16.04.2015 15:43:46

MÄRKTE USA/Citigroup und Goldman Sachs beflügeln Wall Street nicht

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die guten Quartalszahlen von Goldman Sachs und Citigroup dürften nach Einschätzung aus dem Handel am Donnerstag kaum positive Impulse an der Wall Street setzen. Zum einen sei der Markt im Korrekturmodus, zum anderen habe J.P. Morgan bereits gute Geschäftszahlen vorgelegt und damit die Sektorrichtung vorgegeben, heißt es im Handel. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine etwas leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt hin. "Vorbörslich sieht es nach der Rally von gestern nach einer Korrektur aus", sagt Investmentstratege Mark Luschini von Janney Montgomery Scott. Einige Kaufargumente am Vortag wie die gestiegenen Ölpreise kehrten sich nun ins Gegenteil um - die Ölpreise fallen.

   Laut Händlern suchen Anleger an der Wall Street noch nach Orientierung. Wichtige Impulsgeber stehen mit noch ausstehenden Konjunkturdaten bzw. Äußerungen von gleich vier Vertretern der US-Notenbank noch aus. Zuletzt hatten Investoren immer wieder die Zinskarte gespielt, d.h. schwache Daten befeuerten die Spekulation, die Fed könne sich mit ihrer Zinswende mehr Zeit lassen. In der Konsequenz beflügelten daher schwache Konjunktursignale die US-Börsen. Je nach Interpretation der Daten vom Tage bzw. der Verlautbarungen aus dem Kreise der Fed dürfte auch am Donnerstag die Zinsfrage entscheidenden Einfluss auf die Trendfindung haben.

   Allerdings passen die aktuellen Immobilien- bzw Arbeitsmarktdaten nicht so ganz ins Bild, denn die Daten überzeugen nicht. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und auch die Baubeginne im März fielen zum Teil deutlich schlechter als erwartet aus. Immerhin erholen sich die Aktienfutures mit den schwachen Daten etwas.

   Die Abstufung der griechischen Bonität und die offenbar festgefahrenen Verhandlungen zwischen Athen und den internationalen Geldgebern bleiben darüber hinaus ein kritisch beäugtes Thema. Denn die Wahrscheinlichkeit eines griechischen Staatsbankrotts scheint zu steigen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einem Zeitungsbericht zufolge den Wunsch Griechenlands nach einer Stundung von Zahlungen abgeblockt. Vertreter der griechischen Regierung seien an den IWF herangetreten, um die Möglichkeit eines Zahlungsaufschubs auszuloten, berichtet die Financial Times in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf Informanten. Darüber hinaus könnten auch Schlagzeilen vom G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure mit dem IWF in Washington für Kursreaktionen sorgen, heißt es im Handel.

   Am Rentenmarkt steigen die Notierungen mit den schwachen Daten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt einen Basispunkt auf 1,89 Prozent ab. Der Dollar wertet dagegen etwas ab, der Euro steigt auf 1,0731 Dollar nach einem Tagestief von 1,0625. Immer mehr Analysten halten die Eurozone ohne Griechenland für stärker, daher profitiere die Gemeinschaftswährung von den jüngsten Griechenland-Schlagzeilen, heißt es. Sollte sich die Serie schwacher US-Daten fortsetzen, könnte dies zu einer zeitlichen Verlagerung der ersten Zinserhöhung nach hinten führen, so eine weitere Erklärung zur Dollarschwäche. Letztere beflügelt den Goldpreis, die Feinunze verteuert sich auf 1.206 Dollar nach 1.202 am Vorabend.

   Nach der Vortagesrally machen Anleger am Ölmarkt Kasse. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,8 Prozent auf 55,35 Dollar - begünstigt von den schwachen Konjunkturaussichten in den USA. Ungeachtet dessen erwartet das Erdölkartell Opec einen steigenden Bedarf 2015. Marktbeobachter werten den Opec-Bericht letztlich als Rechtfertigungsversuch, die Förderung nicht zu senken.

   Unter den Einzelaktien steigen Goldman Sachs vorbörslich um 0,4 und Citigroup um 1,8 Prozent. Goldman Sachs hat die Markterwartungen dank eines starken Investmentbankings deutlich übertroffen. Auch die Citigroup glänzte zum Jahresauftakt trotz sinkender Einnahmen mit einem Gewinn über den Markterwartungen. Auch der Krankenversicherer UnitedHealth ist gut durch das erste Quartal gekommen und traut sich deshalb im laufenden Jahr einen höheren Gewinn zu. Die Aktie gewinnt 3,0 Prozent. Philip Morris ziehen um 5,9 Prozent an, der Tabakkonzern hat im Auftaktquartal 2015 die Folgen ungünstiger Wechselkursbedingungen zu spüren bekommen, ist für das Gesamtjahr dennoch zuversichtlicher als bisher.

   Netflix schießen um 11,6 Prozent in die Höhe. Der Streamingdienstleiter überraschte mit deutlichen Zuwächsen bei den Abonnentenzahlen. SanDisk fallen dagegen um 7,2 Prozent, nachdem der Speichermedienanbieter einen Gewinneinbruch im ersten Quartal gemeldet hat.

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   April 16, 2015 09:13 ET (13:13 GMT)

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