Zuversicht 14.10.2022 17:41:00

Raiffeisen Research: So sind die Chancen & Risiken am Wertpapiermarkt

Raiffeisen Research: So sind die Chancen & Risiken am Wertpapiermarkt

Österreich werde heuer im 4. Quartal und 2023 im 1. Quartal eine Rezession erleben. Danach sollte die Wirtschaft wieder zulegen.

Da Österreich heuer im ersten Halbjahr der "Wachstumskaiser" war, wird der Wirtschaftsabschwung stärker empfunden, merkt Deuber an. Im laufenden Jahr gehe sich für Österreich ein Wachstum von 5 Prozent aus, in der Eurozone seien es nur 3 Prozent. Nächstes Jahr dürfte Österreich mit einem Plus von 0,5 Prozent ebenfalls besser als der Durchschnitt abschneiden.

Vorerst würden der EZB vor allem die Inflationserwartungen der Konsumenten Sorgen bereiten. Mit einer Normalisierung in Hinblick auf die Inflation rechnet die RBI frühestens ab 2024. Die Inflationsrate werde demnach von 8,2 Prozent im laufenden Jahr auf 6 Prozent 2023 und dann auf 3,1 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen.

Ein "Doppelschlag aus Geo- und Geldpolitik" sorge für substanzielle Rückschläge und Neubewertungen von Aktien, wie Christian Hinterwallner, Leiter des Raiffeisen Equity Research, anmerkt. Seit Jahresbeginn seien die wesentlichen Aktienindizes kräftig im Minus. Nasdaq-100- und DAX-Werte hätten im Schnitt rund ein Drittel eingebüßt. Aber auch der Dow-Jones-Index und EuroStoxx 50 zählten zu den Verlierern.

"Das Narrativ von der Alternativlosigkeit von Aktien geht zu Ende", kommentiert die RBI diese Entwicklung. Allerdings dürfte sich nächstes Jahr auch der Horizont für Aktien wieder aufhellen. Derzeit seien jedoch die Gewinnwachstumserwartungen für das nächste Jahr zu hoch.

Zwar seien auch Anleihen - vor allem Staatsanleihen und Papiere im Investment-Grade-Bereich - zuletzt unter Druck geraten, dafür würden die Renditen wieder anziehen. Wobei der "risikolose Anteil" an der Rendite wieder zunehme. Die heftigen Marktkorrekturen im festverzinslichen Wertpapierbereich begründet Bayer mit den umfassenden Wirkungen der besonders expansiven unkonventionellen Geldpolitik der EZB. "Im Gegensatz zu den USA wurden Nullzinsen und Negativzinsen in der letzten Dekade zur neuen Normalität im Euroraum. Durch die lange Dauer dieses Zustandes haben immer weniger Marktteilnehmer mit einer Trendumkehr geplant", meint Jörg Bayer, Leiter des RBI-Bereiches Fixed Income & ESG-Research.

Bei den Neuemissionen würden Anleihen aus dem Finanz-Bereich dominieren. Allerdings seien die österreichischen Banken deutlich stärker als in den letzten Krisen, sagt Bayer. So habe der Anteil der toxischen Kredite mehr als halbiert werden können und liege derzeit unter 2 Prozent. Wobei auch die Kreditnehmer vorsichtiger geworden seien: Der Anteil variabler Kredite sei zuletzt zurückgegangen, die Kreditnehmer wählen konservativere Zinsmodelle (Fixzins oder zum Teil Fixzins, zum Teil variabler Zinssatz).

APA

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