28.02.2017 23:01:49
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MÄRKTE USA/Wall Street beendet vor Trump-Rede die Rekordjagd
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street hat am Dienstag erst einmal ein Ende gefunden. Nachdem der Dow-Jones-Index zuletzt zwölf Handelstage in Folge zugelegt hatte, die längste Gewinnstrecke seit 30 Jahren, ging es leicht abwärts. Und wie es weitergeht, dürfte maßgeblich von der Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress (Mittwoch 3.00 Uhr MEZ) zu seinen Haushaltsplänen abhängen. Die Investoren hoffen hier vor allem auf Einzelheiten zu geplanten Steuersenkungen, Deregulierungen und Investitionen in die Infrastruktur.
"Ob die aktuellen Trends Bestand haben werden oder nicht, hängt sehr wahrscheinlich am Auftritt Trumps", so Analystin Kathleen Brooks von City Index. Sollten die Aussagen enttäuschen, ist eine stärkere Korrektur des Marktes nicht auszuschließen, ergänzte ein Beobachter.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 20.812 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,3 Prozent auf 2.364 Punkte. Der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,6 Prozent auf 5.825 Punkte. Der Umsatz stieg auf 1,19 Milliarden (Montag: 840 Millionen) Aktien. Dabei standen den 1.084 (1.813) Kursgewinnern 1.914 (1.179) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 111 (116) Titel.
US-Konjunkturdaten ohne Auswirkungen Die gemischt ausgefallenen US-Konjunkturdaten sorgten an den Märkten dagegen kaum für Bewegung. Die zweite Lesung des US-BIP im Schlussquartal bestätigte den Anstieg aus der ersten Veröffentlichung. Hier war jedoch mit einer leichten Aufwärtsrevision gerechnet worden. Die für das US-BIP so wichtigen Verbraucherausgaben sind gemäß der zweiten Veröffentlichung im vierten Quartal etwas nach oben revidiert worden. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex ist im Februar auf den höchsten Stand seit 2014 gestiegen und die Stimmung der US-Verbraucher kletterte im Februar sogar auf das höchste Niveau seit 15 Jahren. Eine erkennbare Marktreaktion erzeugten die Daten allerdings nicht.
Markt steigert Erwartung an baldige Zinserhöhung Die Zinsdebatte hatte zu Wochenbeginn durch US-Notenbankvertreter Robert Kaplan neue Nahrung erhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März ist nach dessen falkenhaften Aussagen mit über 50 Prozent am Zinsterminmarkt eingepreist worden. Der Dollar profitierte davon jedoch nicht, denn auch hier dürften die Trump-Aussagen die weitere Richtung vorgeben. Der Euro ging im späten US-Handel mit 1,0593 Dollar um nach Wechselkursen knapp unterhalb dieser Marke am Vorabend. Im Tageshoch des Vortages lag die Gemeinschaftswährung bei rund 1,0630 Dollar.
Auch am Rentenmarkt dominierte Zurückhaltung. Die Rendite zehnjähriger US-Papiere gewann 2 Basispunkte auf 2,38 Prozent. Das Interesse der Investoren fokussierte sich auch hier auf die Rede von US-Präsident Trump, welche die kurzfristige Richtung für die Märkte vorgeben dürfte.
Der Goldpreis konnte anfängliche Gewinne nicht behaupten und gab leicht nach. Er hielt sich damit jedoch weiterhin in der Nähe des jüngst erreichten höchsten Standes seit November. Neben der Trump-Rede rückte auch die kommende Sitzung der US-Notenbank mit den jüngsten falkenhaften Aussagen in den Fokus. Eine erneute Zinserhöhung würde die Attraktivität des zinslosen Goldes weiter reduzieren, so ein Händler. Die Feinunze kostete zum US-Settlement 1.254 Dollar, ein Abschlag von 0,4 Prozent. Für Februar stand allerdings ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche.
