30.06.2015 16:51:40
|
ROUNDUP 2: Lufthansa bietet Hinterbliebenen pauschal 25 000 Euro Schmerzensgeld
FRANKFURT/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) hat den deutschen Hinterbliebenen der Germanwings-Katastrophe pauschal 25 000 Euro als Schmerzensgeld angeboten. Zusätzlich sollen nächste Angehörige der Opfer wie Eltern, Kinder oder Lebenspartner ohne weitere Prüfung jeweils ein individuelles Schmerzensgeld von 10 000 Euro erhalten, wie die Fluggesellschaften am Dienstag mitteilten.
Das Schmerzensgeld solle nicht mit den bereits geleisteten 50 000 Euro Soforthilfe verrechnet werden, erläuterte ein Lufthansa-Jurist. Das Schmerzensgeld werde auch zusätzlich zu den Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz fließen, für das sich die Familien der deutschen Opfer an den Staat wenden müssen.
Nach dem Opferentschädigungsgesetz haben die Opfer von Gewalttaten Ansprüche gegen den deutschen Staat, wobei ausdrücklich Ereignisse in deutschen Flugzeugen eingeschlossen sind. Der Staat, hier der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), kann sich die Leistungen möglicherweise bei Germanwings zurückholen.
Mehrere Anwälte bestätigten am Dienstag den Eingang des Lufthansa-Vorschlags. Der Kölner "Express" hatte zunächst darüber berichtet. Der Mönchengladbacher Anwalt Christof Wellens nannte das Angebot nicht angemessen: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass auch nur eine Opfer-Familie das annimmt", sagte Wellens der Deutschen Presse-Agentur. Lufthansa versuche, sich der Verantwortung zu entziehen. Wellens vertritt nach eigenen Angaben 15 Opfer-Familien mit mehr als 60 Angehörigen zivilrechtlich.
Die Fälle der Todesopfer aus anderen Ländern müssten nach dem jeweiligen nationalen Recht behandelt werden, erläuterte die Lufthansa. In Spanien würden materielle wie immaterielle Schäden über die sogenannte Baremo-Tabelle abgewickelt. Ob britische oder US-amerikanische Gerichte über Entschädigungen ihrer Staatsbürger entscheiden könnten, sei noch offen.
Bei dem Absturz des Germanwings-Jets am 24. März, der den Ermittlern zufolge vom lebensmüden Co-Piloten Andreas Lubitz herbeigeführt wurde, kamen in den französischen Alpen alle 150 Menschen an Bord ums Leben.
Ein Versicherungskonsortium mit der Allianz an der Spitze hat nach früheren Angaben 278 Millionen Euro zur Schadensregulierung zurückgestellt. Das sei zunächst eine bilanzielle Rechengröße und sage nichts über die zu erwartende Schadenssumme aus, erklärte ein Experte der Versicherung. Neben den Opferentschädigungen müssten unter weiteren Posten auch die Bergung, die Sanierung von Umweltschäden, das Krisenmanagement, Rechtskosten und das zerstörte Flugzeug bezahlt werden.
Lufthansa übernehme langfristige soziale Verantwortung für die Angehörigen der Opfer, erklärte eine Konzernsprecherin. So werde ein Treuhandkonto mit 7,8 Millionen Euro eingerichtet, um Kinder der Opfer in der Ausbildung zu unterstützen. Ein allgemeiner Hilfsfonds werde mit 6 Millionen Euro ausgestattet. Zudem richte Lufthansa vier Gedenkstätten ein: In Le Vernet in der Nähe des Absturzortes sowie in Barcelona, Köln und Haltern./ceb/lic/DP/she
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Lufthansa AGmehr Nachrichten
07.02.25 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: MDAX am Nachmittag stärker (finanzen.at) | |
07.02.25 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: MDAX mittags mit Kursplus (finanzen.at) | |
07.02.25 |
Handel in Frankfurt: MDAX zum Start des Freitagshandels mit Gewinnen (finanzen.at) | |
06.02.25 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: MDAX letztendlich im Plus (finanzen.at) | |
06.02.25 |
Freundlicher Handel: MDAX nachmittags stärker (finanzen.at) | |
06.02.25 |
Optimismus in Frankfurt: MDAX steigt am Donnerstagmittag (finanzen.at) | |
06.02.25 |
MDAX-Titel Lufthansa-Aktie: So viel Verlust hätte ein Lufthansa-Investment von vor 5 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
06.02.25 |
Zuversicht in Frankfurt: MDAX zum Start in Grün (finanzen.at) |
Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen
20.01.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
16.01.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
16.01.25 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.01.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
09.01.25 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Aktien in diesem Artikel
Lufthansa AG | 6,67 | 2,11% |
|