90 Dollar je Aktie 10.02.2017 11:06:42

Reckitt Benckiser will Mead Johnson für 16,6 Milliarden kaufen

Reckitt Benckiser will Mead Johnson für 16,6 Milliarden kaufen

Der Hersteller von Clearasil, Kukident und Calgon bietet für das US-Unternehmen insgesamt 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 15,5 Mrd Euro), wie er am Freitag im britischen Slough mitteilte. Im abgelaufenen Jahr kam Reckitt Benckiser der Absturz der britischen Währung zugute. Die Einnahmen aus dem Ausland sind dadurch in Pfund gerechnet deutlich mehr wert.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. Der Kurs der Reckitt-Aktie legte an der Londoner Börse am Morgen um rund ein Prozent zu.

Die Offerte der Briten für den Babynahrungshersteller dürfte die Anleger kaum überrascht haben. Das Gebot von 90 Dollar je Aktie hatte Reckitt bereits genannt, als das Unternehmen Anfang Februar die Verhandlungen mit Mead Johnson bestätigt hatte. Die Mead-Johnson-Aktie war am Donnerstag in New York mit 83,05 Dollar aus dem Handel gegangen.

Die Reckitt-Benckiser-Führung verspricht sich von dem Deal Einsparungen von 200 Millionen britischen Pfund (235 Mio Euro), die binnen drei Jahren nach der Übernahme erreicht sein sollen. Der Zukauf soll schon im ersten Jahr den Gewinn je Reckitt-Aktie nach oben treiben. Im dritten Jahr soll er bereits eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich bringen. Mead Johnson erlöst derzeit jährlich rund 3,7 Milliarden Dollar, die Hälfte davon in Asien.

Bei Reckitt Benckiser prägte im abgelaufenen Jahr der Kurs des britischen Pfunds die Ergebnisse. Nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union hatte die britische Währung im Sommer immens an Wert verloren.

Vor allem dadurch wuchs der Umsatz des Konsumgüterherstellers im Jahresvergleich um elf Prozent auf 9,9 Milliarden Pfund. Bei konstanten Währungskursen hätte das Plus nur zwei Prozent betragen. Der Überschuss kletterte um fünf Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund. Ohne Rückenwind von der Währung wäre er um fünf Prozent gesunken.

Reckitt erzielt den Großteil seines Umsatzes mit Haushaltsreinigern (Finish, Cillit Bang, Sagrotan), verkauft aber auch Arzneimittel wie Dobendan, Nurofen und Gaviscon. Im vergangenen Jahr musste das Unternehmen nach einem Skandal in Südkorea tief in die Tasche greifen. Dabei hatte das Unternehmen nach fünf Jahren die Verantwortung für Todesfälle und Verletzungen übernommen, die durch ein giftiges Desinfektionsmittel für Luftbefeuchter verursacht worden waren./stw/ees/stb

GLENVIEW/SLOUGH (dpa-AFX)

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Bildquelle: Reckitt Benckiser,Quka / Shutterstock.com

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