Konsequenzen |
21.11.2022 22:41:00
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Tesla-Aktie: Kritik von Tesla-Bullen an Musks Vorgehen bei Twitter
• Elon Musk trennt sich von Tesla-Aktien
• Tesla-Bulle Dan Ives senkt Kursziel
Ende Oktober hat Tesla-CEO Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden US-Dollar übernommen. Um dies zu finanzieren, hat er im November eigene Tesla-Aktien für fast vier Milliarden US-Dollar veräußert, und das obwohl er im August noch versichert hatte, dass er keine weiteren Verkäufe plane. Er hatte nämlich schon im April Tesla-Papiere für rund acht Milliarden US-Dollar und dann im August weitere Aktien im Wert von knapp sieben Milliarden US-Dollar veräußert. Die erneuten Transaktionen Musks haben dem Kurs der Tesla-Aktie sehr geschadet und ließen ihn am 9. November bis auf einen Schlusskurs von 177,59 US-Dollar fallen - das niedrigste Niveau seit fast zwei Jahren.
Dan Ives, der lange ein überzeugter Tesla-Bulle war, sieht das Vorgehen Musks äußerst kritisch: Weil der Tesla-CEO entgegen seiner früheren Beteuerung erneut Aktien verkauft hat, habe er weiter an Glaubwürdigkeit bei Anlegern verloren. "Elon ist einen katastrophalen Deal eingegangen und erkennt nun endlich, dass der Preis von 44 Milliarden Dollar purer Wahnsinn ist", hatte der Analyst bei der Investmentfirma Wedbush schon im Oktober gegenüber "Barron’s" erklärt. Und weiter: "Das Problem für Tesla-Anleger ist jedoch, dass Musk wahrscheinlich noch weitere Aktien verkaufen wird, um den Deal zu finanzieren. Laut unserer Meinung wird dies als eine der schlechtesten, überteuersten Akquisitionen in die Börsengeschichte eingehen. Tesla-Aktien zur Finanzierung von Twitter zu veräußern ist, als würde man Kaviar gegen ein Stück Pizza eintauschen."
Chaos rund um Twitter-Übernahme schadet Tesla-Marke
Doch nach Ansicht von Ives sind es nicht nur Musks Aktien-Verkäufe, die dem Tesla-Kurs schaden, sondern auch das ganze Durcheinander, das rund um die Twitter-Übernahme zu beobachten ist. Er sprach laut jüngsten Medienberichten von einem "Zirkus" und einem "absoluten Debakel", das aufhören müsse.
Die Liste von Ives‘ Kritikpunkten ist lang: Neben den immer neuen Verkäufen von Tesla-Aktien durch Musk wären da zum einen der PR-Albtraum etwa in Zusammenhang mit der Entlassung von 50 Prozent der Twitter-Beschäftigten und anschließender Rücknahme in manchen Fällen sowie die Verifizierungspläne bei Twitter. Hinzu kämen noch Musks eigene umstrittene Tweets. Laut "Yahoo Finance" fürchtet Ives nun, dass all diese Negativschlagzeilen auch ein schlechtes Licht auf Tesla werfen. Seine "größte Sorge" sei deshalb die Zerstörung der Tesla-Marke, so der Analyst.
Tesla-Kursziel gesenkt
Nach dem Aktiensplit bei Tesla hatte Dan Ives im August sein Kursziel für die Tesla-Aktie noch auf 360 US-Dollar angehoben, doch nach den jüngsten Entwicklungen hat er seine Meinung geändert. Nachdem das Kursziel zunächst auf 300 US-Dollar zurückgenommen wurde nahm Ives nun einen weiteren Schnitt vor und senkte das Ziel auf nur noch 250 US-Dollar. Außerdem wurde die Tesla-Aktie aus der "Best Ideas"-Liste von Wedbush geworfen.
Zwar glaubt Ives weiterhin an den langfristigen Erfolg von Tesla, doch kurzfristig würden die Tesla-Investoren durch Elon Musks Verhalten bei der Twitter-Übernahme Prügel kassieren. Nach Meinung des Wedbush-Analysten sollte sich Musk statt auf Twitter lieber auf sein "goldenes Kind" Tesla konzentrieren. Denn weil sich der Wettbewerb im E-Auto-Markt erhitzt und das globale makroökonomische Umfeld abschwächt, sei seine Aufmerksamkeit hier erforderlich.
Redaktion finanzen.at
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