02.11.2010 13:03:52

ETF-Handel alte gegen neue Welt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die vergangenen Tage erschienen den Market Makern im Handel mit ETFs relativ ruhig, so die Deutsche Börse AG.

"Unterdurchschnittlich verglichen mit den vorhergehenden Wochen", berichte einer, vor allem wenig Aktivität in US-ETFs würden die Händler der UniCredit Group aus London melden, alle jedoch einen leichten Kaufüberhang beobachten. Frank Mohr von der Commerzbank habe in den zurückliegenden 47 Prozent Verkäufer und 53 Käufer ausgemacht.

Auch bei den Gründen sei sich die Mehrzahl einig: In den USA stünden Kongresswahlen an, es sei nicht klar, wie viel Geld die US-amerikanische Notenbank in den Markt pumpen werde über das so genannte "Quantative Easing" und am Freitag stünden die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten an. "Investoren treten auf der Stelle angesichts der Unklarheiten", bringe Bernardus Roelofs von Flow Traders das Verhalten der Anleger auf den Punkt.

"Quantitative Easing" nenne man die Politik der geldpolitischen Lockerung, die dann angewandt werde, wenn der Zinssatz bereits von der jeweiligen Zentralbank auf Null bzw. fast auf Null gesetzt sei, aber trotzdem weiterhin eine expansive Geldpolitik gefordert scheine. Die FED versuche dies durch den Ankauf von Staatspapieren zu erreichen, um die Wirtschaft weiterhin mit Geld zu versorgen. Bastian Ohta von UniCredit nenne es wie viele Kommentatoren "Geld drucken."

Nach wie vor scheinen die aktiven Investoren zu Schwellenländer-ETFs zu greifen, so die Deutsche Börse AG. Dabei beobachte Mark Schönbrodt von der DekaBank, dass sich einige Anleger auf konkrete Länder konzentrieren würden, z.B. Taiwan (iShares MSCI Taiwan (DE)), China (EasyETF DJ STOXX 600) oder Brasilien (iShares MSCI Brazil DE), während breite Schwellenländer-ETFs mit asiatischen und südamerikanischen Aktien weniger gefragt seien.

Mohr dagegen sehe gerade im breiten MSCI Asia-ETF (iShares MSCI Emerging Markets (DE)) Käufe, während Roelofs Verkäufe in den Indexfonds db x-trackers Emerging Market (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C), Lyxor ETF MSCI Asia-Pacific ex Japan (LYXOR ETF MSCI AC ASIA - PACIFIC EX JAPAN) oder im Lyxor ETF MSCI Emerging Market (LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS) beobachte.

Tracker zu entwickelten Märkten, sprich DAX-ETFs (ETFlab Dax (R)) oder EURO STOXX 50-ETFs (ETFlab EURO STOXX 50 (R)) dagegen scheinen ausgeglichen gehandelt zu werden bzw. mit ganz leichtem Kaufüberhang, so die Deutsche Börse AG. Die derzeitige wirtschaftliche Situation, allen voran Deutschland mit seinen guten Konjunkturzahlen, lasse Investoren zum einen zu Dividenden-ETFs greifen.

Gekauft werde der ETF Select Dividend 30 von ETFlab (ETFlab EURO STOXX (R) Select Dividend 30) oder von iShares (iShares EURO STOXX Select Dividend 30 (DE)). Auch bei ETFs auf Indices mit kleineren Unternehmen wie der Lyxor MSCI EMU Small Caps (Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap) oder mittelgroßen Unternehmen wie ein MDAX-ETF (iShares MDAX (R) (DE)) würden gekauft. Ohta beobachte zurzeit großes Interesse am TecDAX-ETF von iShares (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) ETF 1D). "Insgesamt überwiegt das Interesse an MDAX oder TecDAX-ETFs das an Bluechip-Indexfonds."

Mohr meine, dass im Moment besonders konjunkturzyklische Themen gespielt würden. Er registriere Interesse am Sektor-ETF Construction and Materials (ComStage ETF DJ STOXX (R) 600 ConstructionMaterials TR I). Indexfonds mit Chemiewerten (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Chemicals TR I) dagegen würden verkauft. Gregor Hamme von UniCredit mache die jüngst veröffentlichten guten Zahlen aus der Automobilindustrie für ein verstärktes Interesse an ETFs mit Autoaktien (LYXOR ETF DJ STOXX 600 AUTOMOBILESPARTS) verantwortlich. "Daimler hat gute Zahlen gebracht, BMW notiert derzeit über 50 Euro", begründe Hamme die Nachffrage. Ebenso würden Anleger den Sektoren-ETF Industrial Goods & Services (Dow Jones STOXX 600 Optimised Ind GoodsServ Source ETF) kaufen.

Wenig Interesse würden Renten-ETFs hervorrufen. Geldmarkt-ETFs stünden genauso auf der Verkaufsliste wie ebrexx-ETFs mit mittleren bis längeren Laufzeiten. (02.11.2010/fc/a/f)

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