26.10.2018 18:16:43
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MÄRKTE USA/Heftige Verluste - Ausverkauf bei Amazon
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street verbucht am Freitag nach einem Erholungstag schon wieder deutliche Verluste. Bereits am Vortag waren sich die Börsianer weitgehend einig, dass sich am fundamental negativen Börsenumfeld nichts geändert habe. Daher zeigen sich Marktteilnehmer von den neuerlichen Abschlägen wenig überrascht. Der nicht gelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China wird weiterhin als Hauptbelastungsfaktor genannt.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) beschleunigt sich der Ausverkauf. Der Dow-Jones-Index verliert 1,2 Prozent auf 24.681 Punkte, hatte zeitweise aber 2 Prozent abgegeben. S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 1,6 bzw. 2,0 Prozent ein. Aktuelle Konjunkturdaten lassen vermuten, dass das positive Bild der US-Wirtschaft erste Risse zeigt. Das BIP-Wachstum verringerte sich im dritten Quartal, wenn auch nicht so stark wie befürchtet. Der Inflationsdruck scheint aber gleichzeitig etwas nachzulassen, wie der gesunkene und die Erwartungen unterbietende PCE-Deflator zeigt. "Das ist ja fast Goldilocks-Szenario", sagt ein Stratege.
Ein Warnzeichen könnte aber sein, dass sich die Stimmung der Verbraucher in den USA im Oktober eingetrübt hat. Der an der Universität Michigan berechnete entsprechende Index fiel im laufenden Monat in der zweiten Umfrage überraschend deutlich. Das könnte bedeuten, dass der private Konsum, der etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, nachlässt. Einzelhandelswerte sind daher mit Abgaben von durchschnittlich 4,6 Prozent der mit Abstand schwächste Sektor. Hier dürfte auch der Einbruch der Amazon-Aktie in Reaktion auf die Zahlen des Konzerns belasten. Zudem war der Sektor in den vergangenen Tagen gut gelaufen.
China-Konflikt und Geschäftsberichte belasten
Zur eingetrübten Stimmung trägt aber laut Händlern weiter bei, dass die USA im Handelsstreit mit China die Wiederaufnahme von Gesprächen so lange ablehnen, bis Peking konkrete Vorschläge macht, um die von den USA vorgebrachten Vorwürfe in Sachen unlauterer Technologietransfer und Ähnlichem aus der Welt zu schaffen. Damit erhalten Hoffnungen einen Dämpfer, dass sich beide Seiten Ende November annähern könnten, wenn US-Präsident Donald Trump und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang am Rande des G20-Treffens in Buenos Aires zusammentreffen dürften. Stattdessen drohten nun weitere Strafzölle der USA, wie von Trump bereits angedeutet, hieß es.
Einen weiteren aktuellen Auslöser für die sich zum Wochenschluss abzeichnenden Verluste neben den China-Schlagzeilen liefern die Geschäftsausweise einiger Technologielieblinge. Manche Börsianer vertreten die Auffassung, dass die Enttäuschung über die Quartalszahlen als willkommener Anlass für Verkäufe herhalten müsse. "Zuerst gab es eine enttäuschende Reaktion auf die Ergebnisse von Amazon und Google gestern Abend", sagt Portfolio-Verwalter Mohammed Kazmi von Union Bancaire Privee mit Blick auf den nachbörslichen US-Aktienhandel des Vorabends. "Beide haben die Umsatzprognosen verfehlt. Angesichts der Nervosität des Marktes wird nach Gründen für Verkäufe gesucht", so Kazmi.
Der Amazon-Kurs knickt um fast 8 Prozent ein. Amazon hat trotz der traditionell hohen Investitionen im dritten Quartal ihren Gewinn mehr als verzehnfacht, enttäuscht aber bei Umsatz und Ausblick.
Die Google-Mutter Alphabet hat dank weiterhin hoher Werbeumsätze im dritten Quartal erneut gute Geschäfte gemacht und den Nettogewinn um 37 Prozent gesteigert. Analysten hatten weniger erwartet. Der Kurs fällt dennoch um knapp 3 Prozent, laut Marktexperten weil der Umsatz zwar um 21 Prozent zulegte, damit aber etwas weniger als vor Jahresfrist mit 24 Prozent.
Der Intel-Kurs steigt gegen die negative Tendenz in der Branche um 3,5 Prozent, der Chiphersteller hat die Erwartungen weit übertroffen und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben.
