14.02.2022 22:11:41

MÄRKTE USA/Wall Street weiter im Griff des Ukraine-Konflikts

NEW YORK (Dow Jones)--Die drohende Kriegsgefahr in Europa hat auch am Montag die Wall Street belastet. Die Aktienindizes stabilisierten sich aber nach einem volatilen Verlauf nach dem Ausverkauf vom Wochenschluss. Anleger fürchteten weiter einen Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Konsequenzen wie Sanktionen und Energiepreisexplosionen. Diplomatische Bemühungen waren am Wochenende im Sande verlaufen. Verbale Entspannungssignale des russischen Außenministers Sergei Lawrow beruhigten die Gemüter etwas und lieferten den entscheidenden Impuls für die Stabilisierung am Aktienmarkt, der zwischenzeitlich höhere Abschläge verbucht hatte.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 34.566 Punkte, der S&P-500 büßte 0,4 Prozent ein und der Nasdaq-Composite, der am Freitag besonders heftig unter die Räder geraten war, schloss unverändert. Den 886 (Freitag: 952) Kursgewinnern standen 2.471 (2.441) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (11) Titel. Für neue Unruhe und die Tagestiefs sorgte die Meldung, dass die US-Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geschlossen und an die polnische Grenze im Westen des Staates verlegt werden soll. Das US-Außenministerium ordnete die Zerstörung von Computern und anderer Ausrüstung in der Botschaft an.

Geopolitik trifft auf Zinswende

"Der Markt ist erst in der vergangenen Woche auf das Risiko aufmerksam geworden. Die Herausforderung besteht darin, dass es sehr schwierig ist, die Risiken eines Krieges zwischen Russland und der Ukraine einzuschätzen, weil die Situation so unvorhersehbar ist", sagte Portfolioverwalter Jon Adams von BMO Global Asset Management. Die Ukraine-Krise erwischt den Aktienmarkt zu einem Zeitpunkt, da er wegen der Zinswende ohnehin unter Druck steht, die durch die hohe Inflation forciert wird.

Mit den Lawrow-Äußerungen drehten die Anleihenotierungen ins Minus, die Renditen nach dem Absturz zum Wochenschluss ins Plus. Die Zehnjahresrendite stieg knapp 6 Basispunkte auf 2 Prozent - auch weil das Thema Zinswende im Hintergrund weiter schwelte. So hat der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, seinen Wunsch wiederholt, bis 1. Juli 100 Basispunkte Zinserhöhung vorzunehmen. Für ihn steht die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank auf dem Spiel. Der Dollar zeigte sich im Aufwind, der Dollarindex stieg mit anziehenden Marktzinsen um 0,2 Prozent - der Greenback profitierte auch von seiner Reputation als vermeintlich "sicherer Hafen" in Krisenzeiten.

Der Erdölpreis stieg weiter mit der Sorge um eine Preisexplosion im Falle westlicher Sanktionen gegen Russland, allerdings nicht mehr so kräftig wie am Freitag. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete im Verlauf erstmals seit 2014 mehr als 95 US-Dollar je Fass. Der Goldpreis erholte sich im Tagesverlauf von kleineren Gewinnmitnahmen und legte erneut zu - das Settlement war das höchste seit Mitte November 2021. Der Preis war am Freitag wegen der Ukraine-Krise nach oben geschossen. Das Edelmetall blieb als vermeintlich "sicherer Hafen" in Krisenzeiten gefragt - trotz Dollarstärke und gestiegener Marktzinsen.

Lockheed mit gescheiterter Akquisition im Minus

Lockheed Martin gaben 2,3 Prozent ab. Der Konzern gab seine Pläne zum Kauf von Aerojet Rocketdyne auf. Die Bundeskartellbehörde hatte im vergangenen Monat geklagt, um das geplante 4,4 Milliarden Dollar schwere Geschäft zu verhindern. Lockheed Martin, das nach Umsatz größte Wehrtechnikunternehmen der Welt, hatte gehofft, das Know-how von Aerojet beim Bau von Raketenmotoren für seine eigenen Raketen- und Raumfahrtsysteme zu nutzen.

Cisco Systems hat informierten Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot für Splunk gemacht. 20 Milliarden Dollar will Cisco für das Softwareunternehmen berappen, es wäre die größte Cisco-Akquisition überhaupt. Splunk verteuerten sich um 9,1 Prozent, Cisco büßten 1,3 Prozent ein. Blackstone verbilligten sich um 1,9 Prozent. Crown Resorts, einer der größten australischen Kasinobetreiber, hatte der Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft für 6,3 Milliarden Dollar zugestimmt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.566,17 -0,5% -171,89 -4,9%

S&P-500 4.401,67 -0,4% -16,97 -7,7%

Nasdaq-Comp. 13.790,92 -0,0% -0,24 -11,9%

Nasdaq-100 14.268,60 +0,1% 14,76 -12,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,58 +6,7 1,51 84,9

5 Jahre 1,92 +5,1 1,87 65,6

7 Jahre 2,00 +5,4 1,95 55,9

10 Jahre 2,00 +5,7 1,94 48,9

30 Jahre 2,30 +4,9 2,25 39,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Uhr Fr, 17:08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1296 -0,4% 1,1339 1,1402 -0,7%

EUR/JPY 130,56 -0,3% 130,78 132,12 -0,3%

EUR/CHF 1,0457 -0,4% 1,0495 1,0550 +0,8%

EUR/GBP 0,8352 -0,2% 0,8381 0,8382 -0,6%

USD/JPY 115,57 +0,1% 115,35 115,88 +0,4%

GBP/USD 1,3525 -0,2% 1,3530 1,3604 -0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,3577 -0,1% 6,3674 6,3587 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 42.233,26 -0,4% 42.160,30 43.608,29 -8,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 94,99 93,10 +2,0% 1,89 +26,9%

Brent/ICE 95,97 94,44 +1,6% 1,53 +23,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.872,41 1.858,65 +0,7% +13,76 +2,3%

Silber (Spot) 23,87 23,57 +1,3% +0,30 +2,4%

Platin (Spot) 1.033,75 1.029,44 +0,4% +4,31 +6,5%

Kupfer-Future 4,49 4,51 -0,3% -0,01 +0,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2022 16:12 ET (21:12 GMT)

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