06.09.2018 18:12:46
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MÄRKTE USA/Technologiewerte bleiben unter Druck
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Auch am Donnerstag drücken schwache Technologiewerte die Wall Street ins Minus. Wie schon am Vortag verweisen Marktteilnehmer auf gestiegene Sorgen einer schärferen Regulierung. Daneben bleiben der Handelsstreit zwischen China und den USA und die Neuverhandlung des Nafta-Freihandelsabkommens zwischen Kanada und den USA im Fokus. Hier sitzen die Delegationen seit Mittwoch wieder zusammen. Über den aktuellen Stand soll im Tagesverlauf eine Pressekonferenz informieren. Daher dominiert bei den Investoren weiterhin die Zurückhaltung.
Der Dow-Jones-Index verliert 3 Punkte auf 25.972, der S&P-500 gibt um 0,4 Prozent nach und für den Nasdaq-Composite geht es 0,9 Prozent nach unten. Der technologielastige Index liegt damit weiter unter der Marke von 8.000 Punkten.
Am Donnerstag läuft zudem die Frist ab, während der Verbände, Unternehmen und Marktteilnehmer sich zu den Regierungsplänen zu weiteren Strafzöllen öffentlich äußern können. Es geht um die Absicht, Strafzölle auf China-Importe im Umfang von weiteren 200 Milliarden US-Dollar zu verhängen. Der Konflikt könnte daher schon bald eine neue und bisher nicht gekannte Eskalationsstufe erreichen. Denn Berichten zufolge könnte US-Präsident Donald Trump bereits in der laufenden Woche Ernst machen und die Zölle im genanntem Umfang erheben.
"In den nächsten zwei Tagen wird der Schwerpunkt auf Präsident Trump liegen, der voraussichtlich eine weitere Zollrunde für chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar ankündigen wird. Das Fortfahren mit dieser Zollpolitik deutet darauf hin, dass ein ausgewachsener Handelskrieg gerade beginnt und mehr Schmerzen auf der ganzen Welt zu spüren sein werden. Der gestrige große Zuwachs des US-Handelsdefizits zeigt, dass Trumps 'America First'-Politik noch nicht einmal annähernd seine Ziele erreicht hat. Das lässt vermuten, dass weitere Zölle fast unvermeidlich sind", urteilt Chefmarktstratege Hussein Sayed von FXTM.
Arbeitsmarkt mit uneinheitlichen Signalen
Zugleich haben Anleger eine Flut an Daten zu verarbeiten, die aber kaum für Bewegung sorgen. Die US-Unternehmen haben im August weniger Stellen geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP berichtete. "Obwohl es eine kleine Abschwächung beim Jobwachstum gab, bleibt der Arbeitsmarkt unglaublich dynamisch", sagte Ahu Yildirmaz, Co-Leiter des ADP-Forschungsinstitutes.
Die wöchentlichen Daten am Arbeitsmarkt präsentieren sich dagegen besser als erwartet. In den USA sind sehr viel weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, der Wert erreichte den niedrigsten Stand seit Ende 1969.
Auch die übrigen Konjunkturdaten des Tages geben kein einheitliches Bild ab. Während sich das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche im August beschleunigt hat, hat der Auftragseingang der US-Industrie im Juli den stärksten Rückgang seit Januar verzeichnet. Dieser fiel etwas stärker aus, als von den Ökonomen erwartet.
Technologiewerte bleiben unter Abgabedruck
Unter den Einzelaktien fallen Facebook um 2,8 Prozent. Das soziale Netzwerk will über 1 Milliarde US-Dollar in ein Datenzentrum in Singapur investieren. Nach den deutlichen Verlusten wegen der Anhörung vor einem Senatsausschuss am Vortag gibt der Kurs damit weiter nach. Auch andere Technologie-Schwergewichte geben erneut nach: Alphabet verlieren 2,2 Prozent, Apple 1,7 Prozent und Twitter büßen 4,2 Prozent ein.
Besonders hoch ist der Abgabedruck unter Halbleiterwerten. Hier brechen Micron Technologies um 8,8 Prozent ein. Der Finanzchef des Unternehmens hat von einem Preisrückgang bei Speicherchips im dritten Quartal berichtet. Jedoch habe sich der durchschnittliche Verkaufspreis gegenüber dem Vorquartal leicht erhöht. Für die Papiere von Applied Materials geht es um 3,5 Prozent nach unten. Broadcom verlieren 2,0 Prozent. Das Unternehmen wird nach der Schlussglocke Quartalsergebnisse vorlegen.
