28.09.2014 14:43:31

Piloten-Streik bei Air France beendet

   PARIS (AFP)--Nach zwei Wochen und hunderten gestrichenen Flügen ist der längste Streik bei Frankreichs größter Fluggesellschaft Air France zu Ende gegangen. Die Pilotengewerkschaft SNPL lenkte am Sonntag ein, obwohl sie nicht die Arbeitsbedingungen aller Piloten sichern konnte, wie ihr Sprecher Guillaume Schmid der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Verhandlungen sollten in einem "ruhigeren Rahmen" fortgesetzt werden.

   Die letzten Gespräche zwischen Gewerkschaft und dem Unternehmen Air France-KLM, an dem der französische Staat mit knapp 16 Prozent beteiligt ist, waren in der Nacht gescheitert. Die Airline, die der Streik seit dem 15. September täglich 20 Millionen Euro kostete, hatte noch für Sonntag vor einem Ausfall von mehr als der Hälfte der Flüge gewarnt. Am Sonntagmittag gaben die Arbeitnehmervertreter schließlich nach. Die SNPL "übernimmt Verantwortung", indem sie "den Arbeitskampf beendet", sagte ihr Sprecher.

   Frankreichs Premierminister Manuel Valls begrüßte die Entscheidung und sprach von der "Standfestigkeit der Regierung". Allerdings gehen die Piloten nicht mit ganz leeren Händen aus dem Ringen. Anlass für ihren Streik waren die Pläne von Air France, ihre Billigtochter Transavia europaweit auszubauen. Die Piloten erreichten, dass die Pläne für eine Transavia Europe auf Eis gelegt wurden. Transavia France soll aber fortentwickelt werden. Die Piloten der französischen Billigairline werden nicht, wie von der SNPL verlangt, die gleichen Verträge wie ihre Kollegen beim Mutterkonzern erhalten.

   Am Freitagabend hatte die Gewerkschaft einen letzten Vorstoß unternommen und die Einsetzung eines unabhängigen Vermittlers gefordert. Dem hatte die Regierung in Paris aber eine Absage erteilt. Insbesondere Premierminister Valls hatte sich mehrfach hart gezeigt und den Piloten einen "unerträglichen" Konflikt auf dem Rücken der Passagiere und zum Schaden der ganzen Wirtschaft vorgeworfen. Nun müssten sich alle Seiten anstrengen, um das Vertrauen zurückzugewinnen, erklärte er am Sonntag.

   "Die Bedingungen für einen sozialen Dialog sind heute nicht gegeben", sagte SNPL-Sprecher Schmid. Angesichts der zunehmend ablehnenden Haltung der Bevölkerung wollten die Piloten aber keine weitere Eskalation. Schon jetzt wird ihr Arbeitskampf als längster Air-France-Streik in die Geschichte eingehen. Für 14 Tage war rund die Hälfte der Maschinen von Europas zweitgrößter Fluggesellschaft am Boden geblieben. Der bislang längste Streik bei Air France liegt 16 Jahre zurück und dauerte zehn Tage.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

   September 28, 2014 08:13 ET (12:13 GMT)- - 08 13 AM EDT 09-28-14

Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen

20.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
16.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
16.01.25 Lufthansa Underweight JP Morgan Chase & Co.
15.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
09.01.25 Lufthansa Underweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Lufthansa AG 6,24 -1,11% Lufthansa AG