Für die Ölpreise ging es leicht nach unten. Hier rückten die am Mittwoch anstehenden wöchentlichen US-Lagerdaten wieder stärker in den Blickpunkt, die erneut einen Anstieg verzeichnen könnten. Analysten rechnen mit einer Zunahme um 2,4 Millionen Barrel. Aus Russland kamen derweil Nachrichten über eine Fördersenkung im Februar. Daher glauben Händler, dass die Preise kurzfristig kaum weiter fallen dürften. Wegen der steigenden US-Produktion dürfte der Preis auf absehbare Zeit aber auch kaum über die Marke von 60 Dollar springen, so Analysten. Ein Barrel der Sorte WTI gab zum US-Settlement um 0,1 Prozent auf 54,01 Dollar nach. Für den auslaufenden April-Kontrakt bei Brent ging es um 0,6 Prozent auf 55,59 Dollar nach unten. Der ab Mittwoch führende Mai-Kontrakt legte dagegen um 0,2 Prozent auf 56,51 Dollar zu.
Geschäftszahlen machen Einzelwerten die Kurse Priceline stiegen um 5,7 Prozent. Der Online-Reisevermittler erzielte im vierten Quartal mit 26 Prozent das höchste Buchungswachstum seit 2014, der Gewinn stieg um 31 Prozent und damit stärker als erwartet. Die Aktie von Tenet Healthcare brach dagegen nach der Vorlage von Geschäftszahlen und Ausblick um 14,9 Prozent ein. Das Unternehmen hat bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen deutlich verfehlt und kann auch mit seinem Ausblick nicht punkten, der sich lediglich knapp im Rahmen der Prognosen bewegt.
Für Workday ging es um 8 Prozent abwärts. Der Anbieter von Unternehmenssoftware übertraf mit seinen Geschäftszahlen die Analystenerwartungen und auch der Ausblick liegt über den bisherigen Marktprognosen. Beobachter sprachen aber von Gewinnmitnahmen bei der Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf bereits um 35 Prozent zugelegt hat. Die Citigroup senkte die Aktie zudem auf "Verkaufen".
Target stürzten um 12,2 Prozent ab. Anleger verschreckte der schwache Ausblick des Einzelhändlers. Dies zog auch andere Unternehmen aus dem Sektor mit nach unten. So fielen Wal-Mart um 1,1 Prozent und waren damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index.
Für Perrigo ging es um 11,7 Prozent abwärts, der Pharmakonzern verbuchte Verluste. Schwache Geschäftszahlen ließen Anleger des Autovermieters Hertz Global Holdings kalt, der Wert legte um 13,6 Prozent zu. Allerdings waren die Aktien in den vergangenen zwölf Monaten bereits um 40 Prozent eingebrochen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.812,24 -0,12 -25,20 5,31 S&P-500 2.363,64 -0,26 -6,11 5,57 Nasdaq-Comp. 5.825,44 -0,62 -36,46 8,22 Nasdaq-100 5.330,31 -0,32 -17,24 9,60US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,24 5,2 1,19 3,8 5 Jahre 1,92 5,1 1,87 -0,5 7 Jahre 2,22 4,0 2,18 -3,2 10 Jahre 2,38 1,7 2,36 -6,4 30 Jahre 2,99 0,8 2,98 -7,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 18.02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0593 -0,05% 1,0598 1,0625 +0,7% EUR/JPY 118,9928 -0,13% 119,1456 118,98 -3,2% EUR/CHF 1,0640 -0,27% 1,0669 1,0680 -0,7% EUR/GBP 0,8537 +0,11% 0,8527 1,1740 +0,2% USD/JPY 112,31 -0,10% 112,42 112,00 -3,9% GBP/USD 1,2408 -0,17% 1,2429 1,2474 +0,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,00 54,05 -0,1% -0,05 -2,6% Brent/ICE 55,56 55,93 -0,7% -0,37 -3,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,21 1.253,04 -0,1% -1,83 +8,7% Silber (Spot) 18,34 18,17 +0,9% +0,17 +15,2% Platin (Spot) 1.026,45 1.030,00 -0,3% -3,55 +13,6% Kupfer-Future 2,71 2,69 +0,8% +0,02 +8,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2017 16:31 ET (21:31 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 31 PM EST 02-28-17
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