10.03.2017 16:35:49

MÄRKTE USA/US-Arbeitsmarkt weiter robust - Dollar schwächelt

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein erneut robuster US-Arbeitsmarktbericht hat der US-Notenbank am Freitag den wohl letzten Mosaikstein für eine Zinserhöhung in der kommenden Woche geliefert. Mit einem Anstieg um 235.000 Stellen wurde die Prognose einer Zunahme um 197.000 übertroffen. Die Reaktion an der Wall Street hält sich in Grenzen, da mit einem erneut starken Bericht gerechnet worden war. Schon der ADP-Arbeitsmarktbericht für den privaten Sektor hatte im Wochenverlauf positiv überrascht.

   Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 20.903 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent.

   Die Arbeitslosenquote lag wie erwartet bei 4,7 Prozent. Die verstärkt im Fokus stehenden Stundenlöhne stiegen um 0,2 Prozent oder 0,06 Dollar auf 26,09 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,8 Prozent höher. "Die Lohnentwicklung weist aber darauf hin, dass die bereits erhöhten Zinserwartungen korrekturanfällig sind", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Denn noch immer sei der Lohndruck als moderat zu bezeichnen.

   Die an den Finanzmärkten implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche ist nach entsprechenden Signalen von Fed-Vertretern mittlerweile auf über 90 Prozent gestiegen.

   Dazu kommt ein erhöhter Konjunkturoptimismus nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, nachdem die EZB für das laufende Jahr mit einer deutlich höheren Inflation als bisher rechnet und sich mit Blick auf die Konjunktur etwas optimistischer als bislang äußerte.

Dollar kommt mit US-Arbeitsmarktbericht leicht unter Druck Etwas deutlicher fällt die Reaktion am Devisenmarkt aus, wo der Dollar zum Euro nachgibt. Die Gemeinschaftswährung steigt bis auf 1,0653 Dollar, was gleichzeitig den höchsten Stand seit drei Wochen bedeutet. Aktuell notiert der Euro bei 1,0625 Dollar. Bevor EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der EZB-Sitzung das Wort ergriffen hatte, lag er noch bei 1,0560 Dollar.

   Der Goldpreis pendelt um die Marke von 1.200 Dollar, unter die er zuvor gerutscht war. Doch weiterhin ist eine US-Zinserhöhung in der kommenden Woche höchst wahrscheinlich, was das Sentiment für Gold weiter belasten dürfte, so ein Beobachter.

   Die US-Renditen kommen mit dem Arbeitsmarktbericht zwar leicht zurück, doch bleibt die Reaktion überschaubar. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduziert sich um 2 Basispunkte auf 2,59 Prozent. Übergeordnet bleibt die Aufwärtstendenz allerdings erhalten, vor den EZB-Ausführungen lag sie noch bei 2,56 Prozent.

   Am Ölmarkt kommt es nach den jüngsten kräftigen Einbußen zu einer leichten Gegenreaktion, begünstigt auch durch den etwas schwächelnden Dollar. Allerdings schafft WTI vorerst noch nicht den Sprung zurück über die Marke von 50 Dollar. Aktuell kostet WTI 49,35 Dollar und damit 0,1 Prozent mehr als am Donnerstag.

Exxon rücken mit BP-Spekulationen in den Fokus In der Öl-Branche bahnt sich möglicherweise eine große Übernahme an. So berichtet die britische Zeitung "Evening Standard" vom möglichen Interesse von Exxon Mobil an BP. "Mit dem sehr schwachen Cable (Pfund/Dollar) sind Zukäufe britischer Ölkonzerne durch die Großen in den USA sehr lukrativ geworden", sagt ein Händler. In dem Bericht heißt es, BP habe die Sorge, dass Exxon Mobil mehr als 600 Pence je BP-Aktie bieten könnte - und dass vom Kursniveau enttäuschte BP-Aktionäre ein solches Angebot annehmen könnten. Zudem hätten beide Konzerne teils dieselben Aktionäre, so zum Beispiel Blackrock und Vanguard.

   "Auf dem Investorentag in New York am 1. März hat der neue CEO von Exxon Mobil eine recht klare Absage an große Deals erteilt", merkt ein anderer Händler an. Der Fokus bei dem Treffen habe auf einer starken Bilanz und hohen Dividenden gelegen. Dem Bericht zufolge wollten sich beide Konzerne nicht äußern. Für die Exxon-Aktie geht es um 0,4 Prozent nach oben.

   Time ermäßigen sich um 0,4 Prozent. Kreisen zufolge soll es weitere Interessenten an dem Medienunternehmen geben, das sich bereits mitten in einem Verkaufsprozess befindet und für das abschließende Gebote innerhalb der nächsten beiden Wochen erwartet werden. Unter anderem gilt Meredith als ein Interessent. Die Aktie verliert 0,6 Prozent.

   Die Finisar-Aktie bricht um 18 Prozent ein, nachdem der Hersteller optischer Komponenten mit seinem Quartalsbericht und seinem Ausblick in allen Belangen enttäuschte. Verifone verzeichnen ein Minus von 6,2 Prozent. Der Bezahldienstleister hatte Ergebnisse vorgelegt, die rückläufig waren, gleichwohl aber noch besser als von Analysten erwartet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.903,33 0,22 45,14 5,77 S&P-500 2.372,88 0,34 8,01 5,99 Nasdaq-Comp. 5.862,49 0,41 23,69 8,91 Nasdaq-100 5.384,52 0,38 20,54 10,71

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,38 -0,3 1,38 17,4 5 Jahre 2,11 -2,3 2,14 18,9 7 Jahre 2,41 -2,4 2,43 16,3 10 Jahre 2,59 -1,6 2,61 14,8 30 Jahre 3,19 -0,4 3,19 11,8

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.28 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0625 +0,94% 1,0526 1,0571 +1,0% EUR/JPY 122,5245 +1,64% 120,5504 121,40 -0,3% EUR/CHF 1,0738 +0,42% 1,0694 1,0726 +0,3% EUR/GBP 0,8738 +0,91% 0,8659 1,1491 +2,5% USD/JPY 115,33 +0,71% 114,52 114,83 -1,3% GBP/USD 1,2158 +0,01% 1,2157 1,2147 -1,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,35 49,28 +0,1% 0,07 -11,0% Brent/ICE 52,33 52,19 +0,3% 0,14 -9,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.200,02 1.200,90 -0,1% -0,88 +4,2% Silber (Spot) 16,94 16,95 -0,1% -0,01 +6,4% Platin (Spot) 936,50 935,50 +0,1% +1,00 +3,6% Kupfer-Future 2,59 2,57 +0,7% +0,02 +3,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   March 10, 2017 10:03 ET (15:03 GMT)

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