02.05.2016 15:47:47
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MÄRKTE USA/Konjunktur und geplatzte Megafusion im Fokus
NEW YORK (Dow Jones)-- Das Augenmerk der Börsianer an den US-Aktienmärkten gilt am Montag der Konjunkturseite und hier vor allem dem ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April. Auf Unternehmensseite steht die abgeblasene Megafusion der US-Ölfeldausrüster Halliburton und Baker Hughes im Fokus.
Gerade nach dem in der Vorwoche enttäuschend ausgefallenen BIP-Wachstum im ersten Quartal erhoffen sich die Akteure vom ISM-Index der Einkaufsmanager Hinweise über den Zustand der US-Wirtschaft und damit potenziell auch darüber, wie schnell in den USA die Zinsen weiter steigen werden. Der ISM-Index wird mit einem Wert von 51,2 erwartet, nach 51,8 im März. Gemeldet wird er um 16.00 Uhr MESZ.
Genährt wird das ISM-Interesse auch von Konjunkturdaten aus China. Dort ist der entsprechende Einkaufsmanagerindex im Monatsvergleich leicht gesunken und hat zudem die Erwartung verfehlt. Der Einkaufsmanagerindex aus der Eurozone ist dagegen etwas besser ausgefallen als gedacht, allerdings handelt es sich dabei schon um die Zweitlesung.
Gold auf Jahreshoch In dieser Gemengelage deutet der Future auf den S&P-500-Index eine 0,3 Prozent höhere Eröffnung an nach den Verlusten am Freitag. Leichter Rückenwind kommt aus Europa, wo die meisten Indizes etwas zulegen. Unterstützung für US-Aktien kommt auch vom Dollar. Er gibt weiter nach, was die Exportchancen der US-Unternehmen verbessert. Der Euro liegt bei 1,1480 Dollar, verglichen mit Freitagsständen vom im Tief knapp über 1,1350 Dollar. Auch zum Yen gibt die US-Devise weiter nach.
Der schwache Dollar stützt zugleich viele Preise von Rohstoffen, die in Dollar gehandelt werden. Augenscheinlich wird das beim Gold, das mit 1.300 Dollar den höchsten Stand seit 15 Monaten erreicht hat. Möglicherweise profitiert das Edelmetall aber auch davon, dass sich viele Akteure mit Beginn des als schwierig bekannten Börsenmonats Mai aus Aktien zurückziehen und vermeintlich sichere Häfen ansteuern, zu denen das Gold zählt.
Verhaltene Kursreaktionen bei Halliburton und Baker Hughes Auf Unternehmensseite sorgt der Ölsektor für Gesprächsstoff, weil sich Halliburton und Baker Hughes nun doch nicht zusammenschließen werden. Die 35 Milliarden US-Dollar schwere Transaktion war auf Widerstand der Behörden gestoßen, die eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs befürchten. Nachdem Halliburton die Vorlage der Erstquartalszahlen verschoben hatte, hatten Analysten bereits darüber spekuliert, dass der Deal platzen könne. Das ist vor allem schmerzhaft für Halliburton, denn der Konzern muss nun eine Strafe für das Scheitern der Fusion (breakup fee) von 3,5 Milliarden Dollar an Baker Hughes zahlen.
Baker Hughes hat bereits angekündigt, 1,5 Milliarden Dollar in den Rückkauf von eigenen Aktien stecken zu wollen und eine weitere Milliarde in die Schuldenreduzierung. Die Enttäuschung über die gescheiterte Fusion hält sich gemessen an den Aktienkursen in Grenzen. Vorbörslich liegen Baker Hughes knapp im Plus bei 48,62 Dollar, Halliburton gewinnen auf nasdaq.com sogar 1,3 Prozent auf 41,83 Dollar. Das Papier des Konkurrenten Schlumberger wird noch nicht gehandelt.
Unterdessen haben zwei weitere Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche als Folge des monatelangen Ölpreisverfalls unabhängig voneinander Gläubigerschutz beantragt, Ultra Petroleum und Midstates Petroleum. Erstere Aktie bricht um fast 60 Prozent ein, zweitere um 16 Prozent. Bei beiden Aktien handelt es sich nur noch um Pennywerte. Im Gegensatz zu Ultra ist es Midstate Petroleum gelungen, eine Vereinbarung mit seinen Gläubigern über die Umwandlung von Schulden in Aktien zu erreichen.
Die Aktien von Apollo Education legen dagegen um gut 13 Prozent zu auf 8,83 Dollar, nachdem das Beteiligungsunternehmen Apollo sein Gebot für den profitorientierten Bildungskonzern um 50 Cent erhöht hat auf 10,50 Dollar.
Opec-Daten drücken die Ölpreise Die Ölpreise leiden etwas darunter, dass dem neuesten Opec-Bericht zufolge innerhalb der Organisation im April täglich im Durchschnitt 170.000 Barrel mehr Öl gefördert wurden als noch im März. Noch höher wäre die Produktion nach Einschätzung der Experten der Commerzbank ausgefallen, hätte es in dieser Zeit nicht noch Störungen der Förderung in Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Venezuela und Nigeria gegeben. Dann hätte das Gesamtfördervolumen den bisherigen Rekordwert aus dem Januar übertroffen, so die Commerzbank. Nordseeöl wird mit 47,18 Dollar je Barrel gehandelt, das ist etwa ein halbes Prozent weniger als zum US-Settlement am Freitag und liegt nur etwa 1 Dollar unter dem bisherigen Jahreshoch.
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May 02, 2016 09:16 ET (13:16 GMT)
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