11.07.2014 15:37:32

MÄRKTE USA/Börsen ohne Störfeuer von Wells Fargo stabil erwartet

   Die US-Börsen werden am Freitag zum Handelsstart mit kleinen Gewinnen erwartet. Angesichts der leichten Entspannung in Europa vom Portugal-Schreck rund um das Santo-Espirito-Konglomerat dürfte sich auch an der Wall Street Erleichterung breit machen. Dazu hat Wells Fargo die ersten Zahlen einer Großbank geliefert, die weder enttäuschen noch überraschend positiv ausfallen, was gleichfalls stützend wirken dürfte. Im Tabaksektor steht eine Großfusion von Reynolds und Lorilland an, was die Kurse beider Aktien vorbörslich antreibt.

   In New York war bereits am Vortag die Reaktion auf die Krise in Portugal deutlich gemäßigter ausgefallen. Zwar könne bei der in Negativschlagzeilen geratenen Banco Espirito Santo nicht von einer Wunderheilung die Rede sein, die Marktteilnehmer wüssten aber die Notenbanken mit ihrer lockeren Geldpolitik auf ihrer Seite, betonen Marktbeobachter. Das sei der Grund, warum auch andere Störfeuer für die Börsen derzeit relativ gut weggesteckt würden.

   Die großen Indizes werden bis zu 0,3 Prozent höher erwartet. Valutrades-Analyst Joao Monteiro betont: "Damit kommt der Dow wieder in Reichweite der 17.000 Punkte - vorausgesetzt es gibt keine neuen Überraschungen. Ein gewisses Maß an Eindeckungen von Short-Positionen vor dem Wochenende dürfte fast schon unvermeidlich sein und dann könnte die Woche doch noch freundlich ausklingen".

   Auch am vermeintlich sicheren Anleihemarkt legen die Kurse zu, die Renditen sinken also, und das bereits den fünften Handelstag in Folge. Der Preis für das ebenfalls als sicheren Hafen geltende Gold gibt nach seinem Ausbruch nach oben angesichts der leichten Entspannung in Portugal wieder etwas nach auf 1.336 Dollar.

   Im Mittelpunkt des Geschehens steht auf Unternehmensseite Wells Fargo mit dem ersten Quartalsergebnis aus dem Bankensektor in der gerade beginnenden Berichtssaison. Nachdem Wells Fargo in den vergangenen sechs Quartalen die Konsensgewinnschätzungen jedesmal um mindestens 2 Cent je Aktie überboten habe, enttäusche das Finanzinstitut diesmal mit einer lediglich exakt getroffenen Prognose, heißt es in ersten Reaktionen. Gestützt worden sei das Ergebnis zudem von der Hebung von 500 Millionen Dollar an Reserven im Zuge einer sich verbessernden Kreditqualität. Weiter abwärts gegangen sei es im andauernden Niedrigzinsumfeld mit den Zinsmargen. Unter dem Strich verzeichnete die Bank nun 17 Quartale in Folge mit steigenden Gewinnen. Im vorbörslichen Geschäft auf nasdaq.com gibt der Kurs um 0,6 Prozent nach.

   Deutlichere Kursbewegungen zeichnen sich im Tabaksektor ab, nachdem nach monatelangen Spekulationen Reynolds endlich Übernahmeverhandlungen mit dem Wettbewerber Lorillard bestätigt hat. Kommt der milliardenschwere Zusammenschluss zustande, ginge daraus die neue Nummer Zwei in den USA hinter Marktführer Altria hervor. Lorillard hat einen Marktwert von rund 23 Milliarden US-Dollar, der von Reynolds beträgt etwa 33 Milliarden.

   Um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen und um die Übernahme zu finanzieren, könnte Reynolds kleinere Marken wie Winston, Kool und Salem verkaufen. Die britische Imperial Tobacco Group hatte wenige Stunden zuvor bereits angekündigt, unter bestimmten Voraussetzungen Marken und Unternehmensteile aus dem Zusammenschluss von Reynolds American und Lorillard zu übernehmen. Lorillard legen vorbörslich um 4,9 Prozent zu und Reynolds um 1,9 Prozent.

   GAP verlieren 1,3 Prozent nach einem unerwarteten Rückgang des flächenbereinigten Umsatzes im Juni. Apple zeigen sich mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent unbeeindruckt davon, dass in China Kritik an der Ortungsfunktion von Apples iPhone laut geworden ist. Diese könnte die nationale Sicherheit gefährden, so der staatlich kontrollierte Sender China Central Television.

   Im weiteren Tagesverlauf gilt das Augenmerk der Akteure an den Finanzmärkten den Auftritten von den drei US-Notenbankern Plosser, Evans und Lockhart bei einem Bankensymposium in Jackson Hole. Der Markt erhofft sich dabei wie üblich Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung. Bislang wird mehrheitlich zum Ende des ersten Halbjahres 2015 damit gerechnet.

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