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03.05.2013 13:34:34
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UPDATE: Verkauf von Hugo-Boss-Anteil wird für Permira zäh
--Permira verkauft rund 10 Prozent am Modekonzern
--Platzierung nach Senkung der Preisspanne schleppend
--Deutsche Bank konterkariert Platzierung mit Abstufung der Aktie
--Hugo-Boss-Aktie bricht ein
(durchgehend neu)
Von Natali Schwab
Der Finanzinvestor Permira macht beim Modekonzern Hugo Boss Kasse und trennt sich von rund zehn Prozent der Anteile. Die Platzierung der rund sieben Millionen Aktien bei institutionellen Investoren verlief jedoch eher schleppend. Der Aktienkurs von Hugo Boss brach um 5,7 Prozent auf 87,4 Euro ein. Das Minus war zwischenzeitlich sogar noch größer.
Der Grund: Permira hatte sich einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt für den Verkauf ausgesucht. Einen Tag nach eher mauen Erstquartalszahlen stufte die Deutsche Bank die Boss-Aktie auf "hold" von zuvor "buy". Dies drückte Marktbeobachtern zufolge auf den Preis. So wurde die Preisspanne von 89,50 bis 90,50 Euro auf 87,50 bis 88,50 Euro gesenkt. Platziert wurden die Papiere schließlich nach Händlerangaben am unteren Ende der Spanne bei 87,50 Euro. Da nutzte es auch nicht, dass J.P. Morgan das Kursziel auf 90 von zuvor 85 Euro mit der Einschätzung "neutral" anhob.
Händler sprachen von einem zähen Verlauf des Bookbuilding-Verfahrens, das entsprechend länger als üblich gedauert habe. Dazu passt, dass die ursprünglich geplante Haltefrist für die übrigen von Permira gehaltenen Boss-Aktien von sechs auf neun Monate verlängert wurde. Offensichtlich hatte es Befürchtungen gegeben, dass der Kurs durch eine kürzere Haltefrist unter Druck bleiben könnte.
Permira dürften durch den Verkauf rund 612,5 Millionen Euro zufließen. Der Finanzinvestor hatte 2007 die Mehrheit an Hugo Boss übernommen und sich gleich unbeliebt gemacht, als er sich zu Beginn der Finanzkrise eine saftige Dividende auszahlen ließ und die Schulden für den Kauf dem Unternehmen aufbürdete. Die Manager liefen Hugo Boss in Scharen davon, darunter auch der damalige Vorstandsvorsitzende und heutige Escada-Chef Bruno Sälzer.
Hugo Boss durchlitt damals eine längere Durststrecke. Seit einigen Jahren ist der Konzern wieder auf Wachstumskurs. Der heutige Chef Claus Dietrich Lahrs hat den Konzern komplett umgekrempelt, die Organisation deutlich verschlankt und die Kosten gesenkt. Dazu baute er einen eigenen Einzelhandel auf, der höhere Renditen bringt als das Großhandelsgeschäft, expandierte in die Wachstumsmärkte und entflocht das frühere Markenwirrwar, um sich ganz auf die Marke Boss zu konzentrieren. Das zahlt sich in immer neuen Rekordergebnissen aus.
Die Investoren schätzten Lahrs' Kurs - die Aktie setzte zu immer neuen Höhenflügen an, das Allzeithoch wurde mit 94,00 Euro erst gestern erreicht.
Für Permira eine gute Gelegenheit, die Beteiligung weiter zu reduzieren. Nach der Platzierung hält der Finanzinvestor noch rund 56 Prozent, die restlichen 42 Prozent sind im Streubesitz.
Durch den höheren Streubesitz erhofft sich Hugo Boss eine höhere Attraktivität der Aktie bei institutionellen Investoren sowie eine stärkere Gewichtung im MDAX.
Permira hatte zuletzt Ende 2011 4,5 Millionen Aktien an Hugo Boss verkauft.
Im vergangenen Jahr hatte Hugo Boss seine bis dato komplizierte Aktienstruktur aufgelöst, die verschiedenen Aktiengattungen zusammengelegt und auf Stammaktien umgestellt, um die Handelsliquidität zu erhöhen. Das macht auch für Permira den Verkauf von Aktien leichter.
--Mitarbeit: Michael Otto Denzin
Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2013 07:03 ET (11:03 GMT)
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