27.11.2018 14:41:44
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MÄRKTE USA/Präsidiale Stimmungsdämpfer - nicht nur für Apple und GM
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte werden am Dienstag zum Start etwas leichter erwartet. Im Blickpunkt steht weiter der Handelskonflikt zwischen den USA und China, zumal US-Präsident Trump kurz vor dem Gipfeltreffen mit Chinas Machthaber Xi Jinping beim G20-Treffen in Argentinien gedroht hat, die Zölle auf chinesische Waren ab 2019 auf 25 Prozent zu erhöhen - möglicherweise aus reinem Verhandlungskalkül. Zudem bezeichnete er es als "sehr unwahrscheinlich", dass er Pekings Bitte um einen Aufschub entgegenkommen werde.
Außerdem droht Trump nun auch, auf in China produzierte Apple-Produkte wie das iPhone und Laptops, Importzölle erheben zu wollen. Bisher waren diese von den Sonderabgaben ausgenommen.
Laut Wedbush-Analyst Daniel Ives kommen die Trump-Kommentare zu einer bereits "hochdramatischen" Phase der Apple-Aktie. Der Experte spricht von einem Katalog an schlechten Nachrichten, ausgelöst vom Verzicht Apples, zukünftig weiter detaillierte Absatzzahlen zu nennen. Letzteres sei vom Markt als Indiz für eine zu erwartende schwächere iPhone-Nachfrage verstanden worden.
In diesem Umfeld und angesichts von Preisen für iPhones, die sich bereits auf hohen Niveaus bewegten, seien höhere Strafzölle das letzte, was Apple-Chef Tim Cook wolle. Die Aktie von Apple, die am Vortag bereits der Erholung im Technologiesektor hinterher hinkte, gibt vorbörslich um rund 2 Prozent nach.
Zusätzlich dämpfend auf die Gesamtsstimmung dürfte wirken, dass sich Trump auch zum Thema Brexit geäußert hat. Demnach könnte das Brexit-Abkommen zwischen der EU und Großbritannien ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA gefährden.
GM geben Teil der Vortagesgewinne ab
Bei den Einzelwerten stehen neben Apple besonders General Motors (GM) im Blickpunkt. Nachdem die Aktie am Vortag noch stark von Stellenabbau- und Fabrikschließungplänen profitierte, kommt sie um 1,1 Prozent zurück. Auch hier spielt der US-Präsident eine Rolle, denn er hat sich verärgert über die Pläne von GM geäußert und dem Unternehmen deswegen sogar gedroht.
United Technologies ziehen dagegen um 0,7 Prozent an. Das Industriekonglomerat hat angekündigt, sich in drei Konzerne aufspalten zu wollen. Die Bereiche Flugzeugtechnik, Aufzüge und Rolltreppen (Otis) sowie die Klimaanlagensparte (Carrier Building Systems) sollen unabhängige Unternehmen werden. Die Trennung soll voraussichtlich 2020 abgeschlossen werden.
Loxo Oncology gewinnen gut 2 Prozent, nachdem Bayer von der US-Arzneimittelbehörde die Erstzulassung für das Mittel Larotrectinib zur Krebsbehandlung bekommen hat. Bayer und Loxo Oncology haben Larotrectinib gemeinsam entwickelt.
US-Notenbanker auf Achse
Konjunkturseitig könnten Daten zum US-Verbrauchervertrauen für Impulse sorgen. Daneben kommt aus dem Immobiliensektor der Case-Shiller-Hauspreisindexes für September.
Im Blick haben die Märkte auch einen Auftritt von US-Vizenotenbankchef Richard Clarida. Er hatte sich jüngst relativ taubenhaft geäußert worauf der Dollar unter Druck geraten war. Daneben nehmen die Notenbanker Raphael Bostic, Esther George und Charles Evans an einer Podiumsdiskussion mit Frage- und Antwort-Runde teil.
Am Devisenmarkt steht das Pfund unter Druck. Belastend wirkt die weiter herrschende Unsicherheit vor der Abstimmung im britischen Parlament über den gefundenen Brexit-Deal mit der EU, zumal sich die kritischen Stimmen dazu mehren - nicht nur von US-Präsident Trump, sondern vor allem aus den eigenen Reihen. Oppositionsführer Jeremy Corbyn hatte am Montag das britische Parlament zur Ablehnung des Brexit-Vertrags aufgerufen. "Das ist ein Akt der nationalen Selbstverletzung", sagte er im Unterhaus. Die Abgeordneten hätten "kaum eine andere Wahl, als dieses Abkommen zurückzuweisen".
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,82 -1,8 2,84 161,6
5 Jahre 2,88 -0,7 2,89 95,4
10 Jahre 3,05 -0,3 3,06 60,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.35 Mo, 17:54 % YTD
EUR/USD 1,1334 +0,03% 1,1337 1,1339 -5,7%
EUR/JPY 128,70 +0,01% 128,83 128,81 -4,9%
EUR/CHF 1,1311 -0,01% 1,1323 1,1321 -3,4%
EUR/GBP 0,8877 +0,40% 0,8872 0,8848 -0,2%
USD/JPY 113,55 -0,01% 113,65 113,57 +0,8%
GBP/USD 1,2770 -0,33% 1,2777 1,2815 -5,5%
Bitcoin
BTC/USD 3.754,09 +0,5% 3.809,64 3.746,05 -72,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 51,36 51,63 -0,5% -0,27 -11,1%
Brent/ICE 60,24 60,48 -0,4% -0,24 -4,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.224,66 1.222,27 +0,2% +2,39 -6,0%
Silber (Spot) 14,30 14,22 +0,6% +0,08 -15,6%
Platin (Spot) 845,05 844,00 +0,1% +1,05 -9,1%
Kupfer-Future 2,72 2,76 -1,4% -0,04 -18,9%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 27, 2018 08:42 ET (13:42 GMT)
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