Sorge um EV-Markt 02.04.2024 22:07:09

Tesla-Aktie gibt nach: Auslieferungen im ersten Quartal rückläufig

Tesla-Aktie gibt nach: Auslieferungen im ersten Quartal rückläufig

Die von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Firma brachte zwischen Januar und März nach eigenen Angaben 386 810 ihrer Elektroautos zu den Kunden. Im Vorjahresquartal waren es fast 423.000 gewesen. Analysten hatten für das erste Vierteljahr 2024 im Schnitt mit einem Anstieg auf gut 449.000 Auslieferungen gerechnet. Die in diesem Jahr bereits schwächelnde Tesla-Aktie gab im US-Handel an der NASDAQ am Dienstag letztlich um 4,9 Prozent auf 166,63 US-Dollar nach. Dem in diesem Jahr bislang sehr starken und von Rekord zu Rekord eilenden Gesamtmarkt hat die Aktie bislang nichts entgegenzusetzen. Die Tesla-Anteilseigner haben seit Jahresbeginn ein Minus von gut einem Drittel auf dem Konto.

Die Tesla-Auslieferungszahlen seien erheblich niedriger als seine Schätzungen ausgefallen, welche bereits unter den Markterwartungen gelegen hätten, schrieb Analyst Emmanuel Rosner von der Deutschen Bank. Über die bekannten Produktionsengpässe hinausgehend, könnte Tesla ein ernsthaftes Nachfrageproblem haben.

Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC verwies außerdem auf vorgezogene Käufe im Schlussquartal 2023 wegen des Auslaufens steuerlicher Vergünstigungen für das Model 3. Die zentrale Frage für Investoren sei nun, welchen Anteil diese Aspekte beim Verfehlen der Erwartungen und welchen Anteil unternehmensspezifische Trends dabei gehabt hätten.

Nachdem die Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich zugelegt hatten, mehrten sich zuletzt Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt. In den USA greifen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.

Dennoch holte sich Tesla den Spitzenrang im weltweiten Geschäft mit Elektroautos vom chinesischen Hersteller BYD zurück. BYD lieferte im ersten Quartal gut 300.000 batteriebetriebene Fahrzeuge aus. Im Schlussquartal 2023 hatte der chinesische Autobauer Tesla überholt und damit die Branche staunen lassen.

In den vergangenen Monaten musste Tesla die Produktion in Grünheide bei Berlin zunächst wegen Lieferengpässen bei Bauteilen durch die Umleitung von Schiffen nach Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen im Roten Meer sowie nach einem Anschlag auf die Stromversorgung des Werks zeitweise aussetzen. Im großen Werk in Kalifornien wurde die Fertigung auf eine neuere Version des Bestsellers Model 3 umgestellt. Insgesamt wurden 433 371 Fahrzeuge gebaut, wie Tesla am Dienstag weiter mitteilte. Im Vorjahresquartal waren es 440 808 gewesen.

Nachdem die Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich zugelegt hatten, mehrten sich zuletzt Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt. In den USA griffen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.

Das Model 3 und der Kompakt-SUV Model Y machten rund 96 Prozent der Auslieferungen aus. Tesla nannte keine Zahlen zum neuen Elektro-Pickup "Cybertruck", der seit einigen Monaten in den USA verkauft wird.

/so/DP/jha

AUSTIN (dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX)

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