All Nippon Airways Aktie
WKN DE: 260681 / ISIN: US0166303034
16.01.2013 14:18:33
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ROUNDUP 3/Nach Notlandung: Boeings 'Dreamliner' bleiben in Japan am Boden
TOKIO (dpa-AFX) - Das Image-Desaster um Boeings Vorzeigejet 787 "Dreamliner" erreicht einen neuen Höhepunkt. Nach einer Notlandung in Japan haben die Fluggesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) für diesen Mittwoch und Donnerstag alle Flüge mit ihren insgesamt 24 Flugzeugen des Typs gestrichen. Zuvor war in einer Maschine der ANA Rauch bemerkt worden, erste Anzeichen deuten auf ein Batterieproblem hin. Japans Verkehrsministerium wertete die Geschehnisse als schweren Zwischenfall, der auch zu einem Unfall hätte führen können. Die Boeing-Aktie sackte im vorbörslichen New Yorker Handel um mehr als vier Prozent ab.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch auf einem ANA-Flug von Yamaguchi im Westen Japans nach Tokio. Piloten hätten 35 Minuten nach dem Start die Rauchentwicklung entdeckt, berichtete das Verkehrsministerium. Daraufhin leitete die Besatzung in Takamatsu eine Notlandung auf dem Flughafen Takamatsu ein. Alle 137 Passagiere und Besatzungsmitglieder mussten das Flugzeug über Notrutschen verlassen. Fünf Menschen wurden leicht verletzt, ein Passagier wurde wegen Rückenbeschwerden ins Krankenhaus gebracht.
RAUCH UND BATTERIEPROBLEM
Einen Löscheinsatz gab es nicht. Der Pilot berichtete den Angaben zufolge, dass ein Instrument im Cockpit Batterieprobleme angezeigt und es einen ungewöhnlichen Geruch gegeben habe. ANA entdeckte unter dem Cockpit eine verfärbte Batterie, die Flüssigkeit verlor. Bereits bei einem Testflug im Jahr 2010 war ein Brand in einem Schaltkasten ausgebrochen. Die Maschine konnte damals mit Ersatzsystemen sicher landen.
In der vergangenen Woche hatte der "Dreamliner" fast täglich mit Pannen Schlagzeilen gemacht. Erst brannte es im Batteriesystem einer Maschine der JAL, dann verlor ein weiteres Flugzeug vor dem Start rund 150 Liter Treibstoff. Weiter ging die Pannenserie mit einer Störung des Bremscomputers an einem Jet der ANA, einem Ölleck und einem spinnenförmigen Riss in einem Cockpit-Fenster.
Einer Boeing-Sprecherin zufolge berät der US-Flugzeugbauer zusammen mit der ANA und den Behörden über den jüngsten Vorfall. Weitere Details gebe es noch nicht zu berichten. Nach den Pannen aus der vergangenen Woche hatte Boeing versucht, Ängste der Passagiere auszuräumen. "Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass das Flugzeug unsicher ist", hatte Boeings Verkehrsflugzeug-Chef Ray Conner am Freitag gesagt. Auch US-Verkehrsminister Ray LaHood bezeichnete den "Dreamliner" als sicher.
FLUGLINIEN HALTEN AN AUFTRÄGEN FEST
Trotz der sich zuspitzenden Pannenserie halten ANA und die französisch-niederländische Air France-KLM an ihren "Dreamliner"-Bestellungen fest. Beide Fluglinien wollen ihre Aufträge für weitere Maschinen nicht zurückziehen. Allein die japanische ANA hat bei Boeing noch 49 weitere Jets bestellt, Air France-KLM 25.
Wegen des Feuers im Batteriesystem hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits eine tiefgreifende Untersuchung eingeleitet. Die Experten wollen dabei ein besonderes Augenmerk auf die elektrischen Systeme sowie auf die Mechanik legen. Der Zwischenfall von diesem Mittwoch soll dabei mit untersucht werden. Bereits im Dezember hatte die Behörde vor undichten Treibstoffleitungen gewarnt. Die Maschinen sollten danach auf falsch montierte Kupplungsstücke hin überprüft werden.
AIR BERLIN HAT 'DREAMLINER' BESTELLT
Die Japaner waren die Erstkunden für Boeings "Dreamliner". Neben ANA und JAL sind bereits United Airlines, Qatar Airways, Ethiopian Airlines, LAN Airlines, Air India und die polnische LOT mit dem Flugzeugtyp unterwegs. Die indische Luftfahrtbehörde hat bereits eine Überprüfung der Air-India-Maschinen eingeleitet. Die polnische LOT hat für diesen Mittwochnachmittag bislang den ersten Langstreckenflug ihres "Dreamliners" geplant.
Deutsche Fluggesellschaften fliegen die Maschine noch nicht. Die Tui-Veranstaltertochter (TUI) Tui Travel
VERKAUFSSCHLAGER
In der Entwicklung hatte der "Dreamliner" große Probleme bereitet. Die erste Maschine wurde im September 2011 und damit dreieinhalb Jahre später ausgeliefert als einst geplant. Auch im laufenden Betrieb häuften sich die Pannen. In dem Modell werden großflächig leichte Verbundwerkstoffe verbaut, während herkömmliche Flugzeuge zu weiten Teilen aus Aluminium bestehen.
Für Boeing

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