28.10.2020 17:49:51
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XETRA-SCHLUSS/DAX im Tiefenrausch mit Lockdown und Rezessionsangst
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch eingebrochen. Ein "Lockdown Light" ab Montag mit der Schließung von Restaurants und Gaststätten schien beschlossene Sache. Während die bereits seit längerem steigenden Infektionszahlen der Coronavirus-Pandemie lange Zeit von Investoren nahezu negiert wurden, wurden die von einem erneuten Lockdown ausgehenden Risiken für die Wirtschaft und die Unternehmen nun deutlich höher bewertet. Der DAX brach um 4,2 Prozent auf 11.561 Punkte ein. Im Tagestief stand der Index bei 11.457.
"Der Konsum dürfte auf jeden Fall leiden, und die Gefahr von Pleitewellen nimmt weiter zu", sagte ein Marktteilnehmer. "Wenn der Lockdown so wie vorgeschlagen beschlossen wird, erwarten wir für das vierte Quartal gegenüber dem dritten nicht mehr wie bisher ein Plus von 1 Prozent. Stattdessen würden wir uns über eine schwarze Null freuen, wobei das Risiko einer zweiten Rezession deutlich gestiegen ist", so die Commerzbank mit Blick auf die Lage der deutschen Wirtschaft.
Investmentgeschäft der Deutschen Bank überzeugt
Die laufende Berichtssaison setzte derweil bei den Einzelwerten Akzente. Die Aktie der Deutschen Bank hielt sich mit Abgaben von 1,9 Prozent deutlich besser. Die Geschäftszahlen fielen besser als erwartet aus. Die Citigroup verwies vor allem auf die Stärke des Investmentgeschäfts: Die Einnahmen seien um 13 Prozent gestiegen, die der Investmentbanksparte um 43 Prozent. Commerzbank gaben um 3,6 Prozent nach.
Der Vermögensverwalter DWS hatte im dritten Quartal weitere Kundengelder eingeworben. Zudem verdiente die Tochter der Deutschen Bank vor Steuern sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum zweiten Quartal auch dank deutlich niedrigerer Kosten mehr. Die Nettomittelzuflüsse erreichten im Zeitraum von Juli bis September 10,5 Milliarden Euro nach 8,7 Milliarden im Vorquartal. Analysten hatten mit Zuflüssen von 5,3 Milliarden gerechnet. Für die Aktie ging es "nur" um 0,6 Prozent nach unten.
Mit Verwunderung blickten Händler auf das Kursminus von 6,5 Prozent bei Beiersdorf. "Das kann man beim besten Willen nicht mit irgendwelchen Corona-Sorgen oder dem konservativen Ausblick rechtfertigen", sagte ein Händler mit Blick auf die Umsatzzahlen. Doch genau das tat die Citigroup, die dem Konsumgüterriesen einen überraschend konservativen Ausblick attestierte. Dieser impliziere nach einem starken Quartal keine weitere Verbesserung im vierten.
Delivery Hero bleibt Krisengewinner
Delivery Hero waren DAX-Gewinner mit Aufschlägen von 1,7 Prozent. "Mit der Diskussion um den zweiten Lockdown wären die Aktien sowieso die Börsenfavoriten gewesen", sagte ein Händler. Nun werde dies noch mit harten Fakten untermauert. Das Wachstum laufe so stark wie erhofft, im dritten Quartal verdoppelten sich die Bestellungen gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend wurde die Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach oben präzisiert.
Corestate setzten ihre Verluststrecke fort und fielen 7,5 Prozent. "Der überraschend schnelle Weggang des CEO war der Genickbruch für die Aktie", hieß es im Handel. Nach einer Gewinnwarnung ging es für Cancom um 13,2 Prozent nach unten.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 137,2 (Vortag: 87,4) Millionen Aktien im Wert von rund 6,12 (Vortag: 4,46) Milliarden Euro. Es gab einen Kursgewinner und 29 -verlierer.
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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 11.560,51 -4,17% -12,74%
DAX-Future 11.528,50 -4,45% -11,70%
XDAX 11.540,67 -3,34% -12,14%
MDAX 25.884,13 -2,71% -8,58%
TecDAX 2.829,31 -2,92% -6,16%
SDAX 11.456,52 -3,45% -8,43%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 176,16% +12
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 28, 2020 12:50 ET (16:50 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Beiersdorf AG | 124,60 | -0,88% | |
CANCOM SE | 24,00 | 0,25% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 14,80 | -0,67% | |
Commerzbank | 15,08 | -0,49% | |
Corestate Capital Holding S.A. | 0,36 | -1,89% | |
Delivery Hero | 31,59 | -0,22% | |
Deutsche Bank AG | 17,03 | 0,66% | |
DWS Group GmbH & Co. KGaA | 41,22 | -0,43% |
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