08.02.2017 22:42:43

MÄRKTE USA/Wenig Bewegung - Wall Street bleibt nahe am Rekordhoch

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Mittwoch schwergetan, eine Richtung zu finden. Die Leitindizes bewegten sich kaum vom Fleck und schlossen uneinheitlich. Einerseits lasteten zahlreiche Unwägbarkeiten auf dem Markt, so ein mögliches Wiederaufflammen der griechischen Schuldenkrise, die französischen Präsidentschaftswahlen oder die Rundumschläge von US-Präsident Donald Trump. Andererseits sahen viele Teilnehmer beim Blick auf die Lage der Konjunktur und der Unternehmen grünes Licht.

   Die Indizes blieben in der Nähe ihrer Höchststände, nachdem am Vortag Dow-Jones-Index und Nasdaq-Composite sogar neue Allzeithochs verbucht hatten. Der Nasdaq-Composire erreichte am Mittwoch einen Rekord auf Schlussbasis. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 20.054 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 2.295 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,2 Prozent auf 5.682 Punkte. Umgesetzt wurden 854 (Dienstag: 820) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 1.681 (1.376) Kursgewinner gezählt, denen 1.303 (1.611) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 126 (124) Titel.

Weiter Ungewissheit wegen Trump Während das Sentiment in der Nähe eines Dreijahreshochs rangiert, bewegt sich der kurzfristige Volatilitätsindex (VIX), auch als "Angstbarometer" bekannt, auf historischen Tiefstständen. Doch Marktakteure trauen dem Braten nicht: "Die Auswirkungen der Trump-Politik auf die Finanzmärkte ist das erste, was Anleger in Gesprächen in Erfahrungen bringen wollen. Für viele ist es das einzige Thema", warnte Chefmarktstratege Nicholas Colas von Convergex vor übertriebenem Optimismus.

   "Der Markt macht aktuell Pause, weil einige Teilnehmer bezweifeln, dass die Trumpschen Steuerreformen in diesem Jahr über die Bühne gehen", ergänzte Marktstrategin Karyn Cavanaugh von Voya Financial. Es dürfte aber bald wieder nach oben gehen, vermutet sie, da der wirtschaftliche Hintergrund gut sei und die Unternehmensergebnisse auch ohne Stimuli zulegten.

   Diese Sicht wurde aber durch den weiter zulegenden Goldpreis kaum gestützt. Die Feinunze verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1.241 Dollar und spiegelte damit die Suche nach Sicherheit. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit steigenden Goldnotierungen.

   Auch der Rentenmarkt, neben Gold ebenfalls als vermeintlich sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gefragt, legte zu. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 5 Basispunkte auf 2,34 Prozent.

   Der Dollar zeigte sich zum Euro wenig verändert, die Gemeinschaftswährung ging bei 1,688 Dollar um und erholte sich damit immerhin von ihren Tagestiefs bei 1,0640.

Öl dreht in Plus Während bei den Aktienkursen Stagnation herrschte, gab es am Rohölmarkt ein munteres Auf und Ab. Die offiziellen Rohöl-Lagerbestandsdaten der US-Regierung haben zwar einen deutlichen Aufbau ausgewiesen. Doch der Preis drehte nach den jüngsten kräftigen Abgaben im nach den Daten ins Plus. Teilnehmer machten dafür auch die Anzeichen einer anziehenden Benzinnachfrage verantwortlich, denn hier waren die Lagerbestände entgegen der Erwartungen gefallen. Für das Barrel der Sorte WTI wurden mit 52,34 Dollar 0,3 Prozent mehr gezahlt.

Time Warner steigen nach Geschäftsausweis Am Aktienmarkt neigten Finanzwerte zur Schwäche. Teilnehmer verwiesen auf die aktuell wieder sinkenden Renditen an den Anleihemärkten. Ein Niedrigzinsumfeld belastet das Geschäftsmodell der Banken. Zudem hat der Sektor seit der US-Präsidentschaftswahl 16 Prozent gutgemacht, befeuert von der Hoffnung auf steigende Zinsen und wegen der Deregulierung des Sektors. Im Dow verloren Goldman Sachs 0,8 Prozent und JP Morgan 0,9 Prozent.

