Führungswechsel |
30.09.2021 17:55:00
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TRATON-Aktie leichter: Stühlerücken bei TRATON - Neuer Chef
Neben Gründler verlässt auch Finanzvorstand Christian Schulz einvernehmlich TRATON, wie das Münchner Unternehmen mitteilte. Er wird von Annette Danielski abgelöst, die bei TRATON bisher die Konzernfinanzen leitete und damit unterhalb des Finanzvorstandes arbeitete. Levin bleibt auch Scania-Chef. Er und die 56-jährige Danielski sollen ihre neuen Posten bei TRATON am Freitag antreten.
TRATON ist zwar börsennotiert, gehört aber mehrheitlich dem Volkswagen-Konzern, der Lkw-Marken wie Scania, MAN oder den US-Hersteller Navistar unter dem Dach der Münchner gebündelt hat. Unter Gründler einigte sich TRATON im vergangenen Jahr auf die Übernahme von Navistar, einem Konkurrenten der Daimler-Tochter Freightliner. Sein Vorstandskollege Schulz hatte beim TRATON-Börsengang 2019 eine wichtige Rolle gespielt. Gründler erklärte nun, man habe die Strategie eines "Global Champions" schneller als erwartet umsetzen können. "Jetzt geht es darum, TRATON in eine nachhaltige Zukunft über konventionelle Geschäftsmodelle und Denkweisen hinaus zu führen."
Der künftige TRATON-Chef Levin kündigte an, bis Ende des Jahres einen umfassenden Plan vorzulegen und nannte dabei etwa den Trend zu elektrischen Fahrzeugen, die Integration von Navistar und weitere Investitionen in China. Zudem soll durch Modularisierung mehr Geld gespart werden. Diese Strategie verfolgt der VW-Konzern auch bei Personenwagen. Auch die neue Finanzchefin Danielski erklärte, eine ihrer ersten Aufgaben sei die vollständige Integration von Navistar.
Eine Baustelle für die Manager dürfte die schwächelnde Tochter MAN bleiben: Das Unternehmen soll für den Bau von E-Fahrzeugen neu aufgestellt werden. 3500 Stellen sollen in Deutschland wegfallen.
So reagiert die TRATON-Aktie
Der abrupte Wechsel an der TRATON-Spitze hat Anlegern des Lkw-Bauers am Donnerstag nicht geschmeckt. Die Papiere nahmen schließlich mit minus 0,98 Prozent auf 22,20 Euro wieder Kurs auf ihr vor gut einer Woche erreichtes Tief seit November 2020.
Ein Händler zeigte sich vom Weggang des Konzernschefs sowie des Finanzvorstands überrascht. Die Übernahme des US-Herstellers Navistar könnte dabei eine Rolle gespielt haben, aber ein so schnelles Ausscheiden der beiden Führungskräfte noch in dieser Woche verwundere schon sehr und belaste den Kurs.
Dass die Pferde mitten im Rennen gewechselt würden, dürfte wichtige Aufgaben verzögern, bemängelte NordLB-Analyst Frank Schwope. Navistar müsse dringend in den Konzern integriert werden und ebenso dringend eine Modulstrategie - ähnlich wie beim Mutterkonzern Volkswagen im Pkw-Bereich - eingeführt werden, um wesentliche Synergien zu heben beziehungsweise die Kosten zu senken. Analyst Xingzhou Lu von der UBS betonte die jahrzehntelange Erfahrung der beiden Führungskräfte.
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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