Umsatztreiber |
25.03.2024 23:37:00
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"Most ambitious project": So schätzen Analysten NVIDIAs Pläne für ein neues Computersystem ein
• Umsatztreiber für NVIDIA
• Abstand zur Konkurrenz ausbauen
NVIDIA-Entwicklerkonferenz: Pläne für neues Computersystem
Vor wenigen Tagen stellte NVIDIA-Chef Jensen Huang auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz GTC eine neue Generation der NVIDIA Computerplattform vor. Damit will der Chipkonzern seine führende Rolle bei der KI-Technik weiter ausbauen. Wie dpa berichtet, sehe das US-amerikanische Unternehmen das System, dass den Namen "Blackwell" trägt, als "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI.
Die neue Blackwell-GPU-Architektur, benannt nach dem Mathematiker David Harold Blackwell, führt KI-Aufgaben mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit der aktuellen Hopper-Chips von NVIDIA aus, gab der Technologiekonzern bekannt. Dabei verbraucht sie weniger Energie und bietet zugleich mehr maßgeschneiderte Flexibilität. Die Markteinführung werde voraussichtlich im nächsten Jahr erwartet, so The Street.
Der Konzern strebt außerdem danach, seine Präsenz bei der Erzeugung von Inhalten mithilfe künstlicher Intelligenz zu erweitern. Huang betonte auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz GTC in San Jose am Montag laut dpa, dass das "Blackwell"-System in diesem Bereich 30 Mal effizienter sei als "Hopper". Zusätzlich stelle NVIDIA neue Software bereit, die über Schnittstellen auch über die Cloud genutzt werden könne.
Außerdem erklärte Huang auf der Konferenz, dass das zentrale Problem der Verlässlichkeit von KI-Software durchaus behebbar wäre. Eine Möglichkeit bestehe darin, die Software zur Überprüfung der Informationen einzusetzen. "Halluzinationen sind durchaus lösbar", äußerte Huang am Rande der GTC am Dienstag. KI-Halluzinationen treten auf, wenn Software einfach Dinge erfindet.
Nachdem auf der Konferenz am Montag eine Reihe neuer Chips und Softwareprodukte vorgestellt wurden, ging es für die NVIDIA-Aktie am Dienstag nach oben. Im NASDAQ-Handel gewann sie bis Börsenschluss 1,07 Prozent und kostete damit 893,98 US-Dollar. Und auch diverse Analysten äußerten sich im Anschluss mit positiven Kommentaren zu der Aktie.
So bewerten Analysten die NVIDIA-Pläne
Wie The Street berichtet, verfügt NVIDIA derzeit über einen geschätzten Marktanteil von 80 Prozent bei KI-Prozessoren. Goldman Sachs-Analyst Toshiya Hari hob sein Kursziel für NVIDIA zuletzt um 125 US-Dollar auf 1.000 US-Dollar pro Aktie an und sagte, er habe die Rede mit einer "erneuten Wertschätzung" für NVIDIAs KI-Ambitionen abgeschlossen. Hari bekräftigte zudem den Platz der Papiere auf der stark verfolgten "Conviction Buy"-Liste der Investmentbank und verwies auf die seiner Meinung nach "einzigartige Innovationsfähigkeit auf Rechenzentrumsebene (im Gegensatz zu GPU- oder Chip-Ebene)" sowie auf "überzeugende Position als einer der wichtigsten Wegbereiter und Nutznießer des laufenden Ausbaus der generativen KI-Infrastruktur."
Hans Mosesmann, Analyst bei Rosenblatt Securities, betitelte das Blackwell-Projekt außerdem als "wahrscheinlich das ehrgeizigste Projekt, das Silicon Valley je gesehen hat".
Bernstein-Analystin Stacy Rasgon, die die Aktie zum Kauf empfiehlt und mit einem Kursziel von 1.000 US-Dollar versehen hat, erklärte: "Blackwell scheint stark zu sein, und der anhaltende Vorstoß des Unternehmens nicht nur bei Chips, sondern auch bei breiteren Software- und Hardware-Ökosystemen bleibt unübertroffen (und unserer Meinung nach schwer zu widerstehen)".
