch das Werbegeschäft von Amazon an, welches nun eines der am schnellsten wachsenden ist und Drittanbietern die Aufmerksamkeit der Käufer in Rechnung stellt.
Der Aufbau für die 1-Day-Shipping erforderlichen Vertriebsnetze verursachte hohe Kosten bei Amazon. Die auf die Marge drückenden Kosten hielten den Aktienkurs des Unternehmens vor der Coronakrise noch zurück, als andere große Technologieunternehmen neue Rekorde aufstellten. Die Versandkosten stiegen im letzten Quartal um weitere 43 Prozent. Dies ist jedoch niedriger als im vorangegangenen Quartal. Amazon deutete an, dass sich die schwere Arbeit dem Ende zuneige. Ausgezahlt haben könnte es sich allerdings auch für die erhöhte Zuverlässigkeit zur Zeit der aktuellen Coronakrise haben, wie die vorangegangene Ausführung erläutert.
Zusätzlich gilt, dass Amazon mit ihrer Cloud ein weiteres wichtiges Thema zur aktuellen Krisenzeiten besetzt. Mit der zunehmenden Nachfrage nach der Cloud AWS kam Amazon zuletzt in 2019 auf einen Marktanteil von rund 35 Prozent. Die mit operative Marge in dem Geschäft wird von Morgan Stanley auf 33 Prozent geschätzt, was nur in 2020 rund 15 Milliarden Dollar (vor Steuern) Gewinn in die Firmenkasse spülen könnte.
Welche Risiken könnten sich aus der Coronakrise für Amazon ergeben?
Die Kombination aus Angebots- und Nachfrageschocks aufgrund des neuartigen Coronavirus bedeutet, dass die aktuelle Situation komplexer und schneller als je zuvor ist. Werbetreibende müssen sowohl ihre eigenen Lieferketten als auch die neuesten Nachrichten, die das Verbraucherverhalten beeinflussen, im Griff haben. So könnte die erhöhte Nachfrage im Online-Handel für Amazon ein profitables Werbegeschäft einbringen. Aber da die Probleme in der Lieferkette zunehmen, könnten Drittanbieter nach Möglichkeiten suchen, die Auswirkungen zu begrenzen, unter anderem durch die Reduzierung ihrer Werbeausgaben.
Ob Menschen in Quarantäne auch zu mehr Onlineshopping abseits von Produkten zur Corona-Prävention neigen, muss sich allerdings noch zeigen. Aktuell kann noch keine verbindliche Auskunft geben werden, weil es parallel auch Sonderaktionen oder explizite Bewerbungen für bestimmte Produktgruppen gibt. Dadurch, dass Amazon die Aufnahme von neuen Produkten in Ihren Fulfillment-Zentren auf Haushaltswaren, medizinischen Hilfsmitteln und andere stark nachgefragte Produkte beschränkt, bleibt den Drittanbietern, die den Fulfillment-Service von Amazon nutzen, lediglich die Möglichkeit, die Produkte über Amazon zu verkaufen, die bereits im Bestand sind. Alternativ muss die Lagerung und Lieferung selbst für Verkäufe über die Plattform selbst übernommen werden, bis Amazon die Einschränkung aufhebt.
Kritisiert wird Amazon außerdem für Preistreiberei bei Bedarfsprodukten seitens von Drittanbietern, welche die Plattform für ihren Vertrieb nutzen. Amazon will dagegen vorgehen. Allerdings scheint sich das Engagement vorrangig auf den Markt in den USA zu konzentrieren, wo die Behörden den Internetkonzernen zunehmend zusetzen. Schon länger kritisieren europäische Behörden, dass die großen Onlinemarktplätze ihre Händler kaum kontrollieren und deren Angebote auch dann nicht stoppen würden, wenn diese gegen Gesetze verstießen, so der Spiegel.
Die Aktie im Überblick
Die Aktie von Amazon.com wird aktuell bei USD 1860,00 (19.03.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei USD 2185,95 (11.02.2020) und das Jahrestief bei USD 1626,032 (16.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 55 Analysten die Aktie auf BUY, 3 auf HOLD und 0 Analysten setzt sie auf SELL.
Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen und ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Protect Multi Aktienanleihen beziehen sich auf mehrere Basiswerte, womit der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos ist, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten auch beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags in der Regel der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sogenannte Worst-of-Strukur), das heißt, dass das Risiko eines Verlustes des investierten Kapitals bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher ist als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung des Aktienkurses von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
Wichtige Hinweise:
Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können.
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