05.12.2016 18:25:02

XETRA-SCHLUSS/DAX in Erholungsrally trotz Reformabsage in Italien

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz des "Neins" der Italiener beim Referendum zur Senatsreform haben deutsche Aktien am Montag deutlich höher geschlossen. Ein "Nein" sei an den Märkten allgemein erwartet worden und daher eingepreist gewesen, hieß es im Handel. Nachdem die Kurse nach unten kein zusätzliches Abwärtspotenzial geboten hätten, sei es zu Shorteindeckungen gekommen. Wer auf ein Brexit-ähnliches Szenario mit einem großen Kurseinbruch gesetzt habe, sei auf dem falschen Fuß erwischt worden. Dennoch gelte, dass die Risiken in der Eurozone mit dem Scheitern des Referendums übergeordnet weiter gestiegen seien. Der Dax gewann 1,6 Prozent auf 10.685 Punkte.

   Im Blick steht nun die Zukunft des italienischen Bankensektors. Nach dem "Nein" in Italien haben die Anleger Zweifel an einer erfolgreichen Rekapitalisierung der unter faulen Krediten leidenden Branche. Zunächst dreht es sich um die angeschlagene Banca Monte dei Paschi. Diese versucht gerade, eine 5 Milliarden Euro schwere Rekapitalisierung zumindest teilweise mittels eines Debt-to-Equity-Swaps durchzuführen. Sollte dieser scheitern, droht ein Bail-In der Anleger. Gegen einen solchen wehrt sich Rom, wären hiervon doch sehr viele Privatanleger betroffen.

Deutsche Bank entziehen sich dem Abwärtsdruck bei italienischen Banken Die Bankentitel im DAX konnten sich der Schwäche der italienischen Bankenaktien in Mailand entziehen. Die Anleger sehen derzeit keine Ansteckungsgefahren aus dem italienischen Bankensektor im Rest Europas. Für die Aktie der Deutschen Bank ging es kräftig um 3 Prozent nach oben, Commerzbank gingen mit 6,58 Euro praktisch unverändert aus dem Handel.

   Unternehmensnachrichten traten in den Hintergrund. Lufthansa schlossen 0,7 Prozent höher, nachdem sich die Gewerkschaft Verdi mit dem Kabinenpersonal bei Eurowings im Tarifstreit geeinigt hatte. Aixtron-Papiere rückten 1,8 Prozent auf 3,90 Euro höher, und das obwohl US-Präsident Obama am Freitagabend wie erwartet eine Übernahme des Unternehmens durch die chinesische Grand Chip Investments untersagt hatte. Die DZ Bank sprach von einer "verwirrenden" Situation. Die Analysten schließen nicht aus, dass die Chinesen AIXTRON auch ohne das umstrittene US-Geschäft übernehmen könnten - aber wohl nicht für 6 Euro je Aktie.

Übernahmefantasie treibt Siltrionic weiter nach oben Siltronic setzten den Höhenflug fort und gewannen 6,1 Prozent. Im Handel wurde auf die anhaltenden Übernahmespekulationen verwiesen. Wie Bloomberg unlängst berichtet hat, soll sich die chinesische National Silicon Industry Group mit dem Hauptaktionär Wacker Chemie in Verbindung gesetzt haben. Auch andere Unternehmen sollen Interesse gezeigt haben. Wie es im Handel hieß, könnte eine Übernahme allerdings wie im Fall von Aixtron oder Osram auf erheblichen politischen Widerstand stoßen. Siltronic ist einer der weltweit führenden Wafer-Produzenten. Die Aktie ist auf Monatssicht um mehr als 20 Prozent gestiegen.

   Aktien von DEUTZ stiegen auf den höchsten Stand seit August vergangenen Jahres. Laut einem Sprecher der Investor Relations des Unternehmens haben zuletzt Spekulationen den Kurs nach oben getrieben, wonach Deutz von einer steigenden Nachfrage nach Investitionsgütern im Baubereich in den USA profitieren könnte nach dem Wahlsieg von Donald Trump. Deutz gewannen 5,1 Prozent.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 106,9 (Vortag: 86,1) Millionen Aktien im Wert von rund 3,57 (Vortag: 2,92) Milliarden Euro. Es gab 25 Kursgewinner und 5 -verlierer.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.684,83 +1,63% -0,54% DAX-Future 10.702,00 +1,66% -0,64% XDAX 10.703,99 +1,64% +0,03% MDAX 20.688,21 +0,77% -0,42% TecDAX 1.700,90 +0,86% -7,09% SDAX 9.025,44 +0,87% -0,80% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,44 -68 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 05, 2016 11:52 ET (16:52 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 52 AM EST 12-05-16

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen

07:45 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
07:07 Lufthansa Hold Jefferies & Company Inc.
11.12.24 Lufthansa Halten DZ BANK
11.12.24 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
11.12.24 Lufthansa Underweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Commerzbank 15,33 1,66% Commerzbank
Deutsche Bank AG 17,15 0,69% Deutsche Bank AG
DEUTZ AG 4,03 -2,52% DEUTZ AG
Intesa Sanpaolo S.p.A. 3,97 1,02% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Lufthansa AG 6,63 -1,31% Lufthansa AG
Siltronic AG 50,25 -0,89% Siltronic AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 333,55 -0,35%