Dell Technologies gewinnen 0,1 Prozent. Bei Vorlage der Zweitquartalszahlen hat der Rechnerkonzern die Jahresprognose für Umsatz und Gewinn angehoben. Überraschend gute Geschäftszahlen verhelfen der Aktie des Software-Anbieters Verint zu einem Kurssprung von 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat mit den Geschäftszahlen zum zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Auch der Ausblick liegt über den Prognosen der Analysten.
Der US-Lastwagenhersteller Navistar hat den Gewinn im dritten Geschäftsquartal deutlicher gesteigert als erwartet und sich etwas optimistischer für das Geschäftsjahr 2017/18 geäußert. Zudem gab CEO Troy Clarke einen zuversichtlichen Ausblick auf das kommende Jahr. Für die Aktie geht es nach anfänglichen Gewinnen nun um 3,0 Prozent nach unten.
Dollar bleibt weiter unter Druck
Am Devisenmarkt halten sich die Bewegungen in engen Grenzen. Der Wechselkurs Euro zu Dollar rührt sich kaum - trotz schwacher Daten aus Deutschland. Der Euro legt nach den schwächer als erwartet ausgefallenen ADP-Daten minimal gegenüber dem Vorabend zu und gibt die Miniaufschläge anschließend wieder ab. Aktuell geht er bei 1,1621 Dollar um.
Am Rentenmarkt drehen die Notierungen mit den ADP-Daten ins Plus, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 2,5 Basispunkte auf 2,88 Prozent. Zudem werde der Markt vom hohen Angebot am Primärmarkt für Unternehmensanleihen beeinflusst, was tendenziell belaste, heißt es.
Die Ölpreise stehen nach einer zwischenzeitlichen leichten Erholung erneut unter Druck. Zwar haben sich die wöchentlichen Öllagerbestände deutlicher als erwartet reduziert, gleichzeitig gingen im Vergleich zur Vorwoche allerdings auch die Öl-Exporte aus den USA zurück. Die Lagerbestände fielen um 4,302 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche, während Analysten nur einen Rückgang um 2,1 Millionen Barrel vorhergesagt hatten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 2,1 Prozent auf 67,27 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Für Brent geht es 1,7 Prozent auf 75,98 Dollar nach unten, den tiefsten Stand seit einer Woche.
Der Goldpreis klettert um 0,2 Prozent auf 1.199 Dollar, lag im Tageshoch auch schon bei 1.207 Dollar. Die Feinunze profitiert übergeordnet weiter von der bestehenden Dollar-Schwäche und dem sich zuspitzenden Handelskonflikt mit China. Die chinesische Regierung hat die USA erneut vor Gegenzöllen gewarnt, sollte Washington weitere Abgaben auf chinesische Importe in Höhe von 200 Milliarden Dollar erheben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.972,18 -0,01 -2,81 5,07
S&P-500 2.876,39 -0,42 -12,21 7,58
Nasdaq-Comp. 7.924,46 -0,88 -70,71 14,79
Nasdaq-100 7.447,62 -1,01 -75,64 16,43
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,63 -2,0 2,65 143,1
5 Jahre 2,74 -2,9 2,77 81,6
7 Jahre 2,82 -3,4 2,85 56,9
10 Jahre 2,88 -2,5 2,90 43,3
30 Jahre 3,06 -1,8 3,07 -1,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Mi, 17:28 % YTD
EUR/USD 1,1621 -0,11% 1,1627 1,1612 -3,3%
EUR/JPY 128,86 -0,65% 129,50 129,52 -4,7%
EUR/CHF 1,1253 -0,43% 1,1282 1,1282 -3,9%
EUR/GBP 0,8986 -0,26% 0,9007 0,9005 +1,1%
USD/JPY 110,88 -0,55% 111,38 111,54 -1,6%
GBP/USD 1,2932 +0,16% 1,2909 1,2897 -4,3%
Bitcoin
BTC/USD 6.454,35 -7,3% 6.437,57 7.026,29 -52,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,27 68,72 -2,1% -1,45 +14,6%
Brent/ICE 75,98 77,42 -1,7% -1,29 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.199,17 1.196,70 +0,2% +2,47 -8,0%
Silber (Spot) 14,18 14,19 -0,1% -0,02 -16,3%
Platin (Spot) 788,60 785,00 +0,5% +3,60 -15,2%
Kupfer-Future 2,63 2,60 +1,1% +0,03 -21,5%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 06, 2018 12:13 ET (16:13 GMT)
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