MÄRKTE USA/Möglicher Richtungskampf an Wall Street

   NEW YORK (Dow Jones)--Teilnehmer an der Wall Street stellen sich am Mittwoch auf ein mögliches wildes Auf und Ab der Kurse ein. Etliche Faktoren könnten den Aktienmarkt bewegen. Neue chinesische Konjunkturdaten sind zwar gut ausgefallen, haben aber keine positive Wirkung auf die Börsen in China entfaltet. Vorbörslich wurden überdies bereits Aussagen einer Rede von Fed-Präsidentin Janet Yellen bekannt, die sie im Lauf des Vormittaghandels vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses halten will. Yellen betonte, dass wohl im laufenden Jahr mit der ersten Zinserhöhung zu rechnen sei. Einstweilen bewegen sich die Aktienindexfutures nur wenig.

   Mit einem Auge werden die Anleger auch nach Athen schielen, wo das Parlament am Mittwoch über die Auflagen der Gläubiger entscheiden muss. Das dürfte sich aber bis nach Börsenschluss in den USA hinziehen. Vor dem Handelsstart kamen bereits Daten zur Teuerung sowie zur Verarbeitenden Industrie in den USA, die jeweils besser ausfielen als erwartet. Kurz nach Handelsstart folgen noch Daten zur Industrieproduktion.

   Bei den Quartalszahlen steht die Bank of America im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Bank hat Erfreuliches zu bieten: der Gewinn je Aktie stieg überraschend stark auf 45 Cent, während Experten nur mit 36 Cent gerechnet hatten. Auch bei den Einnahmen wurden die Prognosen übertroffen. Mit der Aktie geht es vorbörslich 2,2 Prozent nach oben. Auch Blackrock könnten von Quartalszahlen profitieren. Der Vermögensverwalter hat beim Gewinnwachstum positiv überrascht.

   Eine Übernahme im Biotechnologiesektor treibt im vorbörslichen Geschäft die Kurse. Während Celgene 5 Prozent zulegen, klettern Receptos sogar um 10 Prozent. Celgene will den Wettbewerber für 7,2 Milliarden Dollar übernehmen. Zugleich erhöhte Celgene ihren Gewinnausblick auf das laufende Jahr.

   Die Ölpreise geben nach der kurzen Atempause schon wieder nach. "Unmittelbar nach der Einigung im iranischen Atomstreit wurden Short-Positionen gedeckt", sagt ein Händler. Auch die starken chinesischen Konjunkturdaten vom Morgen hätten die Preise noch etwas gestützt. "Jetzt wird aber wieder nach dem Motto 'sell the highs' verfahren", sagt ein Händler. Einige Marktteilnehmer sehen WTI schon auf dem Weg zur Marke von 45 Dollar je Barrel. Denn das Angebot werde sich mit dem Ende der Iran-Sanktionen deutlich erhöhen. "Der Deal ist unzweifelhaft bearish für den Ölmarkt", so die Analysten der Citibank. Wie bearish, werde sich erst mit der Zeit herausstellen. Der Preis der US-Sorte WTI fällt um 1 Prozent auf 52,49 Dollar.

   Mit der Aussage Yellens zu einer Zinsanhebung im laufenden Jahr und den starken Preisdaten legte der Dollar etwas zu, so dass der Euro wieder unter 1,10 Dollar sank. Aktuell steht er bei 1,0988 Dollar. Wenig Dynamik gibt es im Euro-Dollar-Paar. Gold tendiert mit 1,151 Dollar je Feinunze etwas leichter, während Anleihen leicht anziehen. Die Rendite der Zehnjährigen fällt um einen Basispunkt auf 2,39 Prozent.

   DJG/DJN/raz/kla

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   July 15, 2015 09:04 ET (13:04 GMT)

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