Prognose bestätigt |
29.04.2014 13:15:31
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VW bleibt nach gutem Jahresstart vorsichtig
Auf Konzernebene verkauften die Volkswagen AG im ersten Quartal 2,56 Millionen Pkw und Lkw - ein Plus von 7,9 Prozent. Allerdings entwickelten sich die Märkte sehr unterschiedlich. Einmal mehr ging es in Asien, allen voran dem größten Einzelmarkt China, deutlich bergauf. Das anteilige Ergebnis der chinesischen Joint Ventures stieg auf 1,24 Milliarden Euro, nach 1,16 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Auch in Westeuropa zeigen sich bessere Vorzeichen. Dort kehre man "zu leichtem Wachstum" zurück, hatte Vertriebschef Christian Klingler bereits Mitte April gesagt.
In Südamerika und Osteuropa zeigte sich für Volkswagen dagegen ein anderes Bild. Dort würden geringere Marktvolumina registriert, heißt es von den Niedersachsen. Die schwachen Währungen wesentlicher Schwellenländer wirkten preistreibend und damit dämpfend auf die Nachfrage.
Schon im März hatte Vorstandschef Martin Winterkorn mit Blick auf das laufende Jahr von einer "besonders anspruchsvollen" Etappe gesprochen. Es gebe anhaltend hohe Risiken für die Weltwirtschaft, beispielsweise der zunehmende Gegenwind in einigen Schwellenländern, sagte er seinerzeit.
In Wolfsburg bleibt man mit Blick auf die kommenden Monate deshalb vorsichtig. "Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen muss unser Blick mehr denn je auf drei wesentliche Handlungsfelder gerichtet sein: erstens auf eine konsequente Kosten- und Investitionsdisziplin, zweitens auf die Fokussierung auf unsere Renditeziele und drittens auf eine gesteigerte Profitabilität in allen Regionen", erklärte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.
Trotzdem ist der Konzern nach dem ersten Quartal auf dem besten Weg, in diesem Jahr die Marke von 10 Millionen Verkäufen zu knacken. Im März hatte Winterkorn angekündigt, die Chancen dafür stünden gut. VW hatte sich dieses Ziel ursprünglich erst für das Jahr 2018 gesteckt. 2013 waren es aber bereits 9,73 Millionen Fahrzeuge, die an Kunden ausgeliefert wurden. Der japanische Konkurrent Toyota hatte die Marke bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 10,13 Millionen Fahrzeugen geschafft.
Mit Blick auf die Bilanz schnitt VW dank des Absatzwachstums auf Konzernebene besser ab als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um 2,7 Prozent auf 47,83 Milliarden Euro. Operativ blieben 2,855 Milliarden Euro übrig, nach 2,344 Milliarden im Jahr zuvor. Unterm Strich stehen 2,468 Milliarden Euro 26,8 Prozent mehr.
Dabei entwickelten sich die einzelnen Marken einmal mehr sehr unterschiedlich. So musste die Kernmarke Volkswagen mit einem Rückgang des operativen Gewinns auf 440 Millionen Euro nach 590 Millionen im Vorjahr einen Dämpfer hinnehmen. Die Wolfsburger machen dafür den geringeren Absatz, sowie negative Wechselkurseffekte insbesondere in Südamerika und Russland verantwortlich.
Die Premiumtöchter Audi und Porsche überzeugten dagegen. Audi konnte das operative Ergebnis mit 1,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau halten. Die Sportwagentochter Porsche steigerte den operativen Gewinn noch einmal sehr deutlich auf knapp 700 Millionen Euro nach 573 Millionen im Vorjahr.
Auch die beiden Lkw-Töchter Scania und MAN konnten im Auftaktquartal zulegen. MAN verbuchte einen operativen Gewinn von 68 Millionen Euro, nach einem Millionenverlust im Jahr zuvor. Scania hatte bereits am 11. April Zahlen vorgelegt und dank gestiegener Absatzzahlen mehr verdient und umgesetzt.
Marktbeobachter werten die VW-Zahlen denn auch positiv. "Die Kernmarke ist zwar etwas unter den Erwartungen, Audi liegt aber voll im Rahmen und Porsche ist sehr positiv", sagte Frank Biller, Analyst der LBBW. Auch die Experten der DZ-Bank werteten die Ergebnisse gut, da sie über ihren eigenen Erwartungen gelegen hätten.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der DAX-Konzern. So wollen die Wolfsburger die Auslieferungen moderat steigern, der Umsatz soll sich in der Bandbreite von drei Prozent zum Vorjahreswert bewegen. Bei der operativen Rendite erwartet VW einen Wert von 5,5 bis 6,5 Prozent, nach 5,9 Prozent im Vorjahr.
Zum Stand der geplanten Komplettübernahme der Lkw-Tochter Scania äußerte sich das Unternehmen mit Vorlage der Quartalszahlen noch nicht.
DJG/iko/sha
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