US-Softwarebranche beflügelt |
10.12.2021 22:09:00
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Oracle-Aktie gewinnt zweistellig: Umsatz und EPS besser als erwartet Prognosen - Rechtsstreit bringt Oracle Verlust
Der Rechtsstreit, der Oracle im vergangenen Quartal 4,7 Milliarden Dollar kostete, ging auf die Kontroverse rund um die Verpflichtung des einstigen Konzernchefs Mark Hurd zurück. Oracle holte Hurd in die Führungsriege, nachdem der Computer-Riese Hewlett-Packard ihn vom Chefposten verdrängt hatte. Es folgte eine HP-Klage mit dem Vorwurf, mit Hurd seien auch Geschäftsgeheimnisse zum Konkurrenten gelangt.
Dieser Streit wurde beigelegt, doch dann gab es einen neuen Konflikt: Oracle stellte die Unterstützung der Server-Plattform Itanium von HP ein. Der Computer-Konzern zog 2011 vor Gericht mit dem Vorwurf, dies habe gegen die Vereinbarung bei der Beilegung der Klage zu Hurds Verpflichtung verstoßen. In diesem Jahr verlor Oracle schließlich vor einem Berufungsgericht. Hurd starb 2019 nach einer Krebserkrankung.
Im laufenden Geschäft profitierte Oracle im vergangenen Quartal von Zuwächsen bei Cloud-Angeboten, während die Hardware-Erlöse erneut zurückgingen. Oracle übertraf beim Umsatz und beim Gewinn pro Aktie die Erwartungen der Analysten.
Die Oracle-Aktie legte am Freitag im Handel an der NYSE um 15,58 Prozent auf 102,60 US-Dollar zu.
Oracle beflügelt US-Softwarebranche mit Zahlen und Ausblick
Die starken Quartalszahlen und der ebenfalls optimistischer Ausblick von Oracle haben am Freitag die Nachfrage nach Software- und IT-Aktien in den USA hoch gehalten. Der Oracle-Rally folgten im Dow die Aktien von Salesforce, Microsoft und Cisco mit Anstiegen zwischen 0,4 und 2,4 Prozent. Die Titel des deutschen Oracle-Konkurrenten SAP hatten den Frankfurter Handel auch mit 0,8 Prozent im Plus beendet.
Das zweite Geschäftsquartal sei stark ausgefallen und gleiches gelte für den Ausblick auf das dritte Quartal, urteilte der Credit Suisse-Analyst Philip Winslow in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er sieht Oracle in einer guten Position, um künftig eine führende Rolle in den Kernbereichen des Cloud Computings übernehmen zu können.
Laut dem UBS-Analysten Karl Keirstead überzeugte Oracle, weil viele andere Softwarefirmen zuletzt mit ihren Ergebnissen eher enttäuscht hätten. Er zeigte sich vom hohen Wachstum der Lizenzumsätze bei den Amerikanern positiv überrascht. Mit dem starken Quartalsbericht werden aus Sicht von Experte Raimo Lenschow von der Barclays-Bank die Zeiten für die Pessimisten bei der Oracle-Aktie schwieriger.
AUSTIN (dpa-AFX)
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