Und auch andere Analysten lobten das größere Potenzial des neuen Chips KI-Modellierung und -Inferenz zu verändern und gleichzeitig den Abstand zwischen NVIDIA und seinen Chiphersteller-Konkurrenten weiter zu vergrößern.
NVIDIAs Umsatztreiber
NVIDIA hat zwar zunächst keine Preisdetails für die neuen Blackwell-Chips bekannt gegeben, aber Analysten prognostizieren, dass der durchschnittliche Verkaufspreis voraussichtlich um etwa 40 Prozent höher liegen werde als die aktuelle Preisspanne für H100-Chips, die zwischen 30.000 und 40.000 US-Dollar pro Stück kosten, so The Street. Tristan Gerra, Analyst bei Baird, betonte, dass "die erhebliche Leistungssteigerung wahrscheinlich zu einer starken Nachfrage nach Blackwell führen wird, während es für ASIC-Architekturen zunehmend schwierig wird, mitzuhalten". Er fügte hinzu: "Wir hören, dass die Preise für B100-Chips fast 40 % über denen von H100 liegen werden, was im kommenden Jahr voraussichtlich einen bedeutenden Umsatztreiber für NVIDIA darstellen wird." Gerra hat ein Kursziel von 1.050 US-Dollar für die NVIDIA-Papiere und bewertet sie mit "übergewichten".
NVIDIA lässt Konkurrenz hinter sich
Aaron Rakers, Analyst bei Wells Fargo, betonte ebenfalls, dass die neuen Blackwell-GPUs voraussichtlich einen bedeutenden Leistungsvorsprung gegenüber NVIDIAs engstem Konkurrenten, dem MI300x von AMD, bieten werden. Er fügte hinzu, dass die Präsentation von Huang die Innovations- und Monetarisierungsfähigkeiten des Unternehmens unterstreicht. Rakers erhöhte sein Kursziel deshalb um 130 US-Dollar auf 970 US-Dollar pro Aktie und bestätigte gleichzeitig seine positive Einschätzung.
Christopher Rolland, Analyst bei Susquehanna, geht ebenfalls davon aus, dass der Start von Blackwell NVIDIAs Führungsposition im Bereich Künstliche Intelligenz festigt. Er erhöhte sein Kursziel für das Unternehmen um 200 US-Dollar auf 1.050 US-Dollar pro Aktie.
Joseph Moore, Analyst bei Morgan Stanley, der NVIDIA weiterhin mit einem Kursziel von 795 US-Dollar als "übergewichten" bewertet, erklärte ebenfalls, dass der Start von Blackwell einen größeren Abstand zwischen dem Technologieriesen und seinen Wettbewerbern auf dem Chipmarkt schaffe. Sein Team bei Morgan Stanley schrieb laut The Street: "Obwohl es keine großen Überraschungen gab, wird die Leistung der Blackwell-Familie die Messlatte erneut höher legen, mit aggressiven Ansprüchen im Bereich Rack-Scale-Produkte. Das Unternehmen macht auch weiterhin Fortschritte in den Bereichen Dienstleistungen, Omniversum und Robotik."
NVIDIA-Aktie: Durchschnittliches Kursziel
Auch die Daten von TipRanks spiegeln die positive Stimmung der Experten gegenüber dem US-Chipriesen wider. Aus insgesamt 41 Analysten-Rankings ergibt sich für die NVIDIA-Aktie eine starke Kaufempfehlung (39x buy, 2x hold). Das durchschnittliche Kursziel liegt mit einer hohen Prognose von 1.400,00 US-Dollar und einer niedrigen Prognose von 620,00 US-Dollar bei 975,73 US-Dollar. Damit entspricht das durchschnittliche Kursziel einem potenziellen Anstieg von 6,71 Prozent gegenüber dem letzten Kurs von 914,35 US-Dollar (Stand: 21.03.2024).
Redaktion finanzen.at
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