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14.03.2013 14:25:33

ROUNDUP 2: Lufthansa nimmt neuen Anlauf zu Milliardengewinn - Flugzeuge bestellt

    (Neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Aktienkurs)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) nimmt nach dem Rückschlag von 2012 einen neuen Anlauf zu ihrem erhofften Milliardengewinn. Bis zum Jahr 2015 soll sich das operative Ergebnis mithilfe des Sparprogramms "Score" auf 2,3 Milliarden Euro mehr als vervierfachen, wie Lufthansa-Chef Christoph Franz am Donnerstag in Frankfurt ankündigte. Bereits in diesem Jahr soll es wieder nach oben gehen, die Kernmarke Lufthansa soll schnell aus den roten Zahlen kommen. "2013 wird ein hartes Jahr für das Unternehmen und die Mitarbeiter", sagte Franz mit Blick auf die geplante Streichung tausender Arbeitsplätze. Zugleich ebnete der Aufsichtsrat den Weg zum Kauf von mehr als hundert neuen Flugzeugen.

    Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. In Frankfurt legte das Papier bis zum frühen Nachmittag um 3,39 Prozent auf 16,015 Euro zu und war damit zweitstärkster Wert im Dax (DAX). Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher lobte zwar die Strategie des Vorstands, fürchtet aber Streiks: Die Gewerkschaft Verdi will sich gegen die geplante Streichung von Stellen und Standorten wehren.

SPRITKOSTEN AUFFANGEN

    Um ihren operativen Gewinn wie geplant zu steigern, muss die Lufthansa zusätzlich zu den nach 2011 eingeleiteten Verbesserungen von 1,5 Milliarden Euro auch Belastungen wie die weiter gestiegenen Spritkosten ausgleichen. Alleine in diesem Jahr soll das Programm "Score" dazu einen Ergebnisbeitrag von 740 Millionen Euro liefern. Im vergangenen Jahr waren es 618 Millionen, rund doppelt so viel wie geplant. Allerdings musste der Konzern im Zuge des Stellenabbaus auch 160 Millionen Euro für Abfindungen zur Seite legen. Der operative Gewinn ging dabei um mehr als ein Drittel auf 524 Millionen Euro zurück, vor allem weil die Kerosinkosten um 1,1 Milliarden auf 7,4 Milliarden Euro kletterten.

    In diesem Jahr soll der Treibstoff mit 7,2 Milliarden Euro etwas weniger stark zu Buche schlagen. Außerdem soll das Passagiergeschäft von Lufthansa und ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines zusammen mit der Frachtsparte Lufthansa Cargo 2013 wieder mehr als die Hälfte des operativen Gewinns im Konzern erwirtschaften.

    2012 lebte Europas größte Fluggesellschaft überwiegend von Gewinnen aus dem Wartungs- und IT-Geschäft sowie der Bordverpflegung der LSG Sky Chefs. Die Kernmarke Lufthansa lieferte einen Verlust von 45 Millionen Euro ab. "In der Lufthansa Passage besteht daher weiter der größte Handlungsbedarf", sagte Finanzchefin Simone Menne. Dennoch soll die Sparte, zu der inzwischen auch der Billigflieger Germanwings zählt, in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen abliefern.

SONDERERLÖS

    Unter dem Strich wird die Lufthansa ihren knappen Milliardengewinn von 2012 im laufenden Jahr dennoch nicht halten können. Zuletzt hatte der Verkauf von Anteilen am Reisebuchungsabwickler Amadeus den Überschuss auf 990 Millionen Euro nach oben getrieben. Der Buchgewinn aus dem Aktienverkauf belief sich alleine auf 623 Millionen Euro. Mit einem solchen Sondererlös sei in diesem Jahr nicht zu rechnen, sagte Menne.

    Angesichts der geplanten Streichung von 3.500 Arbeitsplätzen kürzt die Lufthansa auch bei den Aktionären. Statt für 2012 eine Dividende zu zahlen, will der Vorstand Milliarden in neue Flugzeuge stecken. Der Aufsichtsrat gab grünes Licht zum Kauf von zwei weiteren doppelstöckigen Airbus A380, sechs Boeing 777 und 30 Mittelstreckenfliegern vom Typ A320. Eine Order für 70 Exemplare der spritsparenden Mittelstreckenjets A320neo und A321neo soll folgen. Laut Listenpreisen kommen alle 108 Maschinen auf einen Gesamtwert von neun Milliarden Euro. Allerdings gibt es üblicherweise Rabatte im zweistelligen Prozentbereich.

WACHSTUM NUR AUF DER LANGSTRECKE

    Sein Flugangebot baut der Konzern unterdessen nur vorsichtig aus. Nachdem die Lufthansa die Zahl ihrer Passagierflüge im Winter sogar reduziert hatte, will Franz das Angebot in diesem Jahr um ein Prozent ausweiten. Wachstum gibt es aber nur auf der Langstrecke. Auf der Kurzstrecke wird weiter gekürzt. Ähnliches gilt für die wichtige Sommersaison./stw/kja/fbr

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