11.04.2017 18:15:43

XETRA-SCHLUSS/Politische Risiken belasten DAX - Dialog brechen ein

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die sich ausweitende Krise rund um Nordkorea hat am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. US-Präsident Trump bekräftigte die Bereitschaft der USA, notfalls auch allein, also ohne chinesische Unterstützung, gegen das Land vorzugehen. Nordkorea hat die Entsendung eines US-Flugzeugträgerverbandes zur Koreanischen Halbinsel scharf verurteilt und mit einer "entschiedenen Reaktion" gedroht. Der Yen als vermeintlich sicherer Hafen am Devisenmarkt war gesucht genauso wie Gold. Auch Bundesanleihen profitierten von der gestiegenen Risikoaversion.

   Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 12.139 Punkte. Keinen Einfluss auf die Kursentwicklung nahm ein klar über den Erwartungen ausgefallener ZEW-Index. Die Konjunkturerwartungen sind im April auf 19,5 von 12,8 Punkten gestiegen, und damit viel stärker als die erwarteten 14. Wie die VP Bank kommentierte, scheint nicht nur Donald Trump an Schrecken zu verlieren, in der Eurozone scheine mittlerweile auch so etwas wie Aufbruchsstimmung spürbar zu sein.

Abstufung lässt Dialog Semiconductor einbrechen Dialog Semiconductor stürzten um 14,4 Prozent ab, nachdem das Bankhaus Lampe die Aktie von "Halten" auf "Verkaufen" gesenkt hatte. In seiner Verkaufsempfehlung verwies Lampe-Analyst Karsten Iltgen darauf, dass Apple ein eigenes PMIC-Bauteil entwickeln könnte. Dieses könnte den von Dialog Semiconductor bisher gelieferten Chip zumindest teilweise ersetzen. Die DZ Bank riet zur Vorsicht und verwies auf die hohe Abhängigkeit von Dialog vom Großkunden Apple. Dessen Umsatzanteil habe im vergangenen Jahr bei 74 Prozent gelegen.

   In einer Stellungnahme stellte Dialog klar, dass sie keinen Grund für den Kurseinbruch sehe. Dialog betonte, dass die Geschäftsbeziehungen mit ihren wichtigsten Kunden normal verlaufen. "Dies kann man so lesen, dass Dialog derzeit keine Hinweise hat, dass Apple mit Abwanderungsgedanken spielt", sagte ein Händler. Letztlich sei es aber eine Entscheidung von Apple, ob das US-Unternehmen zukünftig eigene PMIC-Chips entwickeln werde oder nicht.

Siemens soll mit Bombardier über Zugsparte verhandeln Siemens stiegen gegen den Trend um 0,4 Prozent. Das Papier profitierte von angeblichen Plänen zu einer Zusammenlegung der Zugsparten von Siemens und Bombardier. Wie Bloomberg mit Verweis auf Kreise berichtete, könnte es bis Mitte des Jahres zu einer Einigung kommen, bislang sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Eine Zusammenlegung der Sparten würde den Unternehmen den Wettbewerbskampf gegen chinesische Anbieter erleichtern.

   Die sehr guten Passagierzahlen von Lufthansa trieben das Papier um 3,7 Prozent nach oben. Die Passagierzahlen sind im März um 14 Prozent deutlich gestiegen. Seit Jahresbeginn haben alle Monate ein zweistelliges Plus geliefert, im Schnitt lag dieses bei 13 Prozent. Gleichzeitig konnte Lufthansa den Frachtladefaktor im März steigern. Im Gefolge ging es für die Fraport-Aktie sogar um 4,2 Prozent nach oben.

   K+S gewannen 0,9 Prozent. Das drückende Angebot an Kali scheint momentan aus dem Markt zu weichen, die Nachfrage dürfte die Preise für Dünger im Jahresverlauf steigen lassen. Im Handel wurde auf die Aussagen von Ken Seitz, CEO der Kali-Vertriebsgesellschaft Canpotex, verwiesen. Demnach akzeptierten die chinesischen Kunden einen erheblichen Preisaufschlag für Dünger in ihren Verträgen. Die Lager seien gegenüber dem Vorjahr leerer. Das sind auch für K+S tendenziell gute Nachrichten.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 84,1 (Vortag: 58,5) Millionen Aktien im Wert von rund 3,15 (Vortag: 2,10) Milliarden Euro. Es gab sechs Kursgewinner und 24 -verlierer.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.139,35 -0,50% +5,73% DAX-Future 12.173,50 -0,57% +6,37% XDAX 12.148,73 -0,30% +6,13% MDAX 24.187,55 -0,04% +9,01% TecDAX 2.017,62 -1,91% +11,36% SDAX 10.171,55 -0,69% +6,85% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,12 -3 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

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   April 11, 2017 11:45 ET (15:45 GMT)

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