   Unter den übrigen Einzelaktien stiegen Time Warner um 0,4 Prozent. Der Medienkonzern, der sich von AT&T übernehmen lassen will, hat den Umsatz im vierten Quartal kräftig gesteigert. Die Geschäftszahlen lagen über den Erwartungen der Wall Street. Der Nettogewinn sank allerdings und verfehlte die Marktprognosen. Die Aktien von Walt Disney tendierten unverändert. Der US-Unterhaltungskonzern lag mit seinem Umsatz im ersten Geschäftsquartal unter den Erwartungen, beim Gewinn aber darüber. Für Mondelez ging es um 1,2 Prozent nach oben. Der US-Süß- und Knabberwarenkonzern schrieb im Schlussquartal 2016 trotz rückläufiger Erlöse wieder schwarze Zahlen.

   Akamai Technologies stürzten um 10,6 Prozent ab. Das in den Bereichen Datensicherheit und Medienanalyse tätige Unternehmen steigerte zwar Umsatz und Gewinn kräftig und übertraf die eigenen Erwartungen, allerdings war der Umsatz mit Großkunden wie Amazon, Apple, Facebook und Alibaba rückläufig. Um 8,6 Prozent nach unten ging es für Gilead Sciences. Das Pharmaunternehmen übertraf zwar sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Analystenschätzungen, enttäuschte aber mit seinem Ausblick.

   Microchip Technolgy machten einen Freudensprung um 6 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller bei Gewinn und Umsatz die Konsenserwartungen locker übertroffen hat. Auch mit dem Ausblick überraschte Microchip positiv. Die Titel des Restaurantbetreibers Buffalo Wild Wings gewannen nach Zahlen 5 Prozent. Allergan legten 3,7 Prozent zu, der Pharmakonzern und "Botox"-Hersteller übertraf in der vierten Periode die Marktprognosen. Myriad legten nach der Vorlage von Quartalszahlen sogar um 7,2 Prozent zu, für Urban Outfitters ging es nach Zahlenausweis um 2,6 Prozent gen Norden.

   Für Intercontinental Stock Exchange ging es 4,8 Prozent abwärts. Der Betreiber der New Yorker Börse NYSE hat davor gewarnt, dass die US-Börsenaufsicht SEC das Unternehmen wegen seines Umgangs mit einer Panne im Juli 2015 verklagen könnte. Damals war wegen einer Technikpanne der Börsenhandel der New York Stock Exchange (NYSE) für fast vier Stunden unterbrochen worden. Das hatte Fragen über die Fragilität der US-Finanzmärkte aufgeworfen.

   Die Apple-Aktie legte den fünften Tag in Folge zu, diesmal ging es um 0,4 Prozent auf 132,04 Dollar nach oben. Der Wert nähert sich damit nach einer langen Aufwärtsbewegung seinem Allzeithoch vom April 2015 bei 134,54 Dollar. Zuletzt hatten starke Quartalszahlen der Aktie einen Schub verliehen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.054,34 -0,18 -35,95 1,48 S&P-500 2.294,67 0,07 1,59 2,49 Nasdaq-Comp. 5.682,45 0,15 8,24 5,56 Nasdaq-100 5.196,58 0,21 10,70 6,85

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,15 -2,0 1,17 -5,7 5 Jahre 1,81 -4,0 1,85 -11,7 7 Jahre 2,12 -5,2 2,18 -12,4 10 Jahre 2,34 -5,3 2,39 -10,3 30 Jahre 2,95 -6,8 3,02 -11,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:27 % YTD EUR/USD 1,0688 +0,25% 1,0661 1,0691 +1,6% EUR/JPY 119,7534 +0,00% 119,7483 119,88 -2,7% EUR/CHF 1,0639 -0,11% 1,0650 1,0658 -0,7% EUR/GBP 0,8530 -0,12% 0,8528 1,1664 +0,1% USD/JPY 112,05 -0,25% 112,33 112,12 -4,1% GBP/USD 1,2530 +0,23% 1,2501 1,2467 +1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,39 52,17 +0,4% 0,22 -4,2% Brent/ICE 55,17 55,05 +0,2% 0,12 -3,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.241,18 1.233,75 +0,6% +7,43 +7,8% Silber (Spot) 17,78 17,71 +0,4% +0,07 +11,6% Platin (Spot) 1.016,90 1.005,50 +1,1% +11,40 +12,5% Kupfer-Future 2,67 2,63 +1,3% +0,03 +6,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   February 08, 2017 16:12 ET (21:12 GMT)

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