19.09.2013 13:00:00

Weißrussland könnte Uralkali-CEO nach Russland ausliefern - Bericht

   Von Lukas I. Alpert

   Im Kalistreit zwischen Weißrussland und Russland stehen die Zeichen auf Entspannung: Der Präsident Weißrusslands schließt nicht aus, dass der verhaftete Chef des russischen Kaliproduzenten Uralkali nach Russland ausgeliefert und dort strafrechtlich belangt wird. Dies werde aber nur geschehen, wenn die russische Regierung den Fall den Gesetzen entsprechend behandele.

   Wladislaw Baumgertner sitzt seit dem 26. August in Weißrussland in Haft. Ihm wird Machtmissbrauch im Zusammenhang mit seiner Rolle als Chairman einer Vertriebspartnerschaft zwischen Uralkali und dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali vorgeworfen. Der russische Konzern war zuvor aus dieser Partnerschaft ausgestiegen. Die weißrussischen Behörden haben zudem Haftbefehl gegen den Uralkali-Großaktionär Suleiman Kerimow erlassen.

   "Wenn die russischen Ermittler Interesse an der Auslieferung eines russischen Bürgers haben, der von uns verhaftet wurde, sehe ich keine Hindernisse", sagte Präsident Alexander Lukaschenko nun laut der staatlichen weißrussischen Nachrichtenagentur Belta.

   Vertreter Weißrusslands hatten vergangene Woche eine Kopie der Fallakte gegen Baumgertner an die Behörden des Nachbarlandes übergeben. Dies war der erste Schritt, um den Manager möglicherweise zurück nach Russland zu schicken und ihn dort vor Gericht zu stellen.

   Die Ende Juli verkündete Entscheidung Uralkalis, aus der Vertriebspartnerschaften auszusteigen, beendete de facto ein informelles globales Preiskartell und schickte die Aktien von Kaliproduzenten weltweit auf Talfahrt. Der Ausstieg der Russen traf die weißrussische Wirtschaft hart, die mit Kali mehr als 7 Prozent ihrer Exportumsätze macht.

   Mit der Verhaftung Baumgertners kam der Handelsstreit auf die politische Bühne. Vertreter Russlands drohten dem Nachbarn mit der Unterbrechung von Energielieferungen und der Blockade des Imports weißrussischer Milchprodukte. Lukaschenko sagte, die Regierungen sollten nicht in die Auseinandersetzung hineingezogen werden.

   "Der Kaliskandal sollte kein Stolperstein zwischen Staaten und ihren Präsidenten sein", zitierte ihn die Nachrichtenagentur.

   Lukaschenko und Manager bei Belaruskali hatten zuvor gesagt, sie könnten der Wiederaufnahme einer Beziehung mit Uralkali nur zustimmen, wenn der russische Konzern neue Eigentümer und ein neues Management habe. Personen, die Kerimow nahestehen, sagten, der Aktionär sei bereit, seine Beteiligung von 21,7 Prozent an Uralkali zu verkaufen, damit Baumgertner frei komme.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 19, 2013 06:41 ET (10:41 GMT)

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