Auf dem Technologiesektor lastet derweil eine kritische Studie der Investmentbank Susquehanna. Die Analysten haben Äußerungen von Entscheidungsträgern zu geplanten Investitionen ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Unternehmen weniger ausgeben werden. Susquehanna stufte daher daher die Aktie des Datenspeicherspezialisten NetApp und die Titel der Chip-Unternehmen Micron Technology, Applied Materials, ASML Holding und Lam Research auf "Neutral" von "Positive" ab. Die Aktie des Laufwerkherstellers Seagate wurde auf "Negative" von "Neutral" zurückgenommen. Seagate brechen um fast 11 Prozent ein. Die Aktie der anderen Unternehmen verlieren zwischen 1,8 und 7,5 Prozent.
Der Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive hat trotz steigender Preise im vergangenen Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen geht von einer Fortsetzung der Entwicklung aus. Die Aktie fällt um 5,7 Prozent.
Die Titel des Reifenherstellers Goodyear sinken um 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat mit seinem Drittquartalsbericht die Erwartungen verfehlt und zudem die Gewinnprognose zurückgenommen.
Mattel ermäßigen sich um 1,1 Prozent. Der Spielzeughersteller schrieb wieder schwarze Zahlen, verfehlte aber die Prognosen. Der Betreiber des Instant-Messaging-Dienstes Snapchat hat im dritten Quartal zwar 43 Prozent mehr umgesetzt, aber zugleich Nutzer verloren. Die Snap-Aktie rutscht um fast 15 Prozent nach unten. Snap schreibt zudem weiterhin Verluste.
Am Devisenmarkt erholt sich der Euro von einem zwischenzeitlichen Rücksetzer, der ihn im Tagestief auf 1,1335 fallen ließ, verharrt aber unter 1,14 Dollar.
Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen mit der Schwäche des Aktienmarktes an. Das steigende Wirtschaftswachstum in den USA beeinflusst den Markt nur kurz. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 3,7 Basispunkte auf 3,08 Prozent.
Der Goldpreis dreht nach den BIP-Daten ins Plus, die Feinunze des Edelmetalls verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1.240 Dollar. Neben der Aktienschwäche und der Suche nach vermeintlicher Sicherheit hilft auch der etwas nachlassende Inflationsdruck in den USA, der die Zinserhöhungsspekulationen etwas dämpft.
Die Ölpreise erholen sich, nachdem der Dollar von seinem Tageshoch zurückgekommen ist: US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 67,42 Euro, die globaler gehandelte Benchmarksorte Brent legt um 0,5 Prozent auf 77,29 Dollar zu.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.680,69 -1,22 -303,86 -0,16
S&P-500 2.661,95 -1,61 -43,62 -0,44
Nasdaq-Comp. 7.170,49 -2,02 -147,85 3,87
Nasdaq-100 6.862,03 -2,20 -154,36 7,28
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,81 -4,0 2,85 160,4
5 Jahre 2,92 -4,2 2,96 99,1
7 Jahre 3,00 -4,1 3,04 75,5
10 Jahre 3,08 -3,8 3,12 63,5
30 Jahre 3,32 -2,8 3,35 25,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:31 Uhr Do, 17:28 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1389 +0,13% 1,1366 1,1370 -5,2%
EUR/JPY 127,17 -0,51% 127,59 128,06 -6,0%
EUR/CHF 1,1368 +0,01% 1,1367 1,1386 -2,9%
EUR/GBP 0,8881 +0,10% 0,8870 0,8871 -0,1%
USD/JPY 111,65 -0,65% 112,16 112,63 -0,9%
GBP/USD 1,2825 +0,04% 1,2819 1,2817 -5,1%
Bitcoin
BTC/USD 6.470,05 -0,1% 6.464,72 6.473,30 -52,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,42 67,33 +0,1% 0,09 +16,1%
Brent/ICE 77,29 76,89 +0,5% 0,40 +21,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.240,39 1.232,16 +0,7% +8,24 -4,8%
Silber (Spot) 14,74 14,65 +0,6% +0,09 -13,0%
Platin (Spot) 834,75 827,00 +0,9% +7,75 -10,2%
Kupfer-Future 2,74 2,75 -0,7% -0,02 -18,3%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/jhe
(END) Dow Jones Newswires
October 26, 2018 12:16 ET (16:16 GMT)

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Applied Materials Inc. | 146,02 | 0,91% |
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ASML Holding NV NY Registered Shs | 664,00 | 0,00% |
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ASML NV | 676,20 | 1,98% |
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Colgate-Palmolive Co. | 85,82 | -2,90% |
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Goodyear Tire & Rubber Co. | 7,97 | -5,28% |
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Intel Corp. | 20,12 | -7,20% |
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Mattel Inc. | 19,25 | -3,82% |
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Micron Technology Inc. | 87,44 | 1,43% |
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NetApp Inc. | 88,15 | -3,21% |
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Snap Inc. (Snapchat) | 9,03 | -3,14% |
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