10.02.2022 18:03:41

MÄRKTE USA/Inflation drückt - 10-jährige Bonds rentieren über 2%

NEW YORK (Dow Jones)--Ein stärker als erwarteter Anstieg der US-Verbraucherpreise im Januar sorgt am Donnerstag an der Wall Street für Abgaben. Damit zeichnet sich weiter keine Entspannung bei der galoppierenden Inflation ab. Ein großer Zinsschritt der US-Notenbank um 50 Basispunkte auf der Sitzung im März ist damit wahrscheinlicher geworden. Die am Markt veranschlagte Wahrscheinlichkeit dafür ist auf 50 von zuvor 24 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent, während Ökonomen einen Anstieg um 7,2 Prozent erwartet hatten. Auch gegenüber dem Vormonat fiel die Zunahme kräftiger aus als prognostiziert.

Allerdings sind die Verluste gegen Mittag US-Ostküstenzeit geringer als zum Start. Der Dow-Jones-Index verliert nur noch 0,5 Prozent auf 35.607 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,6 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite fällt um 0,7 Prozent. Die Werte aus dem Technologie-Sektor reagieren besonders zinssensibel. Zugleich legen die Renditen am US-Anleihemarkt massiv zu. Die Rendite zehnjähriger US-Titel steigt nach den Daten erstmals seit Juli 2019 wieder auf die Marke von 2,00 Prozent und klettert aktuell sogar um knapp 8 Basispunkte auf 2,02 Prozent.

Der Dollar erhält mit den Daten deutlich Auftrieb. Für den Dollar-Index geht es um 0,5 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit einer Woche. Vor den Daten hatte er unverändert notiert. Dagegen rutscht der Euro unter die Marke von 1,14 Dollar auf 1,1391 und damit den niedrigsten Stand seit einer Woche. "Die Inflationswerte in den USA waren brandheiß, und jetzt sind die Chancen für die Fed größer, eine aggressivere Politik zu verfolgen", sagt AvaTrade-Analyst Naeem Aslam.

Der Rückgang bei den wöchentlichen US-Erstanträgen sorgt dagegen für keinen Impuls.

Flut an Quartalszahlen hält an

Daneben läuft die Berichtssaison weiterhin auf Hochtouren. Pepsico hat im vierten Quartal Gewinn und Umsatz gesteigert und dabei die Marktprognosen übertroffen. Der Konzern kündigte eine höhere Dividende für das Gesamtjahr an und ein neues Aktienrückkaufprogramm für bis zu 10 Milliarden Dollar bis 2026. Die Aktie fällt dennoch um 1,9 Prozent.

Coca-Cola (+1,8%) hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 45 US-Cent, der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten Gewinn von 41 Cent und Einnahmen von 8,9 Milliarden Dollar gerechnet.

Der Kurznachrichtendienst Twitter (+0,1%) hat im vierten Quartal weniger verdient als erwartet und will erstmals seit einer Ankündigung vor zwei Jahren wieder eigene Aktien zurückkaufen. Das Social-Media-Unternehmen gab bekannt, dass seine tägliche Nutzerzahl im Vergleich zum Vorquartal um 2,8 Prozent auf 217 Millionen gestiegen ist. Von Factset befragte Analysten hatten einen Anstieg auf 218 Millionen erwartet.

Die Uber-Aktie gewinnt 3,7 Prozent. Der Beförderungsdienstleister hatte für sein viertes Quartal nach Handelsende einen unerwartet starken Umsatzsprung von 83 Prozent gemeldet. Uber beendete zudem das Quartal mit 118 Millionen aktiven Kunden - ein Rekordwert. Walt Disney überraschte im ersten Geschäftsquartal mit einem stärker als erwarteten Wachstum bei seinem Streamingdienst Disney+ positiv. Im Vorquartal hatte Disney+ noch enttäuscht. Die Aktie legt um 4,4 Prozent zu.

Beim Spielzeughersteller Mattel führen besser als erwartet ausgefallene Umsätze und Gewinne zu einem Kursplus von 8,5 Prozent. Der Unternehmenschef bezeichnete zudem den Turnaround als geschafft.

Ölpreise fester - Goldpreis leichter

Fester tendieren die Ölpreise. Noch immer sorgen die überraschend stark gefallenen wöchentlichen US-Öllagerdaten für Unterstützung. Andererseits stehen weiter die Atomverhandlungen mit dem Iran im Blick. Bei einer Einigung dürfte wieder mehr iranisches Öl an den Markt kommen, was die Preise belasten würde.

Der Goldpreis legt zu trotz steigendem Dollar und der Aussicht auf aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Die hohe Inflation stütze das Edelmetall, heißt es. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,3 Prozent auf 1.838 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.606,58 -0,5% -161,48 -2,0%

S&P-500 4.557,84 -0,6% -29,34 -4,4%

Nasdaq-Comp. 14.381,86 -0,7% -108,51 -8,1%

Nasdaq-100 14.886,68 -1,1% -170,28 -8,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,49 +13,5 1,35 75,9

5 Jahre 1,91 +9,5 1,82 65,4

7 Jahre 2,01 +9,2 1,92 57,1

10 Jahre 2,02 +7,9 1,95 51,4

30 Jahre 2,32 +7,1 2,25 41,8

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Uhr Mi, 17:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1483 +0,5% 1,1423 1,1429 +1,0%

EUR/JPY 133,05 +0,8% 132,08 131,94 +1,7%

EUR/CHF 1,0598 +0,4% 1,0553 1,0557 +2,2%

EUR/GBP 0,8425 -0,2% 0,8437 0,8436 +0,3%

USD/JPY 115,87 +0,3% 115,62 115,44 +0,7%

GBP/USD 1,3630 +0,7% 1,3538 1,3549 +0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3536 -0,2% 6,3585 6,3667 -0,0%

Bitcoin

BTC/USD 45.228,54 +1,4% 44.038,07 43.746,51 -2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,36 89,66 +1,9% 1,70 +22,0%

Brent/ICE 92,85 91,55 +1,4% 1,30 +19,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.838,20 1.833,40 +0,3% +4,80 +0,5%

Silber (Spot) 23,62 23,35 +1,1% +0,27 +1,3%

Platin (Spot) 1.055,73 1.038,15 +1,7% +17,58 +8,8%

Kupfer-Future 4,69 4,60 +1,9% +0,09 +5,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

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February 10, 2022 12:03 ET (17:03 GMT)

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Mattel Inc. 17,82 -3,18% Mattel Inc.
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Walt Disney 108,16 -1,40% Walt Disney